Samstag, April 26

Fertiglesebrillen für eine bessere Sicht auf Nähe müssen längst nicht nur billige Discount-Modelle sein: Wir zeigen Alternativen, die sich sehen lassen können.

Sie ist nicht gerade das beliebteste Accessoire: die Brille fürs Lesen im Nahbereich. Im Grunde genommen ist sie ja auch kein modisches Beiwerk, sondern eine notwendige Sehhilfe. Wenn es bei einem einmal so weit ist mit der sogenannten Alterssichtigkeit (Presbyopie), dann behelfen sich die meisten wohl fürs Erste mit einem eher kostengünstigen Modell von der Stange, etwa einer jener Discounter-Lesebrillen vom Supermarkt, vom Kiosk oder von der Drogerie.

Worauf man beim Kauf schauen sollte

Das A und O bei der Wahl ist die passende Stärke in Dioptrien (kurz dpt); den Wert ermittelt der Optiker oder die Augenärztin beim Sehtest. Fertiglesebrillen gibt es üblicherweise in Abstufungen von +1,0 dpt bis +4,0 dpt in 0,5er-Schritten, und sie haben auf beiden Seiten dieselbe Stärke. Wenn die Augen unterschiedliche Werte benötigen, ist eine individuell angepasste Brille besser geeignet.

Einige Modelle haben entspiegelte Gläser, um Reflexionen zu reduzieren und die Sicht zu verbessern, andere haben einen speziellen Blaulichtfilter, um die Augen vor Ermüdung durch blaues Licht zu schonen. Achtung: «Readers» korrigieren zwar Probleme beim Nahsehen, helfen aber nicht bei spezifischen Sehproblemen, etwa einer Hornhautverkrümmung oder einer Sehschwäche auf einem Auge.

Dass eine vorgefertigte Standard- oder Einheits- oder Fertiglesebrille aber mehr als nur krude Sehhilfe sein kann, sondern durchaus auch ein modisches Accessoire, beweist eine wachsende Anzahl Brillenmarken mit stilvollen, schön gestalteten «Readers» im Sortiment.

Ciqi: grafisch und filigran

Die japanische Brillenmarke wurde 1984 im Tokioter Trendviertel Harajuku gegründet, der Markenname bedeutet so viel wie «vier Jahreszeiten». Das Sortiment umfasst Brillen, Sonnenbrillen, Lesebrillen und Accessoires mit schönen Texturen und stimmigen Farbvariationen. Die Designs sind grafisch und filigran und integrieren japanisches Brillen-Know-how. Mit dem Credo «Design des Sehens» will Ciqi seine Brillen aber auch mit anderen Sinnen, etwa taktilen Empfindungen, verbinden – sie sollen den Alltag bereichern.

Ein besonders originelles, cleveres Design sind die «Peep Glasses»: Da sie ohne Bügel konstruiert sind, trägt man sie an einer Kordel um den Hals und hält sie zum Lesen an kleinen Griffen vor die Augen.

«Peep Glasses»-Lesebrillen, Modell «Circle», 79 Franken, von Ciqi, bei Cabinet Store.

Entdeckt haben wir diese «Guckgläser» im Zürcher Laden Cabinet, im Januar kommt Ciqi zudem mit einem Stand nach Paris an die Heimwaren-Fachmesse «Maison et Objet». Gut möglich, dass dann auch einige Schweizer Einkäufer für ihre Geschäfte eine Bestellung aufgeben.

Frank and Lucie: stilvolle Klassiker

Aus dem niederländischen Arnhem stammt diese Marke mit einem grossen Sortiment an Lesebrillen: schöne Acetatgestelle, die sanftes Vintage-Flair mit modernem Design vereinen – nicht zu modisch, aber doch stilvoll. Alle Modelle sind mit entspiegelten Gläsern mit Blaulichtfilter und hochwertigen Scharnieren ausgestattet. Das Sortiment wird saisonal mit neuen Entwürfen ergänzt.

Alternativen zu hässlichen Fertiglesebrillen von der Gründerin und Chefdesignerin der Marke Frank and Lucie, Loes Brussen.

Modelle von Frank and Lucie findet man im Webshop sowie bei ausgewählten Optikergeschäften, in Zürich etwa bei Burri Optik oder Sehfelder für etwa 64 Franken.

I Need You: Modelle mit Vintage-Flair

Noch etwas mehr Vintage-Flair versprühen die Fertiglesebrillen dieser Marke, die den witzigen und treffenden Namen «I Need You» – ich brauche dich – trägt. Man findet etwa eine Auswahl bei Eye Brands im Zürcher Optikergeschäft Zeiss Vision Center. Die Brillengestelle im dortigen Sortiment heissen «Woody», in Anlehnung an den Regisseur Woody Allen, oder einfach nur «Doktor» und kosten 28 Franken. Grösser ist die Auswahl im Webshop, mit Modellen zwischen 9 und 89 Euro. Aus der Linie «Trend» ist etwa das runde Modell «Jackie» aus rezykliertem Kunststoff und mit Federscharnier.

Lesebrille «Frankie» aus rezykliertem Kunststoff (links) und Modelle «Doktor» und «Woody» von I Need You.

Read On: flach zusammenklappbares Gestell

«Unter gutem Design verstehen wir die Kombination von technischer Innovation und zeitgemässem Style», so Monika Fink und Sandra Kaufmann von Read On. Das Duo kennt man vielleicht bereits von seinen einstigen Brillenmarken Strada del Sole und Sol Sol Ito. Jüngster Wurf ist nun die Lesebrille «Read On». Entwickelt in Zürich, ist diese nach einem Jahr auf dem Markt bereits in 19 Ländern erhältlich. «Schockierend schicke Brillen» lautet dabei der Slogan.

Mehrfach ausgezeichnet: Lesebrille «Read On Light», Fr. 29.20 (ohne Halskordel), von Read On.

Das Design basiert auf einem innovativen, flach zusammenklappbaren Gestell: Beim Modell «Mobile» lässt sich die Brille in der dazu passenden iPhone-Hülle versorgen, beim Modell «Light» in eine schmale Hülle, die sich mit einem zusätzlichen Riemen um den Hals tragen lässt. Minimal sind dabei nicht nur das Gewicht und die Grösse, sondern auch die Formgebung – die Farbpalette beschränkt sich aber längst nicht nur auf diskretes Schwarz, sondern umfasst auch Rot, Türkis, Jade, Gelb und Violett.

Izipizi: grosse Auswahl, cooles Design

Und dann gibt es noch dieses Label, mit ebenfalls einem witzigen Namen, einer Wortschöpfung aus dem englischen Begriff «easy-peasy» für «unkompliziert» und «ohne grosse Anstrengung». Ab 40 Franken sind die coolen Lesebrillen im Webshop erhältlich. Das Sortiment ist breit und umfasst auch spezielle Kollaborationen mit anderen Marken, derzeit etwa mit dem Notizbuchhersteller Moleskine.

Lesebrillen von Izipizi x Moleskine: Links das Modell «#D» in der Farbkombination «Deep Vermillon», 45 Franken.

Readers Copenhagen: inspiriert von Dänemark

Die Brillen dieser Marke sind eine Hommage an Dänemark mit seinen Designtraditionen und der schönen Natur rund um die Hauptstadt Kopenhagen. Die Brillenmodelle sind benannt nach dänischen Städten und Sehenswürdigkeiten, quasi auch als Verweise, um die Schönheit des Landes zu unterstreichen.

Die Lesebrillen sind in einer Sehstärke von +1 bis +3 dpt sowie auch als Blaulichtschutzbrille ohne Sehstärke erhältlich. Die Bügel sind mit Federscharnieren für maximalen Komfort ausgestattet, die Gläser sind sehr leicht und kratzfest und mit einem Blaulichtfilter ausgestattet, der 25 Prozent des schädlichen blauen Lichts von digitalen Bildschirmen filtert.

Exit mobile version