Freitag, Oktober 18

Ist es immer noch daneben, im Schlafanzug vor die Tür zu gehen? Ich selber trage etwas Unifarbenes aus Stretch, das sich jetzt nicht wesentlich von Freizeit- oder Sportkleidung unterscheidet. – Larissa T., Zermatt

Liebe Larissa, lange galt für Menschen, die in Schlafkleidung vor die Tür gingen, das Lagerfeldsche Diktum vom Kontrollverlust über das eigene Leben. Heute gibt es Schlafanzughosen aus Seide, die mehr als eine Monatsmiete kosten, Leggins haben die Grenzen zwischen Sport, Mode und Anatomieunterricht längst aufgehoben, und manche Jeans liegen mit künstlichen Grasflecken im Regal.

Wenn «ordentliches» Aussehen also nicht mehr in Stein gemeisselt ist, hilft nur noch subjektive Vernunft. Hat die Hose schlafinduzierende Muster? Nein. Tragen Sie dazu Plüschschlappen oder Birkenstocks? Nein. Verlassen Sie das Haus gerade mit Putzfrisur? Nein.

Sonst: Ja, meinetwegen. Aber keine längeren Exkursionen, in denen Sie sich als ernstzunehmende Person präsentieren müssen, und nach der Gassirunde schnell wieder nach Hause.

Ihre Fragen senden Sie bitte an: hatdasstil@nzz.ch

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