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Startseite » «Je pars en Suisse»: Weshalb es immer mehr Französinnen und Franzosen in die Schweiz zieht
Schweiz

«Je pars en Suisse»: Weshalb es immer mehr Französinnen und Franzosen in die Schweiz zieht

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 23, 2024
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Nach den französischen Parlamentswahlen ist mit neuem Zuwachs zu rechnen.

Der Gemeindesekretär einer Walliser Berggemeinde bekommt zurzeit ungewöhnlich viele Anfragen aus Frankreich. Mehrmals pro Tag erkundigten sich französische Anrufer nach der Möglichkeit einer Niederlassung in der Schweiz, erzählt er. Ähnliches ist auch aus grenznahen Waadtländer Gemeinden zu hören. Genfer Notare, Anwälte und Steuerberater sprechen ebenfalls, zumindest hinter vorgehaltener Hand, von einem lebhaften Interesse der französischen Kundschaft.

Der Grund für die Hektik ist die labile politische Situation in Frankreich. Die französischen Parlamentswahlen sind am 7. Juli mit einer Kanterniederlage des Staatspräsidenten Emmanuel Macron ausgegangen. Die Parteienlandschaft wurde umgepflügt: Vier politische Blöcke stehen sich jetzt gegenüber, von denen jeder weit von der Mehrheit entfernt ist.

Der überraschende Erfolg des Nouveau Front populaire, der sich ein sehr linkes Wahlprogramm gegeben hat (es sieht unter anderem eine massive Erhöhung der Mindestlöhne und die Wiedereinführung der Vermögenssteuern vor), hat in wohlhabenden Kreisen grosse Verunsicherung ausgelöst. Einige von der Linken angeprangerte «Oligarchen» haben bereits durchblicken lassen, dass sie Frankreich verlassen könnten. Aber es sind nicht nur die sogenannt Reichen, die sich ernsthaft einen Wegzug aus Frankreich überlegen; auch mittelständische Familien stellen offenbar entsprechende Überlegungen an.

Dabei wird für manche auch ein Umzug in die Schweiz zur Option – vor allem natürlich für jene, die bereits familiär oder beruflich mit der Schweiz verbunden sind oder in Grenznähe leben.

Keine Panik

Ob die derzeitige Aufregung nur vorübergehend ist, muss sich erst noch weisen. Sicher ist sie aber nicht gleichzusetzen mit der Panik, die viele Franzosen ergriff, als 1981 der Sozialist François Mitterrand zum Staatspräsidenten gewählt wurde. Die Angst vor einer massiven Abwertung des französischen Franc und vor massiven Steuererhöhungen trieb damals französische Bürger in Scharen in die Westschweizer Städte. Finanzplatz-Veteranen erinnern sich, wie verängstigte französische Kunden mit Taschen voller Banknoten die Schweizer Banken betraten, oft einen Hinterausgang benützend, um von den Spähern der französischen Finanzbehörden nicht gesehen zu werden.

Davon kann heute nicht die Rede sein. Ohnehin ist solcherlei Kapitalflucht à la grand-papa längst vorbei. Und auch einen Franc français, den man abwerten könnte, gibt es nicht mehr. Aber je nach Entwicklung der Situation in Paris könnten die Schweiz und vor allem die Romandie durchaus wieder die Rolle eines Refugiums für verunsicherte Franzosen spielen.

Einwanderung und Einbürgerung

Damit würde allerdings nur ein Langzeittrend fortgeschrieben, der sich in den vergangenen Jahren noch verstärkt hat. Die Schweizer Bevölkerung umfasst zurzeit rund 170 000 französische Staatsbürger, die in den französischen Konsulaten angemeldet sind (die tatsächliche Zahl könnte höher sein). Damit zählt unser Land mehr Einwohner mit französischem Pass als jedes andere Land auf der Welt. Auch die Zahl der Einbürgerungen französischer Staatsangehöriger wächst stetig: 3661 Franzosen erlangten 2022 die Schweizer Staatsangehörigkeit.

Besonders ausgeprägt ist das Anwachsen der französischen Expats natürlich in der französischsprachigen Schweiz. Dabei stellt man eine interessante Entwicklung fest. Ein wichtiger Teil der Zuwanderer besteht nach wie vor aus gutsituierten und nicht mehr ganz jungen Personen, die unter anderem die hohen französischen Schenkungs- und Erbschaftssteuern vermeiden wollen und die Ruhe und die guten Spitäler in der Schweiz schätzen.

Nicht nur Gutbetuchte

Aber unter den Expats befindet sich auch eine wachsende Anzahl von jungen Leuten, nicht zuletzt von Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter. Entscheidend hierfür sind der attraktive Schweizer Arbeitsmarkt und die guten Löhne. Die hohen Lebenskosten hierzulande wirken zwar abschreckend, doch wer in der Nähe der Grenze wohnt und in Frankreich weiter zum Einkaufen fährt, kann diese teilweise abfangen. Die Motivation der Auswanderer ist aber bei weitem nicht immer eine ökonomische. Manche erklären vielmehr, wegen der Unsicherheit, der steigenden Kriminalität und der sozial-politischen Unruhe in Frankreich hierherzukommen. Die islamistische Agitation in den öffentlichen Schulen ist ebenfalls ein Auswanderungsmotiv, nicht zuletzt für Franzosen jüdischen Glaubens.

Wer in die Schweiz auswandert, macht sich in Frankreich rasch als Steueroptimierer verdächtig. Doch die Gründe zum Gehen sind in der Regel komplexer. Viele Franzosen schätzen in der Schweiz das Traditionelle; viele sehen in der Romandie ein Stück «früheres Frankreich». Eine französische Influencerin ruft in einem Youtube-Blog («Je pars en Suisse») begeistert aus, sie liebe die «valeurs suisses». Was dies genau bedeutet, ist nicht immer klar. Aber klar: Die Sicherheit steht an oberer Stelle, wie auch die flacheren Hierarchien in der Arbeitswelt.

Migration als politischer Seismograf

Neu ist das nicht: Die Schweiz stellt seit Jahrhunderten ein Refugium dar, das die Franzosen immer dann aufsuchen, wenn sich in Frankreich politische Konflikte zuspitzen (und das tun sie oft). Die Entwicklung der französischen Migration in die Schweiz ist ein Seismograf, der mit erstaunlicher Präzision die tektonischen Erschütterungen in der französischen Politik registriert.

Begonnen hat diese Tradition vor mehr als einem halben Jahrtausend. In der Reformationszeit verliessen französische Protestanten, «Hugenotten» genannt (ein Begriff, der sich von «Eidgenossen» ableitet), in grossen Scharen das katholisch gebliebene französische Königreich. Ein Teil suchte Zuflucht in der reformierten Eidgenossenschaft. Der Stadtstaat Genf, das «protestantische Rom», nahm unter Einfluss des (französischen) Reformators Jean Calvin zwischen 1549 und 1587 an die 8000 protestantische Glaubensflüchtlinge auf. Laut Schätzungen liessen sich rund 3000 dauerhaft nieder, was einem Anteil von 30 Prozent an der Genfer Bevölkerung entsprach.

Dieser ersten Flüchtlingswelle folgte hundert Jahre später eine zweite, noch bedeutendere. 1685 hob der französische König Louis XIV das Toleranzedikt von Nantes auf, das den Protestanten gewisse Reservatsrechte eingeräumt hatte. Hunderttausende von Hugenotten verliessen darauf das Land und flohen nach Deutschland, Holland, England, Russland – und in die Schweiz. Zwar mussten die meisten unser Land wieder verlassen. Es wird aber geschätzt, dass dennoch an die 30 000 Hugenotten in der Eidgenossenschaft blieben, mehrheitlich in der Westschweiz.

Die «émigrés»

Eine neue Welle setzte mit der Französischen Revolution ein. Der Freiburger Historiker Alain-Jacques Tornare, Autor unter anderem eines schönen Buchs über den Pariser Tuileriensturm, hat gezeigt, dass französische Adlige bereits in den Jahren vor Beginn der revolutionären Ereignisse in die Schweiz kamen. Der Comte d’Artois, der jüngste Bruder des Königs Louis XVI, traf bereits im Juli 1789, wenige Tage nach dem Sturm auf die Bastille, in Freiburg ein, um danach nach Oberitalien weiterzuziehen.

Zwei Jahre später, nach dem gescheiterten Fluchtversuch des Königs, schwoll der Strom der «émigrés» so richtig an. Viele Adlige, die sich weigerten, weiter Dienst zu leisten und den Eid auf die Nation zu schwören, flohen jetzt in die Schweiz. Auch zahlreiche Priester, die den Eid auf die Nation nicht leisten wollten, trafen in den katholischen Orten ein. 1792 erreichte die Immigration einen Höhepunkt. Die meisten «émigrés» verliessen allerdings das Land wieder, umso mehr als die Schweiz bald kein sicheres Pflaster mehr war. Beim Fall der Alten Eidgenossenschaft und beim Franzoseneinfall 1798 lebten kaum mehr französische Emigranten in der Schweiz.

Die Schweiz blieb aber weiterhin ein Zufluchtsort für Dissidente. Nachdem Napoléon Bonaparte 1799 die Macht an sich gerissen hatte, sammelten sich seine Gegner zeitweise im waadtländischen Coppet, im Kreis der Schriftstellerin Germaine de Staël. Am Unspunnenfest 1808 waren französische Emigranten einschliesslich der Malerin Élisabeth Vigée-Lebrun zugegen.

Nach Napoléons Sturz 1815 waren es pikanterweise seine Angehörigen, die in der Schweiz Zuflucht suchten. Königin Hortense, Schwiegertochter und Schwägerin des gefallenen Kaisers, liess sich mit ihrem Söhnchen Louis-Napoléon, dem späteren Kaiser Napoléon III, auf Schloss Arenenberg (Salenstein) im Thurgau nieder. Nach der Pariser Julirevolution 1830 flohen die Anhänger des gestürzten Bourbonenkönigs Charles X in die Schweiz. Nicht wenige gingen ins konservative Freiburg. Die Freiburger hatten bereits drei Jahre zuvor ein Pensionat gegründet, um die Kinder der «émigrés» aufzunehmen.

Linke Emigranten

Die Gründung des Bundesstaats 1848 machte die Schweiz für demokratische Franzosen attraktiv. Gegner des 1852 gekrönten Kaisers Napoléon III wie der Historiker Édouard Quinet suchten hier Ruhe. Der linke Maler Gustave Courbet floh 1871 nach der Niederschlagung der Commune in die Schweiz und wohnte und malte fortan am Lac Léman. Und nicht zu vergessen die Bourbaki-Armee, die im Januar 1871 von den deutschen Truppen in die Schweiz abgedrängt wurde, worauf Tausende von Soldaten in der ganzen Schweiz (ausser dem Tessin) Aufnahme und Hilfe fanden.

Eine weniger bekannte Kategorie von Emigranten sind auch die Angehörigen der katholischen Orden, die immer wieder in der Schweiz Zuflucht fanden. Als die radikale und antiklerikale Regierung Frankreichs sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts anschickte, die katholischen Schulorden zu verbieten, kam ein Teil davon in die katholische Schweiz, vor allem nach Freiburg und ins Wallis.

Gaullisten und Antigaullisten

Und so ging es weiter. Mal kamen Rechte, mal Linke in die Schweiz, je nachdem, wer in Frankreich an der Macht war. Und manchmal kamen alle mehr oder weniger gleichzeitig. Ausgeprägt war dies im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Zusammenbruch Frankreichs im Juni 1940 war die Schweiz zeitweise Fluchtort für Angehörige der Résistance und Gaullisten. Zwei Brüder von Charles de Gaulle kamen als Flüchtlinge in die Schweiz; sein jüngerer Bruder Jacques konnte im November 1943 dank dem berühmten Abbé Pierre die savoyisch-schweizerische Grenze überqueren.

Nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 und dem Zusammenbruch von Vichy-Frankreich drängten französische «collaborateurs» und Anhänger von Maréchal Pétain in die Westschweiz. Mehrere fanden dauerhaft Unterschlupf, vor allem in Freiburg und im Wallis. Einige prominente Pétain-Anhänger fanden im Schulwesen und in den Medien eine neue Existenz, misstrauisch beobachtet von de Gaulles Regierung. Bei Ausbruch des Algerienkonflikts 1954 tummelten sich algerische Unabhängigkeitskämpfer in der Schweiz. Nachdem Algerien 1962 in die Unabhängigkeit entlassen worden war, waren es aber Anhänger der «Algérie française», die sich in der Westschweiz niederliessen.

Die Schweiz als sicherer Hafen für Franzosen, die aus religiösen, politischen oder wirtschaftlichen Gründen ihr Land verlassen: ein weites Feld, das eine ausführlichere Darstellung verdiente. Sollte die Schweiz 2024 einen Zulauf französischer Staatsbürger erleben, so wäre dies nur eine neue Episode einer alten Geschichte.

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