Samstag, November 30

100 Ideen für ein besseres Leben: Um an der Börse ein Vermögen aufzubauen, ist primär ein langer Atem notwendig.

100 Ideen für ein besseres Leben

Wo lebt es sich am angenehmsten in der Schweiz? Warum sind die Finnen so glücklich? Und wie genau geht’s weiter für jene, die zu viel riskiert und alles verloren haben? Die «NZZ am Sonntag» publiziert 100 Geschichten, die Ihnen helfen, durch nicht ganz einfache Zeiten zu navigieren.

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«Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird. Ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.» Dies hat der Börsen- und Finanzfachmann André Kostolany einst gesagt und damit auf die vielleicht wichtigste Tugend bei der Geldanlage hingewiesen: die Geduld.

So hat jedes grosse Vermögen einmal klein begonnen. Als Schlüssel für den Vermögensaufbau gilt das langfristige Halten eines breit gestreuten Aktienportfolios. Dies zeigen Daten der Wissenschafter Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton von der London Business School und der Universität Cambridge. Gemäss ihnen haben Anleger mit amerikanischen Aktien im Zeitraum von 1900 bis 2023 eine durchschnittliche Rendite von 6,5 Prozent pro Jahr erzielt – wohlgemerkt real, also nach Abzug der Inflation. Mit Schweizer Aktien waren es 4,5 Prozent pro Jahr.

Allerdings sollten sich Anleger zunächst einmal klar darüber werden, wie viel Geld sie überhaupt in Aktien investieren können und sollten. Dabei ist eine Betrachtung des Gesamtvermögens inklusive Immobilien und Pensionskassenansprüchen wichtig. Auch die eigenen beruflichen Perspektiven sind dabei einzukalkulieren. Personen mit sicheren und zukunftsträchtigen Berufen können bei der Geldanlage allenfalls grössere Risiken eingehen als andere.

Unbedingt zu berücksichtigen sind auch kurzfristige finanzielle Verpflichtungen. Wer 15 000 Franken zur Verfügung hat, aber in anderthalb Jahren ein neues Auto kaufen möchte, sollte dieses Geld nicht in Aktien investieren. Schliesslich haben diese Wertpapiere auf kurze Sicht erhöhte Risiken.

Man sollte also nur Geld, das man kurzfristig nicht braucht, in Aktien anlegen. Dieses sollte man aber unbedingt investieren und nicht auf dem Konto herumliegen lassen. Dabei bieten sich Indexfonds und Exchange-Traded Funds (ETF) an, da sie im Vergleich mit herkömmlichen Anlagefonds niedrigere Gebühren haben.

Wichtig ist auch die Streuung der Gelder auf verschiedene Anlagen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Edelmetalle – hier ist erneut der Blick auf das Gesamtvermögen zu empfehlen. Eine gute Strategie für den Vermögensaufbau ist es, zu bestimmten Zeitpunkten – sei es quartalsweise, halbjährlich oder jährlich – einen festen Betrag in ETF zu investieren. Dabei ist es wichtig, die Zusammensetzung der Börsenindizes, die den Produkten zugrunde liegen, im Auge zu behalten. Sind diese von einzelnen Titeln dominiert – wie beispielsweise der Swiss-Market-Index (SMI) von Nestlé, Roche und Novartis –, ist für eine gute Risikostreuung noch der Kauf anderer Indexprodukte nötig.

Renditeschmälernd wirkt sich im Allgemeinen das ständige Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren und Finanzprodukten aus, es verursacht hohe Kosten und lenkt von der Strategie ab. Erfolgversprechender ist es, Indexfonds und ETF zu kaufen und langfristig zu halten. Womit wir wieder bei der Geduld wären.


100 Ideen für ein besseres Leben

Wo lebt es sich am angenehmsten in der Schweiz? Warum sind die Finnen so glücklich? Und wie genau geht’s weiter für jene, die zu viel riskiert und alles verloren haben? Die «NZZ am Sonntag» publiziert 100 Geschichten, die Ihnen helfen, durch nicht ganz einfache Zeiten zu navigieren.

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