Paul McCartney, Ringo Starr, John Lennon und George Harrison: Mendes will den Beatles-Mitgliedern je einen Film widmen und damit den Kinobesuch revolutionieren.
Die Geschichte der Beatles ist legendär – und wurde schon Dutzende Male verfilmt. Als grelles Musical, als verrückte Komödie, als nostalgische Dokumentation. Doch der Stoff scheint noch nicht zu Ende erzählt: Der preisgekrönte Regisseur Sam Mendes hat am Dienstag eine besonders umfassende Verfilmung angekündigt. Nicht nur ein Film soll es werden, sondern ein Vierteiler über eine der erfolgreichsten Bands der Welt.
Laut Mendes wird jeder der vier Filme die Perspektive eines der Band-Mitglieder einnehmen, jene des musikalischen Überfliegers Paul McCartney, jene des Schlagzeugers Ringo Starr, jene des Träumers John Lennons, der 1980 ermordet worden ist, und jene George Harrisons, dem «stillen Beatles», der 2001 an Krebs verstarb. Alle Filme würden sich zu einer zusammenhängenden Geschichte zusammenfügen, so Mendes.
Sam Mendes, der unter anderem beim James-Bond-Film «Skyfall» und dem Kriegsfilm «1917» Regie führte, fühle sich «geehrt, die Geschichte der grössten Rockband aller Zeiten zu erzählen», heisst es in der Mitteilung. Immer wieder haben sich in den letzten Jahren Filmgrössen den Beatles angenommen. Peter Jackson («Lord of the Rings») hat 2021 in einer achtstündigen Film-Serie die Aufnahme des letzten Albums Anfang 1969 mit historischem Filmmaterial nacherzählt. Der amerikanische Schauspieler und Regisseur Ron Howard widmete 2016 dem Höhepunkt der Karriere der Band einen Dokumentarfilm mit dem Titel «Eight Days A Week».
Band und Apple haben dem Projekt ihren Segen gegeben
Was kann da Mendes hinzufügen? Die bisherigen Filme haben sich auf einzelne Karriere-Abschnitte oder Bandmitglieder beschränkt. Mendes jedoch ist der erste, der fiktional die gesamte Historie bedienen darf, von den Anfängen in Liverpools Klubs über die Auftritte in Stadien weltweit, die millionenfach verkauften Platten, bis zur Auflösung der Band 1970.
Mendes erhält die gesamten Rechte an der Lebensgeschichte der Beatles sowie die Musikrechte, wie es in einer Mitteilung heisst. Damit stehen ihm auch die grossen Beatles-Hits wie «Let it Be», «Here comes the sun» oder «Come together» zur Verfügung. Die Rechteinhaber, also die Band, namentlich Paul McCartney, Ringo Starr und die Familien der verstorbenen Band-Mitglieder John Lennon und George Harrison, sowie die Apple-Studios hätten ihm die Erlaubnis erteilt. Ringo Starr bestätigte dies auf der Plattform X.
Have you heard the news? Oh boy. We all support the Sam Mendes movie project. Yes, indeed. peace and love.😎🎶🌈✌️🌟❤️☮️ pic.twitter.com/byhnmVqsHY
— #RingoStarr (@ringostarrmusic) February 20, 2024
Freddy Mercury, Whitney Houston, Elton John und Elvis Presley: Biopics über grosse Popstars haben sich zuletzt als Erfolgsgaranten an den Kinokassen erwiesen. Das neue Beatles-Projekt soll 2027 in den Kinos laufen. Ob die vier Filme gleichzeitig oder gestaffelt erscheinen werden, darum machen Mendes und Sony, die das Projekt gemeinsam realisieren, noch ein Geheimnis. Laut Sony wird die Taktung der Filme «innovativ», ja «bahnbrechend». Und Mendes verspricht, den Kinobesuch zu revolutionieren. Sie sind sich bewusst: Die Geschichte der Band alleine reicht wohl nicht mehr aus, um die Massen ein weiteres Mal in die Kinos zu locken.