Samstag, Dezember 28

Wir haben versucht, einige Weintrends für die nächsten Monate vorauszusehen. Eins ist sicher: Es wird bewusster und weniger Wein getrunken.

Die Lage auf dem Markt war schon euphorischer als in schwierigen Zeiten wie diesen. Man trinkt weniger, glücklicherweise aber auch bewusster – und immer öfter wird zu alkoholfreien Getränken und Weinen gegriffen. Mehr Genuss ohne Promille ist sicherlich ein grosser Trend für kommendes Jahr.

Was uns 2025 weinmässig beschäftigen wird, erfahren Sie hier:

Alkoholfreie Getränke

Wer als Weinhändler oder Gastronom keine alkoholfreien Alternativen anbietet, hat oder bekommt Probleme mit den Gästen. Das wird sich im nächsten Jahr bestimmt nicht ändern. Im Gegenteil: Gute Getränke ohne Alkohol dürften noch mehr gefragt sein. Die einen versuchen es mit alkoholfreien Weinen oder Schaumweinen, wobei die wirklich guten Beispiele (noch) überschaubar sind. Andere setzen auf qualitativ hochwertige Fruchtsäfte. Ein weiteres Beispiel: Der Weinhändler Südhang nimmt hochwertige Tees aus Taiwan ins Sortiment auf.

Neue Generation

In den letzten Jahrzehnten sind die Weine generell qualitativ massiv besser geworden – in vielen Gebieten, aber gerade auch in der Schweiz. Daran hat ein bestimmter Kreis von ehrgeizigen Winzern und Winzerinnen einen grossen Anteil. Jetzt übernehmen quer durchs Land ebenso talentierte Nachkommen die Leitung. Namen gefällig? Gianmarco Ofner vom Zürcher Weingut Pircher, Laura Paccot von der Domaine La Colombe in Féchy (VD) oder Sarah Besse vom gleichnamigen Walliser Weingut, die im Januar an einem NZZ-Weinabend ihre exzellenten Weine vorstellen wird. Von ihnen und zahlreichen anderen wird man noch viel hören.

Nachhaltigkeit

Das Thema ist allgegenwärtig. Auch der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich die Weingüter zukunftsträchtige Visionen überlegen müssen. Zukunftsträchtig ist ökologisches Arbeiten im Rebberg – ohne chemische Spritzmittel. Die Konsumenten verlangen vermehrt nach biologischen Produkten, auch beim Wein. Gewisse Weingüter sehen das Heil im Anpflanzen von sogenannten Piwi-Sorten, also pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. Durchaus eine Möglichkeit, zumal diese Weine zunehmend an Ausdrucksstärke und Qualität gewinnen.

Eigenständige Rebsorten

Man liebt zwar globale Sorten wie Chardonnay und Cabernet Sauvignon. Aber zur Abwechslung dürfen es schon einmal Trauben sein, die ausschliesslich in einer bestimmten Anbauregion wachsen. Welche Sorte wird im nächsten Jahr besonders gefragt sein? Unsere Tipps: Versuchen Sie es einmal mit der spanischen Rotwein-Varietät Mencia aus dem Bierzo. Oder mit dem weissen Chenin blanc aus dem französischen Loiretal, das noch immer als Geheimtipp gilt. Ein Eldorado ist auch Italien. Merken sollten Sie sich Frappato, eine sizilianische Sorte, die besonders elegante und finessenreiche Rotweine ergibt.

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