Zum Jahresende zeigten sich die Börsen noch einmal von ihrer freundlichen Seite. Der Weltaktienindex von MSCI avancierte um 0,9% und auch das The Market Risk Barometer legte leicht zu.
Ein erfreuliches Börsenjahr geht zu Ende. Die meisten Aktienindizes dürften 2024 mit Kursavancen beenden – mit den prominenten Ausnahmen Brasilien, Frankreich, Mexiko und Südkorea. Allerdings sind die Unterschiede in der Kursentwicklung beträchtlich. Während etwa der Swiss Market Index (+4,1%) mässig Freude bereitete, legte der Euro Stoxx 50 immerhin um 8,2% zu (in Franken: +9,6%).
Interessanterweise gehörte der chinesische CSI 300 mit einem Anstieg um 13,4% (in Dollar) und 21,6% in Franken trotz der Negativnachrichten zur chinesischen Wirtschaft international zu den stärkeren Barometern. In Lokalwährung legte auch der japanische Nikkei 225 (+19,2%) eine Traumperformance hin, in Franken belief sich der Anstieg auf immer noch ansehnliche 14,3%.
Alles überstrahlt hat indes der US-Aktienmarkt: Trotz eines Schwungverlusts zum Jahresende ist der Nasdaq 100 2024 um satte 27,6% vorgerückt, der Leitindex S&P 500 hat seit Jahresbeginn um 25,2% zugelegt (+34,2% in Franken). Damit ist er auf Kurs, zum fünften Mal seit 1927 in zwei aufeinanderfolgenden Jahren um mehr als 20% zu steigen. Weil zudem auch der Dollar zum Franken und zum Euro stärker geworden ist, dürfen sich hiesige Anleger auch noch über einen Währungsgewinn freuen.
Beschwingt ins neue Jahr
In der vergangenen Woche verbuchte der Weltaktienindex von MSCI (MSCI AC World) einen Zuwachs von 0,9% – seit Anfang Januar beläuft sich der Anstieg auf 17,1% (in Dollar). Mit einer Avance von 1% schnitten die Schwellenländer gegenüber den Industrieländern (+0,9%) marginal besser ab.
Die beste Woche verzeichnete indes der japanische Leitindex Nikkei 225, der 4,1% gewann. Dahinter folgte der Swiss Market Index (1,8%), der 2024 insgesamt nicht zu überzeugen vermochte. Schliesslich schaffte es auch der MSCI China (+1%) um Haaresbreite aufs Podest.
Der Dax (+0,5%), der zuletzt eine überzeugende Performance hingelegt hatte, erlitt in der abgelaufenen Woche einen Schwungverlust. Trotz ansprechendem Kursanstieg notierten der S&P 500 (+0,7%) sowie der Euro Stoxx 50 (+0,8%) auf den hinteren Rängen.
Bei den Sektoren gehörten Energie (+1,5%), Gesundheit (+1,4%) und Finanz (+1,1%) zu den Zugpferden, während Industrie (+0,6%), Grundstoffe (+0,5%) und insbesondere Basiskonsum (0%) nicht mitzuhalten vermochten.
Anleger sind guter Dinge
Im Vergleich zur Vorwoche hat sich die Anlegerstimmung leicht aufgehellt. Das Risk Barometer ist von 65 auf 67 Punkte geklettert und verharrt nunmehr seit vier Monaten über dem langfristigen Mittelwert von 50 Zählern.
Die grosse Mehrheit der Inputfaktoren zeigte zuletzt eine zunehmende Risikoneigung an. Den grössten Einfluss hatten in der abgelaufenen Woche der spürbare Rückgang der erwarteten Volatilität von US-Aktien (gemessen am Volatilitätsindex Vix auf den S&P 500) sowie das Umschichten der Marktteilnehmer von Put- zu Call-Optionen. Letztere profitieren überdurchschnittlich, wenn die Aktienmärkte steigen, während Put-Optionen bei fallenden Börsen an Wert gewinnen.
Nur zwei Komponenten trübten sich ein: So lastete die enttäuschende Entwicklung von Small Caps relativ zu ihren grosskapitalisierten Pendants auf dem Risk Barometer. Negativ zu Buche schlug auch die zuletzt schwächere Performance von Zyklikern im Vergleich zu den defensiveren Segmenten.
In der Summe resultierte allerdings der erwähnte Anstieg um zwei Punkte.
Wichtige Frühindikatoren werden publiziert
Wenig überraschend läuft zum Jahreswechsel kaum noch etwas punkto Unternehmensnachrichten, zudem ist die Schweizer Börse vom Dienstag bis und mit Donnerstag geschlossen.
Gleich zum Jahresauftakt werden allerdings die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes (Purchasing Managers Index, PMI) veröffentlicht. Dabei werden die Chefeinkäufer von Unternehmen befragt, wie sich u.a. der Bestellungseingang entwickelt, was Rückschlüsse auf den Zustand der Wirtschaft erlaubt. Die PMI gehören zu den verlässlichsten konjunkturellen Frühindikatoren und werden von den Marktteilnehmern aufmerksam beobachtet.
Das Gros der Industrie-PMI – etwa für China, die USA, das UK, die EU und wichtige Mitgliedsländer – wird am Donnerstag publiziert, der Industrie-Einkaufsmanagerindex für die Schweiz folgt am Freitag.