Sonntag, März 16

Der Start in die Saison 2025 verläuft dramatisch, bringt aber keinen überraschenden Sieger. Der Brite Norris im McLaren trotzt dem schlechten Wetter und hält dem Druck von Weltmeister Max Verstappen stand. Auch das Team Sauber gehört zu den Gewinnern.

(sda) Nimmt man den Grand Prix von Australien vom Sonntag zum Massstab, dürfen sich die Formel-1-Fans auf eine spektakuläre Saison einstellen. Der Regen sorgte in Melbourne für ein Rennen mit zahlreichen Ausfällen und Safety-Car-Phasen, am Ende setzte sich mit Lando Norris aber der Favorit durch. Der aus der Pole-Position gestartete Brite im McLaren gewann bei schwierigen Bedingungen im Albert Park vor Titelverteidiger Max Verstappen im Red Bull und George Russell im Mercedes.

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Mit Russells neuem Teamkollegen Andrea Kimi Antonelli auf Platz 4 erlebten die Silberpfeile gemessen an den gewonnenen Punkten den besten Saisonstart aller Teams. Der 18-jährige Italiener zeigte bei seinem Grand-Prix-Debüt von Startplatz 16 aus eine starke Aufholjagd samt Dreher und war am Ende der beste Rookie.

Norris’ fünfter GP-Sieg geriet nur ganz zum Schluss in Gefahr, als er sich nach einem kurzen Ausritt und dem dritten Neustart in den letzten Runden gegen den immer näher heranrückenden Verstappen wehren musste. Im Ziel trennten die beiden weniger als eine Sekunde.

«Es war ein schwieriges Rennen. Aber ich muss mich bei McLaren bedanken, denn sie haben mir ein brillantes Auto gegeben», sagte Norris, der zum ersten Mal in seiner Karriere die WM-Wertung anführt, im Siegerinterview. Im Gegensatz zu 2023 und 2024 scheint der WM-Zweite der Vorsaison in diesem Jahr über ein Auto zu verfügen, das es ihm erlaubt, von Beginn an in den Kampf um den WM-Titel einzugreifen.

Piastris Fahrfehler kostet McLaren Doppelerfolg

McLaren steuerte sogar lange auf einen Doppelerfolg zu, doch dann machte Oscar Piastri bei wieder einsetzendem Regen einen entscheidenden Fehler. Der in Melbourne geborene Lokalmatador, der zwischenzeitlich sogar schneller fahren konnte als Norris, auf Anweisung seines Teams aber nicht überholen durfte, kam nach einem Fahrfehler von der nassen Strecke ab und fiel weit zurück. So wurde aus dem ersten Heimsieg eines Australiers wieder nichts. Am Ende wurde Piastri Neunter.

Von den vier Topteams kann nach dem Startwochenende einzig Ferrari nicht zufrieden sein. Die Scuderia verzockte sich nach dem enttäuschend verlaufenen Qualifying mit den Startplätzen 7 und 8 von Charles Leclerc und Lewis Hamilton im Reifen-Poker. Am Kommandostand der Scuderia rechneten sie nicht damit, dass der Regen gegen Ende des Rennens nochmals so intensiv werden würde. Das erwies sich als klare Fehleinschätzung und der zu späte Wechsel auf die Regenreifen als entscheidender Nachteil. So musste sich Rekordweltmeister Hamilton im ersten Rennen für Ferrari mit Rang 10 begnügen, Leclerc wurde Achter.

Hülkenberg von 17 auf 7

Alles richtig machte im Regen-Chaos das Team Sauber, das mit Nico Hülkenberg auf Platz 7 überraschend sechs WM-Punkte gewann. Damit hat der Zürcher Rennstall nach dem ersten von 24 Grands Prix in diesem Jahr bereits mehr Punkte auf dem Konto als nach der gesamten letzten Saison.

Für den nur von Startplatz 17 losgefahrenen Hülkenberg war der frühe Wechsel auf die bei Regen vorteilhafteren Pneus «Gold wert» – und so geplant, wie der deutsche Routinier nach dem ersten Renneinsatz seit seiner Rückkehr zu Sauber im Interview mit Sky verriet: «Ich habe dem Team vor dem Rennen gesagt, wenn eine kleine Wahrscheinlichkeit ist, dass irgendwie der Regen kommt, dann will ich nicht mit Slicks draussen bleiben.»

Weniger erfreulich verlief das Formel-1-Debüt von Gabriel Bortoleto im zweiten Hinwiler Auto. Der 20-jährige Brasilianer war einer von sechs ausgefallenen Fahrern, zu denen auch Vorjahressieger Carlos Sainz (neu Williams statt Ferrari) oder Routinier Fernando Alonso gehörten. Besonders bitter erging es dem Franzosen Isack Hajdar von Red Bulls Schwersternteam Visa, der bereits in der Aufwärmrunde die Kontrolle über sein Auto verlor.

Weiter geht es bereits am nächsten Wochenende mit dem Grand Prix von China in Schanghai.

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