Dienstag, April 1

Der frühere Chef des Tesla-Konkurrenten Nikola täuschte Anleger und wurde von Ex-Mitarbeitern belastet. Im vergangenen Oktober spendete er offenbar an Trumps Kampagne. Nun verlässt er das Gefängnis

Einst galt Trevor Milton als Hoffnungsträger der umweltfreundlichen Mobilität. Die von ihm gegründete Firma Nikola hatte für die Namensgebung beim Erfinder Nikola Tesla Inspiration gefunden, so wie Elon Musks Elektroautofirma. Doch sie setzte in der Fahrzeugentwicklung nicht auf Batterien. Sondern auf Wasserstoff und Brennstoffzellen.

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Milton schaffte es, die Investoren zu überzeugen. Kein Wunder: Als 18-Jähriger war er für seine mormonische Kirche zwei Jahre durch Brasilien gereist, um zu missionieren. Kurzzeitig war sein Startup an der amerikanischen Börse 34 Milliarden Dollar wert. Milton, ein als Sohn eines einfachen Eisenbahnarbeiters aufgewachsener Studienabbrecher, kaufte sich in Utah eine teure Ranch.

Lastwagen ohne Motor

Doch 2020 warf ihm das amerikanische Finanzrecherche-Unternehmen Hindenburg in einem vernichtenden Bericht Betrug vor. So hatte Milton in einem Werbevideo seinen Prototyp eines Wasserstofflastwagens beworben. Die Analysten von Hindenburg aber fanden heraus: Der Lkw hatte gar keinen Motor. Milton hatte den Laster eine Strasse hinunterrollen lassen, die leicht abschüssig war. 2023 wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt.

Hunderte Millionen verloren

Doch diese Woche wendete sich sein Schicksal. Milton, der gemäss Medienberichten im letzten Oktober viel Geld für Trumps Wiederwahl gespendet hatte, wurde vom neuen Präsidenten begnadigt. Trump bestätigte das: Milton sei von der Justiz verfolgt worden, weil er «einer der ersten Menschen war, die einen Herrn namens Donald Trump als Präsident unterstützt haben.»

Damit kommt es zu einer weiteren skandalösen Begnadigung. Milton selbst bestritt die Vorwürfe zwar. Doch interne E-Mails zeigten: Der Firmengründer wusste, dass das Werbevideo über seinen Wasserstofflaster nur eine Inszenierung war. Auch Ex-Mitarbeiter belasteten ihren früheren Chef.

Investoren, unter ihnen viele Kleinanleger, verloren Hunderte Millionen Dollar. Trevor Milton inszeniert sich derweil als Opfer – und als Vorbild. Bei der Begnadigung gehe es nicht nur um ihn, schrieb er auf Instagram. «Sondern um jeden Amerikaner, der von der Regierung über den Tisch gezogen wurde.»

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