Freitag, Dezember 27

Vom festlichen «Xmas House» vor der «Brasserie Süd» über die Gelateria di Berna, die zu ihrer Glace Panettone serviert, bis zum japanischen Fondue im kunstvoll beleuchteten «Belvoirpark»: Zürichs Pop-up-Szene hat sich für die Weihnachtszeit ins Zeug gelegt.

Nach einer erfolgreichen Premiere geht das «Schoggi Pop-Up» von Garçoa Chocolate in die zweite Runde. Auch diesen Winter bespielt die Zürcher Schokoladenmanufaktur die Lokalität der Gelateria Eisvogel an der Ottostrasse im Kreis 5: Statt Glacen und Sorbets gibt es in der kalten Jahreszeit heisse Trinkschokolade im Becher. Angelehnt an Specialty-Coffee-Bars bietet Garçoa alle «Single Origin»-Schokoladen im Pop-up als «Specialty Trinkschoggi» an. In der Zürcher Manufaktur wird sie vegan aus Bio-Kakao (mit einem Kakaoanteil von 70 bis 100 Prozent) und Bio-Rohrohrzucker gefertigt und geraspelt. Die verschiedenen Sorten schmecken mal beerig-süss, mal würzig-blumig oder auch klassisch nussig. Mit Milch oder pur mit Wasser aufgegossen sind sie auch zuckerfrei erhältlich.

Neu dabei ist das «Schoggi Lab»: Die Starköchin Michaela Frank (ehemals Restaurant «Rank») experimentiert hier mit Garçoa-Schokolade, Kakaobohnen, Kakaonibs und -schalen und kreiert daraus jede Woche ein neues Rezept. Man kann gespannt sein, wie sie die komplexen Geschmacksnoten von Kakao kombiniert. Die Endprodukte gibt es dann jede Woche im Pop-up zu kaufen. Die Rezepte sind ausgelegt für Privatpersonen und können in einer normalen Haushaltsküche ohne grossen Aufwand nachgemacht werden.

«Schoggi Pop-Up», Ottostrasse 15, Zürich; Donnerstag bis Samstag, 12 bis 18.30 Uhr, das Pop-up dauert bis April 2025.

Text: Kim Dang

Das Unternehmer-Duo Valentin Diem und Nenad Mlinarevic, das gemeinsam auch das Restaurant «Neumarkt», die «Neue Taverne» und die «Bauernschänke» betreibt, sorgt seit letztem Jahr in der «Brasserie Süd» im Zürcher Hauptbahnhof mit gehobenen französischen Bistro-Klassikern für ein gastronomisches Upgrade.

Um die Weihnachtszeit herum wird die Terrasse der «Brasserie Süd» zu «The Xmas House», wo lokale Weine und festliche Drinks in einer insgesamt angenehm weihnachtlichen Atmosphäre serviert werden: Die Pop-up-Bar ist in einem blinkenden Holzhäuschen zu Hause, die heissen Cocktails schlürft man aus wild durchmischten Tassen, dekoriert wird mit Marshmallows oder Lebkuchen. Abgesehen vom Angebot ist bei diesem Pop-up auch die Lage zu loben: Ganz ohne Weihnachtsstress vorbeieilende Weihnachtsgestresste zu beobachten, geht auf dieser Terrasse natürlich sehr gut.

«The Xmas House», Terrasse der «Brasserie Süd», Bahnhofplatz 15, Zürich; Dienstag bis Sonntag, ab 17 Uhr.

Text: Christina Duss

Das legendäre «Café Boy» an der Kochstrasse, das seit Juni 2024 leer steht, wird zum temporären Zuhause für das neue Gastroprojekt «Lulu’s Fried Chicken». Hinter dem mehrmonatigen Pop-up stehen die Genfer Smashburger-Crew Sando und die Betreiber des Zürcher Restaurants «Am Rank», wo Sando bereits seit April dieses Jahres ein Take-away-Fenster betreibt. Im «Café Boy» liegt der Fokus aber nicht auf flachgedrücktem Fleisch, sondern auf frittiertem: Serviert wird Fried Chicken in verschiedenen Varianten.

Zu den eher klassischen gehören das «Sando», ein Fried-Chicken-Sandwich mit Dressing, Pouletflügeli und Pouletschenkel mit jeweils drei Marinaden. Passend zur Fondue-Saison kann man hier aber auch Fried-Chicken-Stücke ins Moitié-moitié-Fondue tunken. Leicht geht anders, aber dazu kehrt man auch nicht ein ins Pop-up im «Café Boy».

«Lulu’s Fried Chicken» im «Café Boy», Kochstrasse 2, Zürich. Mittwoch bis Freitag, 18 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag, 12 bis 15 und 18 bis 22 Uhr. Das Pop-up dauert bis mindestens Februar.

Text: Sonja Siegenthaler

Wer Gelati verkauft, muss sich für die Wintermonate zwangsläufig einen Plan B zurechtlegen. Das ist es wohl, was die Schweizer Glace-Laden-Kette Gelateria di Berna, vor der im Sommer die Menschen um Strassenecken herum Schlange stehen, im Infotext zu ihrem Panettone-Angebot mit «aus der Not geboren» meint. Warum auch immer das weihnachtliche italienische Gebäck das Licht der Welt erblickt hat: gut, dass es hier ist.

Jeder dieser Kuchen entsteht in der hauseigenen Backstube im Berner «Weyerli»-Quartier in jeweils zwölf handwerklichen Schritten, die zwei ganze Tage in Anspruch nehmen. Der Aufwand lohnt sich, dieser Panettone ist ein Genuss. Von den sechs Sorten ist der vegane Mandel-Mohn-Panettone empfohlen – er ist fluffig und mit feiner Mandelnote und Knusper-Mohn in der genau richtigen Dosis versehen. Zum Panettone (der auch online bestellbar ist) gibt es heisse Schoggi, Glühwein und winterliche Gelato-Kreationen wie Marroni, Zimt, Chai, Spekulatius oder Cioccolato Pruneaux.

Winter-Pop-up der Gelateria di Berna, Laboratorio, Brupbacherplatz, Weststrasse 196, Zürich, täglich zwischen 12 und 18.30 Uhr.

Text: Christina Duss

Ein typisches Schweizer Comfort-Food? Die Graubündner Spezialität Capuns. Zufrieden und wohlgenährt fühlt man sich nach dem Genuss der Spätzliteig-Mangold-Salsiz-Röllchen. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit organisiert der Verein Primo Piano, spezialisiert auf Projekte und Events, die Kunst, Kultur und Kulinarik vereinen, die «Chesa Capuns» im Zürcher Löwenbräukunst. Im Angebot: Glühwein-Apéro auf der Terrasse, zwei Capuns-geprägte Menus (auch vegetarisch), danach legen DJ zum Tanz auf.

«Chesa Capuns», Löwenbräukunst, im 1. Stock an der Limmatstrasse 250, Zürich; Dienstag bis Samstag, ab 18 Uhr, nur auf Reservation online oder unter Telefon 076 331 18 15. Das Pop-up dauert bis zum 21. Dezember 2024.

Text: Malena Ruder

Im «Café Lang» am Limmatplatz in Zürich gibt es derzeit ein Spezialangebot an very american food, darunter Shrimp-Cocktails oder Shrimp-Club-Sandwiches. Angeboten werden auch Lobster Rolls, die ursprünglich in kanadischen und amerikanischen Küstengebieten erfundenen Hummerbrötchen. Im« Café Lang» werden die weichen Hot-Dog-Brote mit Hummerschwanz, Krebs und Mayonnaise gefüllt, dazu bestellt man am besten Trüffel-Pommes-frites.

Die kulinarische Pop-up-Idee passt gut in die Feiertage: Beim Verzehr der 29.50 Fr. teuren Hummerbrötchen in den festlich dekorierten, schönen, alten und verästelten Räumen des «Café Lang», wo der Geräuschpegel und die Gästedichte abends hoch sind, wird einem überraschend besinnlich zumute. Eine angenehm weihnachtliche Grossstadt-Schwermut setzt ein. Liegt das alles am Champagner, der viel zu gut zu den Sandwiches passt? Vielleicht auch.

«Holy Rolly» im «Café Lang», Limmatplatz 7, Zürich, Montag, 8 bis 19 Uhr, Dienstag bis Freitag, 8 bis 23 Uhr, Samstag, 9 bis 23 Uhr, Sonntag, 10 bis 17 Uhr.
Das Pop-up dauert bis Ende Dezember.

Text: Christina Duss

Auch im «Yardbird» trifft Soul-Food auf Champagner: Vom 4. bis 7. Dezember serviert das Fried-Chicken-Restaurant in Wiedikon ein Viergangmenu mit vier dazu passenden Champagnern. Gestartet wird mit Austern- oder Portobello-Rockefeller, einem Gericht, bestehend aus Austern oder eben Pilzen, das mit Spinat, Kräutern, Butter und oft Brotkrumen überbacken wird. Darauf folgen Calamansi-Fried-Chicken, die vegetarische Variante setzt sich aus mit Panko paniertem Gemüse zusammen. Der dritte Gang besteht aus «Coq Alpine Bites» und Trüffel-Parmesan-Fritten, bevor ein New Yorker Cheesecake mit Caramel-Crumble das Finale des Abends einläutet.

Am Mittwoch-, Donnerstag- und Samstagabend lässt Kirtanya von Matt, die Gastgeberin und Mitgründerin des «Yardbird», Vinyl-Sets aus ihrer Sammlung über die Lautsprecher laufen, am Freitag übernimmt ein Gast-DJ.

Birds & Bubbles im «Yardbird», Zweierstrasse 114, Zürich. Das Pop-up dauert bis 7. Dezember, jeweils ab 18 Uhr.

Text: Simone Lo Bartolo

Madame Sum, das junge Unternehmen mit Hauptsitz in Dübendorf, das tiefgefrorene Dim-Sum und Mochi auf Bestellung nach Hause liefert, eröffnet im Lokal «Zur Schtund» ein Dumpling-Pop-up. Auch hier stehen die gefüllten Teigtaschen von Madame Sum im Zentrum – gefüllt mit Schweinebauch, Loup de Mer oder Thai Green Curry, mögen sie Kundinnen und Kunden aus dem Online-Angebot bekannt vorkommen. Sie werden im Pop-up aber verfeinert durch speziell darauf abgestimmte Saucen und Toppings.

Hinter der Menugestaltung steht Valentin Devigus. Der gelernte Koch stand bereits in Spitzenrestaurants in Belgien sowie als Sous-Chef im «Rico’s» in Küsnacht (zwei Michelin-Sterne, 18 Gault-Millau-Punkte) hinter dem Herd. Zu den Dumplings hat er japanische Gyoza-Teigtaschen und Baos, etwa gefüllt mit Chicken-Trüffel oder Tantanmen Pork, mit auf die Karte genommen. Beilagen, die hier Munchies genannt werden, wie ein scharfer Salat aus zerstossenen Gurken, Miso-Auberginen oder Teriyaki-Tofu mit Chili-Crunch und Bonito-Flocken, runden das Angebot an der Augustinergasse in der Zürcher Altstadt ab.

Madame Sum Pop-up Dumpling Bar im Restaurant «Zur Schtund», Augustinergasse 28, Zürich; Dienstag bis Freitag, 11.30 bis 14 Uhr und ab 18 Uhr, Samstag, ab 11.30 Uhr. Das Pop-up dauert bis zum 21. Dezember 2024.

Text: Sonja Siegenthaler

Mit Edamame, Wasabi-Nüssen und Nori-Chips geht es los, danach kann man sich einen Wintersalat mit Chinakohl gönnen. Zum Hauptgang folgt dann das, was diesem Pop-up den Namen gibt: Shabu Shabu, das japanische Äquivalent zum Fondue Chinoise.

Bei einer Shabu-Shabu-Mahlzeit wird ein Topf mit heisser Bouillon mit allerlei rohem Gemüse und Nudeln befüllt, ehe man Rindfleisch an hölzernen Spiesschen in die siedende Flüssigkeit gibt und anschliessend mit leckeren Saucen verzehrt. Im Pop-up im Zürcher Kreis 4 werden irisches Weiderind und diverse Beilagen in Brühe gegart. Für alle, die danach noch mögen: Zum Dessert werden Mochi-Varianten angeboten.

«Shabu Shabu», Brauerstrasse 29, Zürich; Dienstag bis Samstag, 17 bis 23 Uhr, max. 50 Plätze, Reservation empfohlen, ab 25 Personen auch exklusiv.

Text: Christina Duss

Wie im «Shabu Shabu» wird Fondue auch im «Belvoirpark» im Engequartier neu und auf Japanisch interpretiert: Statt Käse und Brot im Chalet gibt es Japanese Hot Pot im Iglu. Unter der Lichtinstallation des Lichtfestivals Luzern und in einer Winterkulisse lädt das Pop-up «Japanese Igloo» dazu ein, frische Zutaten in Dashi-Fond zu tunken und in durchsichtigen, beheizten Iglu-artigen Zelten zu geniessen.

Miso oder Beef Fond gibt es als Grundlage, dazu hausgemachte Ramen oder Udon, der Rest liegt bei den Besucherinnen und Besuchern: Ob Schweinebauch, Lachswürfel, Wagyu-Entrecôte, Riesencrevetten, Shiitake oder Pak Choi – hier kocht man selbst, was die Lust diktiert. Dim-Sum und Edamame machen den Auftakt, Mochi oder Matcha-Panna-cotta bilden den Abschluss.

«Japanese Igloo», «Restaurant Belvoirpark», Zürich; Mittwoch bis Sonntag, 17.30 bis 22.30 Uhr, buchbar für Gruppen von 4 bis 10 Personen. Das Pop-up dauert bis 31. Januar 2025.

Text: Simone Lo Bartolo

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