Das SUV gehört zu den meistverkauften Modellen der tschechischen Marke. Die zweite Generation bietet einen Plug-in-Hybrid-Antrieb und Neuerungen im Innenraum. Sogar Bugatti war ein Vorbild.
Wie macht man Gutes noch besser? Diese Aufgabe ist für die tschechische VW-Tochter Skoda nicht neu, sie nimmt sie bei vielen Erfolgsmodellen immer wieder in Angriff. Nicht immer gelingt es, im Fall des SUV Kodiaq aber durfte es unter keinen Umständen schiefgehen. Schliesslich steht der Wagen in der Liste der meistverkauften Skoda-Modelle an dritter Stelle. Knapp 870 000 Exemplare wurden bisher verkauft.
Und doch ist es gelungen, den Kodiaq in zweiter Generation zu verbessern. Mit Plug-in-Hybrid-Antrieb hat er es vor allem bei Käufern leicht, die noch beim Umstieg auf das Batterie-Elektroauto zögern. Oder wie es der Skoda-Chef Klaus Zellmer formuliert: «Der E-Antrieb ist die Zukunft. Aber bis dies der Fall sein wird, erfüllt Skoda weiterhin die Wünsche der Kunden.»
Steckerhybrid liefert alltagstaugliche Alternative
Mit einer batterieelektrischen Reichweite von bis zu 100 Kilometern liegt der Kodiaq im Trend. Plug-in-Hybride mit ausreichender Elektroreichweite müssen nicht jeden Tag aufs Neue an der Ladesäule stehen, um effizient zu sein. Und mit der nun möglichen Maximalleistung von 50 Kilowatt an der Schnellladesäule ist auch die kurze Nachladepause unterwegs machbar: Skoda verspricht ein Aufladen von 10 auf 80 Prozent Ladestand in 25 Minuten.
Neben dem Plug-in-Hybrid-Modell gibt es im Angebot des neuen Kodiaq weitere Motorisierungen, darunter ein Einsteigermodell mit 1,5-Liter-Benzinmotor und 150 PS und ab 2025 als Topmodell den Kodiaq RS mit 265 PS. Die Preise beginnen bei 48 050 Franken.
Die Veränderungen an der Aussenhaut des Kodiaq sind dezent. Es gibt neue Scheinwerfer mit LED-Matrixleuchten sowie einen Kühlergrill mit horizontaler Leuchtleiste. Die Karosserie ist fliessender gestaltet als bisher, die Dachlinie fällt zum Heck hin etwas stärker ab, was die Aerodynamik des SUV verbessert.
Gute Nachrichten gibt es auch für Kunden, die auf der Suche nach einem SUV mit grosszügigen Platzverhältnissen sind. Der Skoda Kodiaq ist gut 6 Zentimeter länger und weist als Siebensitzer 1,5 Zentimeter mehr Kopffreiheit als bisher auf. Der Kofferraum nahm um 80 Liter an Volumen zu und verfügt nun über 910 Liter, mehr als genug für fünf Reisende. Die Plug-in-Hybrid-Version bietet mit 745 Litern deutlich weniger – die Batterie benötigt Platz.
Das Interieur zeigt sich deutlich renoviert
Im Innenraum fällt der 13 Zoll grosse Touchscreen auf, der durch ein optionales Head-up-Display ergänzt wird. Bei Bugatti abgeschaut haben die Skoda-Ingenieure die Drehregler, die über eigene Farbdisplays verfügen und programmierbar sind. Neu sind zwei gekühlte Flächen zum drahtlosen Aufladen von Smartphones. Auf Wunsch sind die Vordersitze mit pneumatischer Massagefunktion ausgestattet.
Die ersten Testfahrten im allradgetriebenen Modell mit 2-Liter-Dieselmotor und 193 PS zeigen, wie gut die Traktion des Skoda Kodiaq dank verbesserter dynamischer Fahrwerksregelung funktioniert. Mit 400 Nm zieht der Diesel kräftig an.
Auffallend ist bei zügiger Fahrt auf den kurvigen Strassen an der Costa Brava aber auch, wie schwer das SUV trotz guter Handlichkeit ist. Der Zweitonner schiebt beim Einlenken spürbar über die Vorderachse, und in der Kurve neigt sich die Karosserie etwas auf die Seite. Diese Wankbewegungen dürften sich im Plug-in-Hybrid-Modell dank tief im Heck verbautem Akku etwas verringern.
Die hohe elektrische Reichweite und die verbesserte Fahrdynamik in der «iV» genannten Hybridvariante dürften dem Gros der Kunden gefallen. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass der Diesel 2650 Franken teurer ist.
Die Testfahrten erfolgten mit Unterstützung von Skoda.