Nguyen Thi Thuy hoffte auf einen lukrativen IT-Job. Doch sie landete in den Fängen einer Betrugsmaschinerie und musste Männern online das Geld aus der Tasche ziehen. Aufhören war dabei keine Option.
Das perfide System des Schweine-Scams
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In dieser Podcast-Episode:
Spätestens als Nguyen Thi Thuy die Soldaten mit Gewehr im Anschlag auf myanmarischem Gebiet sah, da wusste sie, dass sie in eine Falle geraten war. Gelockt hatte sie ein lukrativer IT-Job in Thailand. Doch schliesslich musste sie bis zu 17 Stunden am Tag Männer online bezirzen, erzählt Südostasienkorrespondent Matthias Müller im Podcast.
Dafür wurde sie speziell geschult: Sie musste Vertrauen aufbauen, damit sich bei den Männern Gefühle entwickelten. Dann schlug sie eine Investition in Krypto-Währungen vor. Wenn die Männer darauf einstiegen, musste sie so lange dran bleiben, bis die Männer genug einbezahlt hatten. Dann wurde das «gemästete Schwein geschlachtet», wie es im Betrügerjargon heisst. Das Geld wurde abgezogen und der Kontakt abgebrochen. Man nennt diese Betrugsmasche deshalb den Schweine-Scam.
Wer nicht mitmachen wollte, hatte mit harten Konsequenzen zu rechnen, von Schlafentzug bis hin zu Folter. Ein Ausstieg aus diesem System ist nur noch schwer möglich. Matthias Müller beschreibt, wie es Nguyen Thi Thuy trotzdem gelang – und wie es ihr heute geht.
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