Dienstag, Oktober 1

Auch Privatpersonen sind gefragt: Wer einen Japankäfer im Garten findet, soll ihn einfangen und einfrieren.

Seit die Flugzeit des Japankäfers begonnen hat, sind in Kloten 1500 Exemplare entdeckt worden. Der Befall konzentriert sich auf das Gebiet um die Sportanlage Stighag – dort wurde der Schädling letztes Jahr entdeckt.

Um die Zahl der Käfer zu verringern und eine Ausbreitung auf das Flughafengelände zu verhindern, werden in den kommenden Tagen Bäume und Gebüsche auf dem Gelände der Sportanlage sowie entlang der Autobahn vor dem Flughafen gezielt mit Insektizid behandelt. Der Einsatz erfolgt ausschliesslich auf öffentlichem Grund, und private Gärten sind nicht betroffen, wie die Zürcher Baudirektion mitteilt. Diese Massnahme gilt auf Anordnung des Bundes.

Der Flug der Schädlinge sei keine Überraschung, schreibt der Kanton. Erste Exemplare waren letzten Sommer zu einer Zeit entdeckt worden, als die Flugzeit schon begonnen hatte und viele Käfer ihre Eier bereits im Boden abgelegt hatten.

Das befallene Gebiet ist nach wie vor begrenzt – und das ist gemäss dem Kanton eine gute Nachricht. Im Frühling wurden sämtliche Fussballplätze der Sportanlage abgedeckt, um einen Ausflug der Käfer möglichst einzugrenzen. Dies habe sich als wirksam erwiesen, wie punktuelle Kontrollen ergeben hätten.

Weiterhin gilt in Kloten ein Bewässerungsverbot für Rasen und Grünflächen, da die Japankäferweibchen ihre Eier bevorzugt im feuchten Gras ablegen. Ausserdem dürfen Grüngut, Kompost und Erde nicht aus Kloten hinaustransportiert werden. Ob weitere Massnahmen gegen den Schädling notwendig sind, ist abhängig von der Entwicklung des Befalls.

Japankäfer sind erkennbar an den fünf weissen Haarbüscheln, die sie auf beiden Seiten ihres Körpers tragen. Die Flügeldeckel sind braun gefärbt, der Hals schimmert auffällig grün. Der Schädling kann verwechselt werden mit dem in der Schweiz einheimischen Rosenkäfer, dem Gartenlaubkäfer sowie dem Mai- und dem Junikäfer.

Privatpersonen, die Exemplare in ihrem Garten entdecken, werden gebeten, diese einzufangen, in einem verschlossenen Gefäss über Nacht in den Tiefkühler zu legen und den Fund der kantonalen Fachstelle Pflanzenschutz mit einem Foto zu melden.

Der Japankäferfund in Kloten ist der erste nördlich der Alpen, im Tessin ist das Insekt schon früher entdeckt worden. Der Schädling verursacht grosse Schäden bei rund 400 Pflanzen und kann ganze landwirtschaftliche Kulturen kahl fressen. Auch Bäume, verschiedene Zierpflanzen wie Rosen sowie Rasenflächen nehmen Schaden.

Die potenziellen Schäden in der Schweiz werden auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Erfahrungen aus Italien und den USA zeigen, dass die Bekämpfung des Japankäfers schwierig ist, wenn er sich etabliert hat. Deshalb ist das vom Bund vorgegebene Ziel, den Käfer zu vertilgen, solange seine Verbreitung noch übersichtlich ist.

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