Samstag, Januar 4

Das Motiv blieb zunächst unklar. Unter den Opfern sollen auch zwei Kinder sein. Der Täter, der zunächst flüchtete, beging schliesslich Selbstmord. Die Hintergründe der Tat sind unklar.

bso. /(Reuters/dpa)

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Ein 45-jähriger Mann hat in der montenegrinischen Kleinstadt Cetinje mit einer Schusswaffe mindestens zehn Personen getötet, unter ihnen zwei Kinder. Das teilte Innenminister Danilo Saranovic der Öffentlichkeit des kleinen Balkanlandes mit.

Laut Informationen der Lokalzeitung «Cetinjski List» soll der Täter in einer Kneipe mindestens vier Männer getötet und drei weitere verletzt haben. Bei der anschliessenden Flucht soll er an drei weiteren Orten noch mindestens sechs weitere Personen getötet haben, unter ihnen die beiden Minderjährigen. Vier Personen erlitten lebensgefährliche Verletzungen.

Der Schütze unternahm schliesslich in der Nähe seines Hauses in der Stadt Cetinje einen Selbstmordversuch, nachdem er von der Polizei gestellt worden war. «Als er sah, dass er sich in einer ausweglosen Situation befand, unternahm er einen Selbstmordversuch. Er erlag seinen Verletzungen nicht an Ort und Stelle, sondern während des Transports ins Krankenhaus», sagte Saranovic dem staatlichen montenegrinischen Rundfunk RTCG.

Der Vorfall vom Mittwoch schockierte das Land mit seinen 605 000 Einwohnern. Spajic nannte den Amoklauf eine «schreckliche Tragödie» und rief drei Tage Staatstrauer aus. Präsident Jakov Milatovic sagte, er sei «entsetzt» über den Anschlag.

Was den Blutrausch des Mannes ausgelöst hat, war zunächst nicht klar. Der montenegrinische Premierminister Milojko Spajic sagte, es habe eine Schlägerei gegeben, bevor die Schüsse fielen. Am späten Mittwochabend sagte der Polizeidirektor Lazar Scepanovic, dass der Verdächtige vor den Schüssen vermutlich stark getrunken habe. Die Polizei geht nach eigener Darstellung davon aus, dass es sich nicht um ein Verbrechen im Zusammenhang mit der Mafia-Kriminalität, sondern um eine Tat im Affekt gehandelt habe.

Die 14 000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Personen erschossen, eher er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde. In Montenegro und anderen Balkanländern sind viele Menschen bewaffnet, oft auch ohne über einen Waffenschein zu verfügen.

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