Die Nähe zu Barcelona, den Pyrenäen und der Costa Brava ist bereits Grund genug, sich Girona anzuschauen, ob man «Game of Thrones» nun gesehen hat oder nicht. Dann noch das gute Essen!
Sie sind nicht zu übersehen, die Rennradfahrer in engen, bunten Lycra-Outfits, die ihre Velos vorsichtig über das holprige Kopfsteinpflaster schieben. Während das Radfahren in der Altstadt verboten ist, ziehen die umliegenden Routen in den Pyrenäen Sportler aus ganz Europa an. Doch auch ohne Fahrrad lohnt sich eine Reise nach Girona.
Das mittelalterliche, autofreie Zentrum lässt sich prima zu Fuss erkunden. Ein Rundgang auf der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert bietet Ausblicke in das hügelige Umland und auf die Stadt mit der imposanten Kathedrale. Deren barocke Westfassade und breite Treppe erlangten als Kulisse für «Game of Thrones» Berühmtheit. Heute zieht der Ort Tagestouristen aus dem nur eine Stunde entfernten Barcelona an. Rund um die Kathedrale liegt das jüdische Viertel – eines der besterhaltenen in Europa. Von hier gelangt man durch verwinkelte Gassen zum Onyar-Fluss, der von den bunten Fassaden der für Girona typischen Häuser flankiert wird. Trotz überschaubarer Grösse überrascht Girona mit einer lebendigen Kaffeekultur.
Wenn die Tagestouristen verschwunden sind
Direkt an einer von Gustave Eiffel entworfenen Brücke liegt das «Tramuntana». Hier gibts Kaffeespezialitäten mit Bohnen aus lokalen Röstereien, Naturweine und Keramik aus der Region. Wer es etwas traditioneller mag, probiert in einer der Bäckereien ein «Xuixo», das für Girona typische, süsse Gebäck aus frittiertem Teig mit Crèmefüllung. Zum Lunch empfiehlt sich das «Café le Bistrot», spektakulär gelegen an der steilen Treppe zur Kirche Sant Domènec.
Wenn die Kathedrale in warmes Abendlicht getaucht über der Stadt thront, sind die meisten Tagestouristen verschwunden. Die Gassen gehören nun denen, die den Abend in einem der zahlreichen exzellenten Restaurants Gironas ausklingen lassen. Vor dem «Normal» bildet sich bereits früh eine Schlange. Das Restaurant wurde 2021 von den Roca-Brüdern als Ableger des «Celler Can Roca»gegründet. Auf den Tisch kommen unaufgeregte katalanische Gerichte, die mit lokalen und saisonalen Zutaten umgesetzt werden.
Sollte das «Normal» ausgebucht sein, bietet das «Cipresaia» eine Alternative. Wer mehrere Tage bleibt – Girona ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge an die Costa Brava, etwa nach Cadaqués oder Begur –, hat die Gelegenheit, weitere kulinarische Highlights zu erleben. Allein der «Guide Michelin» listet in Girona 32 Restaurants, davon 7 mit Auszeichnung.
Ein Wochenende in Girona
Samstag: 15:00 | Check-in
Im Palau Fugit, direkt in der Altstadt und in einem Palazzo mit Pool im Innenhof.
17:00 | Apéro
Direkt gegenüber vom Hotel wird in der Mikrobrauerei Rispa erfrischendes Bier gebraut.
Sonntag: 14:00 | Zuckerschock
Phantasievolle Kreationen gibt es in der Eisdiele Rocambolesc.
15:00 | Architektur
Die Casa Masó, Geburtshaus des Architekten Rafael Masó, zeigt das Leben hinter den bunten Fassaden und am Fluss im 19. Jahrhundert.