Samstag, November 30

Der Raketenangriff Irans auf Israel hat weltweit die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts in der Region geschürt. Die geringen Schäden der Attacke begrenzten allerdings die Auswirkungen auf die asiatischen Märkte.

Der iranische Raketenangriff auf Israel hat am Montagmorgen die Aktienmärkte in Asien belastet. Der japanische Nikkei-225-Index verlor in den ersten Minuten des Handels 1,8 Prozent, bevor er sich leicht erholte und mit 39.114 Punkten nur noch ein Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag gehandelt wurde. Der breiter gefasste Topix-Index sank zuerst um 1,6 Prozent, lag aber kurz vor der Mittagspause nur noch 0,5 Prozent unter dem vorigen Handelstag.

In Südkorea fiel der Kospi-Index ebenfalls bis 11 Uhr 15 Ortszeit um ein Prozent auf 2.655 Punkte. Im relativ kleinen Finanzmarkt Singapur sank der Straits-Times-Index zu Handelsbeginn um etwa ein Prozent. Die chinesischen Märkte reagierten hingegen uneinheitlich. Der stärker international verflochtene Hongkonger Hangseng-Index fiel zeitweise um mehr als ein Prozent. Die Shanghaier Börse, die vor allem von innerchinesischen Entwicklungen beeinflusst wird, legte hingegen am Vormittag zeitweise um mehr als ein Prozent zu.

Erleichterung trotz Sorgen

Die Märkte reagieren damit mit nur leichten Verlusten auf den massiven Raketenangriff Irans, der dank israelischer und amerikanischer Flugabwehr kaum Schaden anrichtete. Das israelische Verteidigungsministerium teilte mit, dass 99 Prozent der mehr als 300 iranischen Drohnen und Raketen abgefangen worden waren.

Offenbar regiert Erleichterung, dass es nicht sofort zu einem offenen Schlagabtausch zwischen Iran und Israel gekommen ist, in den die USA verwickelt sein würden. Auch Ian Bremmer, der Chef des Politberater Eurasia Group, erklärte am Sonntag, «es hätte sehr viel schlimmer kommen können.» Er glaubt daher, dass eine direkte Konfrontation nicht unmittelbar bevorsteht. Aber er hält das Szenario für plausibel und warnte, dass die Lage in der Region gefährlicher geworden sei.

Yen wird schwach gehandelt

Auch der Devisenmarkt und der japanische Anleihemarkt zeigten keine grosse Unruhe. Der Yen, der bei Krisen gerne als Fluchtwährung im Kurs steigt, wurde gegenüber dem US-Dollar und Euro fast unverändert schwach gehandelt. Der Dollar stieg bis zur Mittagspause sogar leicht um 0,3 Prozent auf 153,70 Yen. Die Zinsrate für zehnjährige japanische Staatsanleihen sank nur um 0,02 Prozentpunkte auf 0,84 Prozent.

Die Kursentwicklungen in einzelnen Branchen spiegelten allerdings die Erwartungen, wie sehr sie von einer Ausweitung der Krise betroffen sein könnten. So sanken die Autohersteller und Japans Anlagen- und Maschinenbauer stärker als der Durchschnitt. Grosse Reedereien wie Mitsui und Yusen gewannen hingegen gegen den Trend leicht hinzu, da die Anleger auf höhere Frachtraten und damit Gewinne hoffen.

Exit mobile version