Sonntag, November 17

Von Hand gemachte Geschenke haben einen ganz besonderen Charme. Wer nicht über Zeit und Geschick verfügt, lässt Profis ans Werk.

Florencia Castillo, Modedesignerin aus Buenos Aires, kaufte sich als 23-Jährige ihre erste Strickmaschine, brachte sich selbst bei, sie zu bedienen, und begann, mit Mustern, Formen und Stricktechniken zu experimentieren. 2019 zog sie mit ihrer Familie nach Bern und gründete dort ihr Label «9v9» («nueve veces nueve», zu Deutsch «neun mal neun»). In ihrem Atelier in der Altstadt an der Brunngasse entwirft und produziert sie selbst und erledigt das Finishing in Handarbeit.

Im Angebot: klassisch geschnittene Pullover, Pullunder, Strickkleider, Mützen und Schals in satten, leuchtenden Farben und gerne mit grafischen Mustern wie zum Beispiel stilisierten Händen. Je länger man sie betrachtet, desto mehr Details fallen einem auf, von einer speziellen Bündchenverarbeitungstechnik über eigenwilliges Rippenstrick bis hin zu Jacquardmustern und Farbverläufen.

Wer auf der Suche nach einem ganz persönlichen Geschenk ist, kann im «Scarf-Editor» auf der Website des Labels selbst einen Schal kreieren. Zur Wahl stehen fünf Grundfarben, man kann malen, zeichnen oder eine Botschaft auf den Schal schreiben. Nach rund zwei Wochen hat man das Stück bei sich zu Hause, gestrickt aus feiner italienischer Merinowolle. Ein selbstkreierter Schal aus dem «Scarf-Editor» kostet 160 Franken.

Text: Malena Ruder

«Wenn die Menschenhand auf die Natur trifft, ist das Ergebnis erhaben», so das Credo von Lorenzi. Der Name ist ein renommierter Mailänder Produzent für Luxusprodukte wie Korkenzieher, Rasierpinsel oder Feuerzeuge mit Griffen aus Bambus, Perlmutt, Holz, Leder oder Zebu-Horn. Aus Letzterem sind die Schuhlöffel mit Riemen aus Intrecciato-Ledergeflecht, entstanden für Bottega Veneta.

Text: Kim Dang

Der Kreis schliesst sich: Typisch Bulgari seit den 1940er Jahren ist die Tubogas-Technik. Streifen aus Gold werden derart um eine Holzform gewickelt, dass sie kontinuierlich ineinandergreifen. Es entstehen leichte, biegsame, in ihre Form zurückspringende Armbänder und Colliers. Das italienische Luxushaus rückt diese Handwerkskunst derzeit mit neuen Stücken wieder in den Fokus.

Text: Malena Ruder

Während seiner Ausbildung in Zeichnen und Malerei in Florenz entdeckte der 1989 geborene Nicholas Henry Wood seine Liebe zur Bildhauerei und lernte, Porträts und Figuren zu formen. Zurück in Südengland, fokussiert er sich im eigenen Studio, in einer ehemaligen Bank in der Grafschaft Wiltshire, nun auf Gipsabgüsse. Die Motive: klassische Reliefs, Büsten und anatomische Modelle zum Abzeichnen, etwa eine Fussskulptur nach Bernini.

Text: Kim Dang

Cordelia de Castellanes «Art de vivre»-Entwürfe sind so schwelgerisch und dekorativ wie ihr Name. Schliesslich zählt es zu ihrem Job als künstlerische Leiterin von «Dior Maison» und «Baby Dior», aus dem Vollen zu schöpfen. Mit Décors wie «Roses d’hiver», «Cabinet de la mer» oder dem neuen «Le Noël de monsieur Dior» ersinnt sie edle, phantasievolle und heitere Welten für Tafelservices, Kissen und etliche andere Wohnaccessoires. Sie ergänzt ihre Linien mit eleganten Sonderentwürfen wie bestickten Servietten und handbemalten Vasen.

Text: Kim Dang

Glücksdrachen? Blumenranken? Lava? Die Bioharzkreationen von Vanessa Schindler lassen viel Raum für Interpretation. Sie selbst bezeichnet die organi- schen Formen, die durch das Giessen von Wachs in Wasser entstehen, als «Sci-Fi-Fossils». Nach Bestellungseingang wird der Ohrschmuck in ihrem Atelier von Hand gefertigt.

Text: Malena Ruder

Ein prächtiger Mondhimmel: Das Platingehäuse mit einem Durchmesser von 41,5 Millimetern offenbart in der unregelmässig schillernden «Stellar Rays»-Gravur den grössten Mond, der auf einem Zifferblatt zu finden ist. Aus weissem Perlmutt mit «Super- LumiNova»-Beschichtung prangt dieser auf einem PVD-beschichteten Nachthimmel.

Text: Kim Dang

Ein kleines Ding aus schimmerndem Messing, das gut in der Hand liegt, aber nicht allein als Handschmeichler dient, sondern sowohl als trostspendende Skulptur als auch als kleine Schale für Gewürze oder feine Geschmeide gedacht ist. Kreiert hat es die Zürcherin Barbara Koeberle, die mit ihrem Label L’Elefantino ein Faible für derartige Produkte hat: charmantes Design, gefertigt von kleinen Handwerksbetrieben in aller Welt und auch einmal mit kleinen Botschaften versehen. «A Pool of Joy for You» steht hier etwa auf diesem kompakten Becken der Freude, das nach Koeberles handgeschnitztem Wachsmodell in einem Familienbetrieb im spanischen Toledo gegossen wird.

Text: Kim Dang

Fast schon als Wegwerfprodukt gelten Regenschirme heutzutage. Im Tram liegengelassen? Für zehn Franken wartet der nächste am Kiosk. Dabei ist ihre Fertigung ein altes Handwerk. Eine der wenigen Manufakturen in diesem Bereich ist in Paris zu Hause: Michel Heurtault zerlegte bereits als Acht- jähriger die Regenschirme seiner Eltern. Heute entwirft und erschafft er einzigartige Schirme gegen Sonne und Regen aus Leinen, Baumwolle und Seide für Privatpersonen, aber auch Theater, Film und Fernsehen.

Dabei verwendet er traditionelle Schnitt-, Dublier-, Verbindungs-, Stick- und Veredelungstechniken. Einige Werkzeuge sind über 200 Jahre alt. Auf synthetische und biologisch nicht abbaubare Materialien wird nach Möglichkeit verzichtet. Man kann sich hier den Schirm seiner Träume bauen lassen oder ein geliebtes Stück restaurieren. Das hat natürlich seinen Preis. Aber eine solche Kostbarkeit lässt man auch nicht einfach irgendwo liegen.

Text: Malena Ruder

Originell, etwas skurril, aber auf jeden Fall authentisch: Die marokkanischen Teppiche des Labels Folks & Clans sind nichts für graue Mäuse. Das handverlesene Sortiment umfasst Klassiker und Raritäten aus dem 20. Jahrhundert sowie moderne Designs mit komplexen Mustern, leuchtenden Farben in hoher Qualität. Denn im Zentrum steht die spezielle, authentische Fertigung von Hand, die jedem Stück eine Eigentümlichkeit verleiht. Trotz den generationenalten Traditionen strahlen diese Textilien ein modernes Flair aus. Verschickt wird von Marrakesch aus in die ganze Welt hinaus, und im Januar eröffnet dann der neue Showroom in Marrakesch.

Text: Kim Dang

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