Mittwoch, Oktober 9


Mode-News

Die Kreativchefin Virginie Viard lässt in ihre Cruise-2024/25-Kollektion die Lust an der Bewegung einfliessen. Das Element Wasser spielt eine zentrale Rolle. Überraschend sind die neuen Versionen der klassischen Chanel-Jacke.

«Die Sonne, die Architektur, die Musik und der Tanz: In Marseille ist der Sinn für Freiheit besonders stark ausgeprägt. Ich habe mich vom Lebensstil, vom Alltag und von all den Dingen inspirieren lassen, die zur Bewegung einladen»; so erklärt die Chanel-Kreativdirektorin Virginie Viard die gestern Abend (2. Mai 2024) in der Hafenstadt präsentierte Cruise-2024/25-Kollektion. Sie wurde auf dem Dach des von Le Corbusier erbauten Gebäudes Cité Radieuse gezeigt.

Diese Zwischenkollektionen, die nicht dem fixen Modeschauenkalender folgen, wurden in den letzten Jahrzehnten immer wichtiger für Modelabels. Einst etabliert, um wohlhabende Damen für ihre Kreuzfahrten auszustatten, dienen sie heute vor allem als eine Möglichkeit, das Marken-Image zu schärfen und abseits der Modemetropolen Paris, Mailand, London und New York in spektakulären Locations eine ganz eigene Welt zu erschaffen, eine Stimmung zu kreieren.

CHANEL Cruise 2024/25 Show — CHANEL Shows​

Chanel beliess es nicht bei einer klassischen Modenschau. In einem Film des französischen Schauspielers Ladj Ly wurde am Vorabend schon eine Choreografie des Trios (La)Horde gezeigt: Tänzerinnen und Tänzer des Ballet national de Marseille sowie die Ballerina Marion Barbeau bewegen sich durch die Stadt, vom Vieux Port bis zur Cité Radieuse. Zudem etablierte die Marke für den Tag der Show einen eigenen Radiosender. Am Mikrofon: die Pariser Stilikone und Chanel-Botschafterin Caroline Maigret und der Musik-Kurator Pedro Winter im Gespräch mit anderen Kreativen.

Die Mode: Wasser und Oversize

Vor der Kulisse des Le-Corbusier-Gebäudes zeigten die Models die aktuelle Kollektion. Positiv fielen neben sogenannten Plus-Size-Frauen auch Plus-Size-Chanel-Jacken im Oversize-Look auf: eine sehr zeitgemässe Variante des Klassikers. Das Element Wasser fand sich in Elementen, die an Neoprenanzüge erinnern, zum Beispiel Taucherhauben-artigen Kapuzen mit Druckknöpfen.

Weiter finden sich Fische, Fischernetze, Muscheln und Schalentiere auf Kleidern, Anzugjacken, Westen, Faille-Blusen, T-Shirts und kleinen Westen-Tops. Silbrige Reflexe und Wellenbewegungen sollen Erinnerungen an Sommermonate am Pool wecken. Ebenfalls ein dominantes Motiv: das klassische Sweatshirt, es taucht etwa aus Chiffon auf oder leiht seine typische Känguru-Tasche einem Etuikleid. Auch Bademode fehlt nicht in dieser verspielten Kollektion, die klassische und sportliche Elemente vereint.

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