Mittwoch, Oktober 9


Hoteltipp

Das renovierte Jugendstil-Hotel in Langenbruck ist der perfekte Ausgangspunkt für schöne Wanderrouten und liegt in einem Naherholungsgebiet. Ein Ort zum Entdecken – nicht nur für Baselstädter und Solothurnerinnen.

Hat man nach Ankunft an der Postautostation Langenbruck Dorf erst einmal die alte Armee-Haubitze in der geschlossenen Gartenbeiz hinter sich gelassen und begibt sich auf den Weg hoch zum alten Kurhaus Erica, wird die Sicht mit jedem Schritt besser. Beim frisch renovierten Jugendstil-Hotel angekommen, blickt man runter auf das Dorf. Die Haubitze wirkt plötzlich verschwindend klein.

Bis anhin war das Dörfchen Langenbruck im Basler Jura vor allem bekannt für seinen Skilift: Bevor der Schnee wegblieb, lernten Kinder der Region Basel/Solothurn hier Skifahren. Seit aber die zwei Aargauer Schwestern Julia und Kathrin Fritsche vor drei Jahren das 1907 eröffnete alte Kurhotel Erica übernommen und äusserlich sanft und von innen her komplett renoviert haben, wirkt der Ort wieder mondäner. So wie damals, Anfang des letzten Jahrhunderts, als pro Saison Tausende von Erholungssuchenden und Tuberkulosekranken den «Luftkurort» besuchten.

Regionale Küche

Einen Hauch dieser alten Zeiten spürt man im neuen Hotel Erica noch beim Anblick der «Sonneries» auf den beiden Stockwerken, wo früher nach dem Servicepersonal geklingelt werden konnte. Auch im kleinen Jugendstil-Speisesaal, wo jeden Abend einfache und saisonale Gerichte und zum Zmorgen selbst gebackenes Brot zum Buffet serviert werden, ist er noch spürbar. Am Wochenende unseres Besuches sitzen Grossfamilien mit Kindern und Grosseltern und ältere Pärchen an den Tischen.

Bei den 16 Gästezimmern wurde der ursprüngliche Kurhaus-Grundriss übernommen, sie wurden entrümpelt, schlicht eingerichtet und in Pastelltönen frisch gestrichen. Die Betten sind aus massivem Eschenholz, die Matratze von Hüsler Nest. Zum Teil wurden Dusch- und WC-Boxen aus Milchglas in den Zimmern integriert, oder es gibt Etagenduschen und WC, die man sich unter zwei Zimmern teilt. Eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück und Abendessen kostet ab 290 Franken.

Mitten in der Naherholung

Bei schönem Wetter lockt die grosse Sonnenterrasse mit Sicht auf das Dorf, wo man sich zum Apéro einen «Erica Spritz» und etwas zum Knabbern bestellen kann. Bei schlechtem Wetter kann man sich im Aufenthaltsraum am hellblauen Kachelofen falls nötig aufwärmen und ein Buch aus der Hausbibliothek lesen.

Die meisten Gäste jedoch sind tagsüber sowieso unterwegs. Schliesslich endet so ziemlich jedes Strässchen hier früher oder später in einer tollen Wanderroute. Es gibt mindestens zwanzig schöne Wanderungen rund um Langenbruck im Oberbaselbiet. Oder man besichtigt das zu Fuss gut erreichbare Kloster Schöntal, in dem sich bereits 1145 eine Mönchsgemeinschaft bildete und wo heute immer wieder kulturelle Events stattfinden. Die ganz Sportlichen zieht es mit ihren Rennvelos auf eine der Passstrassen, von denen das Surren von talwärts rasenden Rennrädern zu hören ist.

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