Wie wäre es mit einem Gender Equality ETF, einem mexikanischen oder kanadischen Aktienkorb oder Titel von Windenergie-Unternehmen?
Seit die Regierung Trump am Ruder ist, überstürzen sich die Ereignisse: Wird im Gazastreifen demnächst ein goldener Trump-Tower errichtet? Exportieren die USA bald Straftäter nach El Salvador? Kommt es zum totalen Zollkrieg mit der EU? Nichts ist mehr undenkbar.
Aus psychohygienischen Gründen empfiehlt es sich, nicht alle Nachrichten für bare Münze zu nehmen – sie haben meist nur eine geringe Halbwertszeit. Wer gut schlafen will, sollte vielmehr eine ironische Distanz zum Weltgeschehen aufbauen.
Ganz in diesem Sinne sind folgende Anlageempfehlungen gedacht. Mit ihnen kann man sich mit den Trump-Opfern solidarisieren, aber die Sache ist natürlich nicht ganz ernst gemeint.
Woke Anlageprodukte
1. Kaufen Sie eines jener woken Anlageprodukte, welche die Banken noch vor ein paar Jahren öffentlichkeitswirksam in den Markt gedrückt haben – über die sie heute aber keine Worte mehr verlieren. Zum Beispiel den Global Gender Equality ETF aus dem Hause UBS. Er bildet die Wertentwicklung von Unternehmen ab, die im Bereich Chancengleichheit international an der Spitze stehen. Die Verachtung von Trump ist Ihnen gewiss.
2. Setzen Sie der «Drill, baby, drill»-Maxime etwas entgegen, indem Sie ein Anlageprodukt kaufen, das in alternative Energien investiert. Sie könnten zum Beispiel das Produkt Global X Wind Energy in Erwägung ziehen, das etwa Aktien von Vestas Wind, Orsted oder Nordex beinhaltet: Unternehmen, die Trump hasst. Er fordert ja namentlich den Abbau der Windräder in der Nordsee. Sie jedoch wären in der Pole-Position, falls der Wind in der internationalen Politik wieder einmal kehrt.
3. Kaufen Sie Aktienindizes von Ländern, die der Bannstrahl der neuen US-Regierung getroffen hat. Zum Beispiel den MSCI Canada ESG Screened ETF von Xtrackers. Damit wischen Sie Trump gleich doppelt eins aus: Sie stärken Firmen wie der Royal Bank of Canada den Rücken. Dank dem Nachhaltigkeitsfilter strafen Sie gleichzeitig jene kanadischen Firmen ab, an welchen der US-Präsident womöglich Gefallen findet: etwa Unternehmen, die Kohle abbauen oder am Nordpol nach Öl und Gas bohren.
Walmart de México statt Walmart
Mit dem iShares MSCI Mexico Capped ETF können Sie in Coca-Cola oder Walmart investieren. Natürlich sind das nicht die Mutterkonzerne in den USA, sondern die mexikanischen Ableger, Walmart de México y Centroamérica und Coca-Cola Femsa.
Vergessen Sie nicht die südafrikanische Börse, für die iShares ebenfalls ein Produkt führt: Die Regierung in Pretoria ist derzeit einer der Lieblingsgegner von Trump. Und dann ist da natürlich noch der Feind Nummer eins, China. Mit Anlageprodukten wie dem Invesco China All Shares ETF investieren Sie in Alibaba, Tencent und Co. Das sind Gegenspieler von US-Big-Tech, deren Chefs sich mit Trump ins Bett gelegt haben.
Ihre Unterstützung für die gute Sache ist umso wichtiger, weil sich andere Anleger gerade andersherum positionieren, nämlich anti-woke und patriotisch. Sie kaufen etwa den American Conservative Values ETF, den Unusual Whales Subversive Rep ETF, den God Bless America ETF oder das Produkt Azoria’s Meritocracy.