Donnerstag, November 28

Nach zwei Rennen zwischen den besten zwei Herausforderern steht es 1:1. Das italienische Team kommt mit den schwierigen Bedingungen aber besser zurecht als Ineos Britannia.

Üblicherweise erscheinen die Skipper im America’s Cup vor den finalen Rennen auf einer Pressekonferenz. Jimmy Spithill von Luna Rossa war pünktlich, sein Gegner Ben Ainslie von Ineos Britannia allerdings nicht. Die Verspätung von Sir Ben betrug sechs Minuten, die Verantwortlichen von Louis Vuitton, um dessen Cup es geht, hatten die Pressekonferenz bereits begonnen.

Zu spät war Ainslie am Freitag dann auch im ersten Rennen des Challenger-Finals. Den so wichtigen Start gewann Luna Rossa klar. Der erste Renntag war mit grosser Spannung erwartet worden, weil die Bedingungen vor der Küste von Barcelona erstmals grenzwertig waren: Die höchste zulässige Windlimite von 21 Knoten wurde mehrmals für kurze Zeit überschritten, die Wellen waren mit gut einem Meter Höhe ebenfalls am oberen Limit. «Wir werden vorsichtig sein müssen, denn wir werden unter ziemlich schwierigen Bedingungen starten, mit Wind und vielen Wellen, mehr, als wir bisher hier in Barcelona gesehen haben», sagte Max Sirena, der Teamleiter von Luna Rossa, den italienischen Medien. «Aber da die Strecke und die Bedingungen für unsere Konkurrenten dieselben sind, müssen wir gut sein und einen Fehler weniger machen als die anderen.»

Jimmy Spithill entscheidet den Start für sich

Das gelang den Italienern im Auftaktrennen zum Final der zwei besten Herausforderer denn auch. Sie führten ihren eleganten, in silberner Farbe gehaltenen Cupper nahezu fehlerfrei durch das ruppige Meer. Der Skipper Jimmy Spithill entschied den Start deutlich zu seinen Gunsten und zwang seinen Kontrahenten zu einer frühen Wende. Von da an hielt er die Briten auf Distanz. Mit 52,3 Knoten (fast 97 km/h) erreichten die Italiener einen neuen Geschwindigkeitsrekord an diesem 37. America’s Cup.

«Wir müssen im zweiten Rennen aggressiver segeln und an unserem Set-up arbeiten», sagte der geschlagene Ben Ainslie. Das Geschwindigkeitsdefizit der Engländer betrug mehr als einen Knoten im Durchschnitt, sowohl gegen den Wind als auch mit dem Wind waren sie langsamer als ihr Gegner.

Im zweiten Rennen dominiert Luna Rossa

Das zweite Rennen war dann das Spiegelbild des ersten Match-Races: Die Briten mit Vortrittsrecht in der Startzone kamen als Erste über die Linie und dominierten die Italiener von Anfang an bis zum Schluss leicht. Damit glichen sie die Serie zum 1:1 aus. Allerdings zeigten die Renndaten geringere Differenzen zwischen den Kontrahenten als noch im ersten Rennen – die Durchschnittsgeschwindigkeiten der zwei Boote waren fast gleich.

Der Ausgang des ersten Renntages lässt den Schluss zu, dass bei diesen Verhältnissen die beiden Boote ungefähr gleich schnell sind – Luna Rossa aber leicht im Vorteil ist. Spithill sprach davon, dass es bei der Fahrt vor dem Wind sehr schwierig sei, das Boot unter Kontrolle zu behalten. Gleiches sagte Ainslie, es sei nicht leicht, den Leuten zu erklären, wie es ist, das Boot unter diesen Bedingungen zu segeln. «Das Boot fährt am Limit und ebenso die Leute.»

Gewinner des Challenger-Finals ist dasjenige Team, das zuerst sieben Rennen gewonnen hat.

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