B5 Boutique Hotel Lugano: Modernes Design trifft Gastfreundschaft

Hinter dem Bahnhof Lugano steht ein Gebäude, das sich mit seiner jadegrün gekachelten Aussenfassade von den verwitterten Apartmenthäusern ringsherum abhebt. Es sieht fast so aus, als hätte jemand ein Designerbadezimmer wie einen Handschuh umgestülpt und zwischen Palmen drapiert.

Das «B5 Boutique Hotel» ist der neueste Zugang im beliebten Städtchen am Luganersee. Erdacht und gestaltet wurde das Gästehaus vom Ehepaar Alexandra und Daniel Hahne. Beide haben zwar keinen Hotellerie-Background, machen dies aber doppelt wett mit ihrem grossen Gastgeberherz: Die gebürtige Südamerikanerin hat in der Modebranche gearbeitet, der Basler ist gelernter Schlosser. Zusammen mit dem Luganer Architekten Dario Franchini haben sie ihren langgehegten Traum eines eigenes Hotels zum Leben erweckt.

Das Paar hat das ehemalige «Albergo Stella» im Jahr 2012 übernommen. Die Pandemie brachte die beiden dazu, sich ein neues Konzept zu überlegen. Zwei Jahre lang wurde das Hotel umgebaut. Dabei haben sie die hundert Jahre alte Substanz stellenweise erhalten und neu in Szene gesetzt.

In den auf vier Stockwerken verteilten zwanzig Doppelzimmern kontrastieren alte Balkendecken, Stuckaturen, Betonträger mit neu reingezogenen Wänden und verspielten Details wie runden Gucklöchern, nostalgisch wirkenden Duschbrausen und Wasserhähnen aus Messing. Jedes der schlicht gehaltenen Zimmer ist mit Designklassikern bestückt und wird von Bildern und Installationen von verschiedenen südamerikanischen Kunstschaffenden bespielt, kuratiert von Alexandra Hahne.

Hochwertigkeit und Nachhaltigkeit im Zentrum

Der Look seines Hotels widerspiegelt die Eigenschaften des Paars: Die verspielten, farbigen Details kommen von der Südamerikanerin, die industriellen Details stammen vom gelernten Schlosser. Ideen wie die Gartendusche im Bad, eine lange an die Wand montierte Kleiderstange und massangefertigte Holzkisten unter dem Bett zeugen nicht nur von einer Originalität, sondern von einer echten Auseinandersetzung mit dem Leben in Hotels und den Bedürfnissen von Gästen, wenn sie länger bleiben. So auch die Idee einer metallenen Ablage neben der Toilette für das Handy.

Beim Innenausbau haben die Hahnes nur hochwertige Materialien verwendet, ebenso bei den Matratzen, der Bettwäsche und den Handtüchern, die von der Edelmanufaktur Royfort stammen. Und geduscht wird standesgemäss mit Soeder-Seifen. Zum Frühstück steht ein Buffet mit Salametti und Käse aus der Region, frisch gepresstem Orangensaft und Granola bereit. Und abends gibt es an der kleinen Hotelbar feine Drinks. Unbedingt probieren: das hauseigene IPA-Bier.

Nebst alledem legen die Gastgeber viel Wert auf Nachhaltigkeit: Gebaut wurde aus umweltfreundlichen Materialien, und dank Technologien wie Photovoltaik und Wärmepumpe wurde ganz auf fossile Energieträger verzichtet. Die Klimaanlage etwa wird mit Sonnenenergie betrieben. Auch im Buchungsprozess geht das «B5» neue Wege. Mithilfe einer App kann jederzeit auch kurzfristig ein Zimmer gebucht werden, und das Smartphone wird kurzerhand zum Hotelschlüssel, mit dem man Tag und Nacht Zutritt hat, auch wenn die Gastgeber nicht vor Ort sind.

Hinter dem Haus entsteht gerade ein grüner Rückzugsort. Auf drei Ebenen werden Gäste bald im Hotelgarten frühstücken, sonnenbaden und sich abkühlen können. Und dabei den jadegrünen Monolithen bewundern. Mit den hohen Palmen, die ihn umgeben, kommt fast schon Miami-Flair auf.