Das Smartphone hat alles verändert. Doch die Frau, die diese Technik überhaupt erst möglich gemacht hat, ist nicht berühmt und macht kein Aufhebens um sich. Zu Unrecht, findet die Technologieredaktorin Gioia da Silva.
«NZZ Akzent»: Wie Susie A. das Smartphone erfand
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In dieser Podcast-Episode:
Basel, im November 2023. Eine ältere Frau im Hosenanzug betritt die Bühne. Gespannt hören ihr die Besucherinnen und Besucher zu. Susie Armstrong, Vizepräsidentin einer der wichtigsten Firmen der Welt, Qualcomm, beginnt zu sprechen. Nach einer Weile wird das Publikum unruhig, einige beginnen, auf ihr Smartphone zu schauen. Denn Susie Armstrong erzählt nicht, wie sie mit ihrer Erfindung eine Revolution losgetreten hat. Sondern sie holt weit aus, spricht über ihre Firma, über künstliche Intelligenz, über das amerikanische Patentsystem.
«Dabei hätte sie einiges, womit sie prahlen könnte», sagt die Technikredaktorin Gioia da Silva. Denn Armstrong hat mit ihrer Erfindung das Internet aufs Smartphone gebracht. Sie hatte die Idee, Daten in Pakete zu verpacken und diese zu verschicken. Dafür hackt sie die Programmierung der Funkantennen – und bringt sie dazu, auch Daten statt nur Schallwellen zu transportieren.
Das hat einen Innovationsschub zur Folge: Heute sind Daten von unseren Mobiltelefonen nicht mehr wegzudenken. Doch Armstrong ist damit nicht berühmt geworden. Im Gegenteil, sie legt ein auffallend kleines Ego an den Tag und betont, dass solche Erfindungen nie nur einer Einzelpersonen zu verdanken seien. «Damit stapelt sie tief», sagt Gioia da Silva im Podcast, «denn Armstrong hält mehr als zwei Dutzend weitere wichtige Patente im Mobilfunkbereich.» Gerade im Tech-Bereich ist so viel Zurückhaltung eher eine Seltenheit.
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