Es ist mit Apps wie mit den Sportschuhen: Nur Kaufen oder Herunterladen alleine reicht nicht. Aber es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Und löschen kann man dann immer noch. Sechs App-Vorschläge für Optimierungswillige.
Wer Glück hatte, dem wurde als Kind vor dem Schlafen eine Gutenachtgeschichte erzählt. Manchmal auch zwei. Heutzutage kann man das auch als Erwachsene geniessen, indem man das Vorlesen an eine App auslagert. Nachmittags als Pause, vor dem Einschlafen oder beim nächtlichen Aufwachen kann man sich von geschult-ruhigen Stimmen moderne oder klassische Märchen wie «Die Schneekönigin» erzählen lassen. Achtung: Das Design ist etwas KI-süsslich geraten.
Wer sich wünscht, seinen Alltag besser zu organisieren, könnte mit «Tiimo» glücklich werden. Dieser erweiterte Kalender wurde von den Däninnen Helene Lassen Nörlem und Melissa Würtz Azari entwickelt, um neurodivergenten Menschen das Leben zu erleichtern, hilft aber allen dabei, sich zu disziplinieren: mittels Timern, fest eingeplanter Fokuszeiten und To-do-Listen vom Putzen bis zum Meditieren. Alles ist in sanften Tönen gestaltet, das nimmt den Aufforderungen die Strenge.
Abzunehmen oder Ernährungsgewohnheiten zu ändern, steht bei vielen ganz hoch oben auf der To-do-Liste des neuen Jahres. Wer sich im «Veganuary» für eine pflanzliche Ernährung entschieden hat, wird mit der App «Krautkopf» glücklich, entwickelt von den Fotografen Susann Probst und Yannic Schon, einem Paar, das eine Leidenschaft für saisonale, vegetarische und vegane Küche hat. Aus seinem Kochbuch «Krautkopf» entwickelte es die gleichnamige App, die schön inszenierte und einfach nachzukochende Rezepte vereint.
«Krautkopf», 4 Franken, für Apple.
Laut einer aktuellen Harvard-Studie gehört Beckenbodentraining, nach dem Erfinder Arnold Kegel auch Kegel-Training genannt, zu den fünf gesündesten Sportarten überhaupt – neben Schwimmen, Tai-Chi, Gehen und Krafttraining. Und ja, das gilt für Menschen jeglichen Geschlechts. Apps können dabei helfen, sich mit den Übungen vertraut zu machen und sie nicht zu vergessen; fünf Minuten täglich werden empfohlen. «Emy» geht das Thema spielerisch an: Man lässt Seifenblasen platzen oder eine Kugel Treppen steigen. Die Übungen sind unisex, Frauen können auch mit einem zusätzlichen Gerät (etwa 180 Franken) trainieren.
«Emy», 9 Franken pro Jahr, Basisversion gratis, Premiumversion 9 Franken/Jahr, für Apple und Android.
Auch der Wunsch, seine Finanzen besser im Griff zu haben, wird von vielen Menschen jedes Jahr aufs Neue formuliert. Die App «Loot» unterstützt ganz simpel dabei, ein Sparziel zu erreichen. Man legt den Betrag fest und wie viel Geld man wann einzahlen möchte. Dargestellt wird das angesammelte Vermögen vom australischen Polybit Studio als grosses virtuelles Gurkenglas, das man mit Münzen füllt – oder auch wieder leert. Push-Nachrichten erinnern auf Wunsch daran, wieder einmal etwas beiseitezulegen beziehungsweise im echten Leben in die echte Spardose zu tun.
Weniger Zeit mit dem Smartphone zu verplempern, gehört ebenfalls zu den Dingen, die viele Menschen sich jedes Jahr aufs Neue vornehmen. Dabei helfen kann ausgerechnet das Smartphone: Mit den richtigen Apps nutzt man das Gerät nachweislich weniger. «One-sec» setzt darauf, vor dem Öffnen einer Social-Media-App einmal durchzuatmen und so darüber nachzudenken, ob das jetzt wirklich eine gute Idee ist.
«One-sec», eine App gratis, Fr. 19.90 / Jahr, Familienmitgliedschaft (5 Teilnehmende) Fr. 34.90 / Jahr für Apple und Android.