Mittwoch, März 19

Home-Kino, spielerisches Putzen und ein Partner mit hübscherem Gesicht: Nutzer zeigen, wie sie das Headset verwenden. Doch manche Videos sind manipuliert.

Am Freitag kam die Vision Pro in die Läden, das Headset von Apple, das aussieht wie eine Skibrille und den Nutzer in eine halb virtuelle Realität eintauchen lässt. Jetzt kursieren in sozialen Netzwerken die ersten Videos der Nutzer.

Einer zeigt, wie er sein Wohnzimmer mit virtuellen Leinwänden vollstellen kann, auf denen er Basketball schauen, sich daneben über die Teams informieren und in einem weiteren Fenster durch soziale Netzwerke scrollen kann.

Während grossflächige Videos bereits in den Apple-Spots zur Vision Pro beworben wurden, haben Nutzer auch neue, kreative Ideen. Zum Beispiel für eine App, die sich merkt, wo man schon Staub gesaugt hat und wo nicht.

Etwas irritierend sind die Videos, die Menschen auf offener Strasse machen. Denn die Vision-Pro-Brille ist nicht durchsichtig, sie projiziert lediglich ein gefilmtes Bild der Strasse auf Bildschirme, die in der Brille direkt vor den Augen sitzen.

Das folgende Video zeigt in der oberen Hälfte, wie es aussieht, mit der Apple Pro durch die Stadt zu navigieren. Unten sieht man, wie der Nutzer für die Umgebung aussieht. Vor allem dann, wenn er während des Gehens in der Luft herumtippt, wirkt das beunruhigend: Von aussen ist unklar, was er sieht und was nicht.

Ein halb präsenter Fussgänger ist das eine. Wohl am meisten Aufregung erhielt jedoch das Video einer Person, die mit dem Headset am Steuer des neuen Tesla Cybertruck sitzt.

Dazu äusserte sich sogar der amerikanische Verkehrsminister Pete Buttigieg mahnend auf der Plattform X, früher Twitter: Fahrer müssten auch bei aktivierter Fahrassistenz stets die Kontrolle behalten.

Der Instagram-Nutzer, der das Video ursprünglich gepostet hatte, stellte nach der grossen Aufregung klar, dass das Video ein Witz beziehungsweise eine Inszenierung war. Das Display habe die Strasse angezeigt und die Fahrassistenz sei nicht aktiviert gewesen, behauptet er.

Generell sollte man skeptisch bleiben: Nicht alle Videos zeigen echte Anwendungen. Manche wollen nur unterhalten oder lustige Ideen für Produkte teilen. Zum Beispiel der Macher dieses Videos. Es wirkt, als würde eine Frau mit der Vision Pro das Gesicht ihres Partners gegen das eines Schauspielers tauschen.

Apple profitiert auf jeden Fall von den Videos, ob echt oder fake. Sie regen das Nachdenken darüber an, wie das Headset im Alltag nützlich sein könnte, und bringen Entwickler auf Ideen für den App-Store der Brille. Interessante Anwendungen braucht es, wenn mehr als nur die grössten Fans 3500 Dollar für ein Headset ausgeben sollen.

Die Videos zeigen, dass Apple bereits gelungen ist, woran Mark Zuckerberg scheiterte: Das Leben in der vermischten Realität, dem Metaversum, ist plötzlich eine interessante, wenn nicht sogar verlockende Zukunftsvision.

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