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Startseite » «Wie eine Alpabfahrt» – die Promotoren der Suizidkapsel Sarco zeigen der Welt, was sie vorhaben. Der Tod muss aber weiter warten
Schweiz

«Wie eine Alpabfahrt» – die Promotoren der Suizidkapsel Sarco zeigen der Welt, was sie vorhaben. Der Tod muss aber weiter warten

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 17, 2024
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Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll der erste Mensch im Sarco sterben. Doch die Hürden für die angeblich friedlichste Form der Selbsttötung sind auch in der Schweiz hoch.

Sterbehilfe in der Schweiz – dieses Thema stösst weltweit immer auf grosses Interesse. Dies zeigten die zahlreichen Journalistinnen und Journalisten, die sich am Mittwoch in Zürich zur Medienkonferenz der Macher der Suizidkapsel Sarco in Zürich einfanden. Immerhin bekamen sie den «Tesla der Suizidhilfe» zu Gesicht, der in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen gesorgt hatte. Inhaltlich lieferte die Veranstaltung jedoch nur wenige Neuigkeiten.

«Bisher ist in der Schweiz noch niemand im Sarco gestorben. Alle Spekulationen in diesem Zusammenhang sind falsch», erklärte Fiona Stewart. Sie nahm damit Stellung zu verschiedenen Medienberichten, die in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt hatten. Die australische Sterbehilfeaktivistin ist die Ehefrau von Philip Nitschke, dem Erfinder der Suizidkapsel.

Die Entscheidung, wann der erste Kunde auf diese Weise aus dem Leben scheiden würde, sei noch nicht gefallen. «Voraussichtlich wird es noch dieses Jahr sein», sagte Stewart und liess damit vieles im Ungefähren. Auch in welchem Kanton der assistierte Suizid über die Bühne gehen wird, ist gemäss den Promotoren noch offen.

In den vergangenen Tagen hatten die Verantwortlichen in Schaffhausen und dem Wallis klar gemacht, dass sie den Einsatz des Sarco auf ihrem Gebiet nicht tolerieren würden. Florian Willet wollte zu diesen Absagen nicht Stellung nehmen. «Wir haben in den letzten Wochen mit vielen Kantonen in Kontakt gestanden. Zu der Situation in den einzelnen Kantonen sage ich nichts.»

Der gebürtige Deutsche Willet ist wie Stewart eine bekannte Figur in der Sterbehilfeszene. Während dreier Jahre wirkte der Wirtschaftsjurist und Ökonom als Mediensprecher von Dignitas Deutschland. «Ich selber werde auf jeden Fall mit dem Sarco aus dem Leben scheiden», versicherte er. Allerdings wird Willet kaum der erste Kunde sein, ist er doch erst 47 Jahre alt.

Philip Nitschke, der Spiritus Rector hinter der Aktion, hielt sich an der Medienkonferenz im wahrsten Sinn des Wortes im Hintergrund. Erst als es um die Beantwortung technischer Fragen ging, rief ihn seine Frau auf die Bühne. Nitschke berichtete, wie er in den US-Gliedstaat Alabama gereist war, um das Setting für die Hinrichtung des Mörders Kenneth Eugene Smith zu überprüfen. Smith wurde im Januar 2024 als erster Mensch mittels Erstickens durch Stickstoff getötet.

Das Prinzip ist somit dasselbe wie beim Sarco: In der Suizidkapsel drückt der Sterbewillige einen Knopf. Daraufhin soll sich das Gefährt mit Stickstoff füllen, und der Insasse stirbt an Sauerstoffmangel. «Es ist etwas völlig anderes, ob jemand freiwillig zu atmen aufhört, oder ob er damit hingerichtet wird», sagte Nitschke an der Medienkonferenz. Er hatte die Justizbehörden von Alabama denn auch davor gewarnt, dass der Gebrauch einer Maske das Risiko berge, dass der Sterbeprozess lange dauere. Dies, weil sie verrutschen und der Verurteilte nach Luft schnappen könnte. Genau dies geschah bei der Hinrichtung von Smith und führte weltweit zu Kritik.

«Freitod ist wie eine Alpabfahrt»

Einzelheiten über den ersten Einsatz des Sarco wollte auch Nitschke nicht verraten. Immerhin weiss man nun, dass es in der Schweiz eine neue Sterbehilfeorganisation gibt. Sie heisst The Last Resort und wird von Fiona Stewart und Florian Willet geleistet. Um in den Sarco steigen zu dürfen, muss man nicht Mitglied sein. Gemäss Stewart will sich die Organisation in erster Linie mit Spenden finanzieren.

Das Logo des Vereins zeigt eine mit bunten Blumen geschmückte Kuh sowie eine Schweizer Fahne. Der Verein will mit diesem Symbol an die herbstlichen Alpabfahrt erinnern. Die Tradition bedeute eine Art Heimkehr, das Ende eines gut gelebten Sommers und den Einzug des Winters. «In The Last Resort können wir Parallelen zu einem gut gelebten Leben sehen, das sich nun auf sein Ende vorbereitet», heisst es auf der nur in Englisch gehaltenen Website.

Der Sarco-Erfinder Nitschke hat bei The Last Resort keine offizielle Funktion. Doch das riesige Interesse, das seine Suizidkapsel weckt, dürfte der Kulminationspunkt seiner Karriere als Freitodaktivist sein. Diese begann im Australien der neunziger Jahre. Damals war es in der Region Northern Territory für kurze Zeit erlaubt, Menschen beim Suizid zu helfen. Nitschke tat das bei vier unheilbar kranken Patienten mittels seiner «Erlösungsmaschine»: Die Sterbewilligen drückten einen Knopf auf einem Laptop und lösten damit selbst die intravenöse Verabreichung des tödlichen Mittels aus.

1997 gründete Nitschke die Organisation Exit International, mit der er seither für eine Liberalisierung der Sterbehilfe kämpft. «Unsere Philosophie ist es, dass jede zurechnungsfähige erwachsene Person das Recht hat, Informationen zur Sterbehilfe zu erhalten und Pläne zu schmieden, das eigene Leben zu beenden», ist auf der Website von Exit International zu lesen. Die Kontrolle über das eigene Leben und den eigenen Tod sei ein fundamentales Menschenrecht – und entsprechend seien die Regeln für die Sterbehilfe in den allermeisten Ländern viel zu restriktiv.

Die Geschichte des Sarco, der quasi eine Weiterentwicklung der «Erlösungsmaschine» ist, begann laut Nitschke im Jahr 2012. Der Auslöser war das Schicksal des Briten Tony Nicklinson. Der Bauingenieur litt nach einem Schlaganfall am Locked-in-Syndrom: Sein Körper war vom Kopf abwärts vollkommen gelähmt, kommunizieren konnte er nur noch mit seinen Augenbewegungen. Sein Geist aber war völlig klar. Und dieses Leben für ihn ein Albtraum.

Nicklinson wollte nicht mehr leiden. Doch die britischen Gerichte lehnten es ab, dass er sich beim Suizid von Ärzten helfen liess. Deshalb wandten sich seine Anwälte mit der Bitte an Nitschke, ein Gerät zu konstruieren, das sich mit einem Blinzeln steuern lässt und so den Freitod ermöglicht. Nicklinson konnte letztlich ohne die Hilfe von Nitschke gehen: Sechs Tage nach der definitiven Ablehnung seines Begehrens durch den Obersten Gerichtshof in London starb er an einer Lungenentzündung.

Doch Nitschke liess die Idee nicht mehr los. Er wollte jenen einen Ausweg bieten, die wie Nicklinson zu schwach waren, sich selbst zu töten. Deshalb soll sich der Sarco nicht nur über ein Blinzeln oder das Drücken eines Knopfs steuern lassen, sondern auch mit der Stimme. 2018 stellte Nitschke ein Modell des Sarco vor und versetzte die Öffentlichkeit damit in Aufregung.

2022 platzte der erste Versuch, den Sarco in der Schweiz einzusetzen. Die Sterbehilfeorganisation Pegasos, mit der Nitschke zusammenarbeiten wollte, zog sich wegen rechtlicher Bedenken zurück. Doch davon liess sich der gebürtige Australier, der mittlerweile in den Niederlanden lebt, nicht beirren.

Er gründete in der Schweiz die Tochtergesellschaft The last resort (der letzte Ausweg). Bilder auf deren Homepage zeigen, wie die Kapsel im Mai 2024 getestet wurde. Nitschke erklärt, er habe die Kapsel selbst ausprobiert. Er setzte sich mit sauerstoffgespeisten Nasenklammern hinein und drückte den Knopf. Der Stickstoff strömte in den Sarco, das sei aber kaum spürbar gewesen, sagte Nitschke danach. Er könne sich gut den Seelenfrieden vorstellen, den ein schöner Blick aus dem Fenster des Sarco biete.

Die Kapsel gestaltete Nitschke zusammen mit dem niederländischen Designer Alexander Bannink. Sie ähnelt nicht zufällig einem futuristischen Transportmittel: Der Sarco soll den Patienten laut Bannink zu einer «letzten Reise» verhelfen, die Augen zum Himmel gerichtet. Das futuristische Design ist auf maximale Aufmerksamkeit ausgerichtet und trug dem Sarco die Bezeichnung «Tesla der Sterbehilfe» ein.

Sterbehilfe bei Demenz

Doch mit seinem Aktivismus hat Nitschke auch immer wieder heftige Kritik provoziert. So schrieb 2021 der Sterbehilfebefürworter Stephen Duckworth in der britischen Zeitung «Independent», er sei «entsetzt» über die Suizidmaschine. Er könne Sarco nicht unterstützen und kenne auch keine glaubwürdigen Sterbehilfeaktivisten, die das täten.

Der Sarco raube den Nutzern die menschliche Verbindung und ersetze sie durch eine einsame, virtuelle Realitätserfahrung, betonte Duckworth. «Er trennt die Menschen von allem, was das Leben lebenswert macht und dem Tod einen Sinn gibt. Für mich ist das die Antithese zu dem, was die Entscheidung für Sterbehilfe bedeutet.»

Neben ethischen Bedenken gibt es auch offene juristische Fragen. So ist unklar, ob es für den Sarco eine Zulassung als Medizinalprodukt braucht. Und auch strafrechtlich könnte der Einsatz der Suizidkapsel Konsequenzen haben – dies, falls ein Gericht zum Schluss käme, die Helfer hätten aus eigennützigen Gründen gehandelt.

Laut der Website von The Last Resort widmet sich Nitschke bereits seinem nächsten Projekt: einem Körperimplantat, das seinen Träger tötet, wenn dieser vergisst, es abzuschalten. Damit will Nitschke ein Problem lösen, das viele Menschen umtreibt: Sie haben Angst, dass sie eines Tages schwer an Demenz erkranken – und dann keine Sterbehilfe mehr in Anspruch nehmen dürfen. Denn eine Voraussetzung dafür ist, dass man voll urteilsfähig ist.

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