Mittwoch, Oktober 30

Am 31. Dezember wird im «Fujiya of Japan» am Tessinerplatz zum letzten Mal der Teppanyaki-Grill angeheizt – obwohl das Geschäft gut läuft.

«Im ‹Fujiya of Japan› geniessen Sie fernöstliche Gastfreundschaft mitten im Zentrum Zürichs» stand einst auf den Flyern des bekannten japanischen Restaurants am Tessinerplatz in Zürich. Das Flair: etwas achtziger Jahre, etwas internationaler Business-Jetset, etwas Exotik. Dazu wurden kanadischer Hummerschwanz, Wagyu-Rind oder Tofu-Steak vom Teppanyaki-Grill serviert.

Eröffnet im Jahr 1989, gehörte es zu den ersten japanischen Restaurants der Schweiz. Doch diese Ära ist nun zu Ende: An Silvester schliesst das «Fujiya of Japan» beim Bahnhof Enge.

Das Restaurant wird geschlossen, weil der 65-jährige Inhaber Christian Frei keinen Nachfolger gefunden hat. Was anstatt des «Fujiya» am Tessinerplatz entstehen wird, ist momentan noch nicht öffentlich bekannt. Freis Nachmieter sei momentan dabei, das Baugesuch für den Umbau am Tessinerplatz einzureichen, sagt die Hauseigentümerin Swiss Life auf Anfrage.

Neben dem Vertrag des «Fujiya» mit der Swiss Life laufen auch Mietverträge für Büroflächen im selben Gebäude aus. Dieses soll danach «verschiedene gewerbliche Nutzungen erhalten», schreibt Swiss Life.

Schliessung trotz gutem Geschäft

Dabei laufe das Geschäft des «Fujiya» gut, sagt der Inhaber Frei. Man habe eine treue Stammkundschaft und profitiere davon, dass die japanische Küche immer beliebter werde. «Wie viel unsere Kundschaft heute über japanische Küche weiss, ist erstaunlich», sagt der Betreiber Christian Frei. «Man muss niemandem erklären, was Wakame ist.»

Trotz diesem Boom fand sich kein Gastronom, der das «Fujiya» kaufen wollte. Er habe zwar Gespräche geführt, sagt Frei. «Aber unser Konzept ist sehr spezialisiert. Das passt nicht zu jedem Unternehmen.» Freis Kinder, die zum Teil im «Fujiya» arbeiten, wollen den Betrieb wegen der grossen Arbeitslast nicht weiterführen.

Auch die Restaurant-Gruppe Segmüller will das «Fujiya» nicht übernehmen. Dazu gehören etwa das «Carlton», das «Roof Garden» oder die «Bottega di Mario». Mit dem «Fujiya of Japan» führt die Segmüller-Gruppe eine Marketingpartnerschaft. Eine Übernahme des Betriebs komme trotzdem nicht infrage, sagt der Leiter Einkäufe Christian Weber. Die Segmüller-Gruppe sei eher auf französische Küche und auf hochstehendes Comfort-Food spezialisiert. «Das ‹Fujiya› passt nicht zu unserem Portfolio.»

Sushi auf dem Sechseläutenplatz

Dabei gehört das «Fujiya of Japan» zu den ältesten japanischen Restaurants der Stadt. Der Inhaber Christian Frei kann ganz genau sagen, wann japanische Küche in Zürich zu boomen begann: 1993 wurde auf dem Sechseläutenplatz ein Zelt aufgestellt, in dem für einige Wochen Sushi angeboten wurde. «Es wurden Köche aus Japan eingeflogen, die direkt vor Ort Sushi zubereitet haben», erinnert sich Frei. «Das Zelt war ein riesiger Hit. Danach wusste jeder, was japanische Küche ist.»

Auf das Sushi-Zelt folgten das Sushi-Tram und schliesslich immer mehr japanische Restaurants. Das «Fujiya of Japan» gab es da schon seit fast fünf Jahren.

Bevor die Türen des «Fujiya» schliessen, wird der Inhaber Frei noch den Silvesterabend im Restaurant verbringen. «Ein paar Tage nach der Schliessung machen wir dann noch einmal für das ganze Team Teppanyaki», sagt Frei. Es gebe ein Lieblingsgericht des Teams: Rührei und Spaghetti.

Die Marke Fujiya of Japan wird indes möglicherweise auch nach Silvester weitergeführt. Entsprechende Gespräche liefen momentan, sagt der Betreiber Christian Frei.

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