Dienstag, Oktober 8

Mia und Noah führten bereits mehrmals die Hitliste an. Amaya, Lily und James ziehen in die Top 100 ein. Und bei den Familiennamen ist die Vielfalt gross.

«Zu den Freuden und Sorgen, die ein Neugeborenes seinen Eltern schon vor der Geburt bereitet, gehört auch die Wahl eines passenden Vornamens.» So heisst es in einer Broschüre der Stadt Zürich aus dem Jahr 1969. Solle man dem Kind einen Grosseltern-, Eltern-, Paten- oder einen anderen in der Familie gebräuchlichen Vornamen auf seinen Lebensweg mitgeben oder aber einen Vornamen nach dem Vorbild einer Persönlichkeit aus Bibel, Geschichte, Literatur, Film, Fernsehen oder Sport wählen. Oder darf es einfach ein «schöner» Vorname sein?»

Für die meisten Eltern in der Schweiz darf es heute einfach der schöne Vorname sein. Und wohlklingend bedeutet seit einigen Jahren: möglichst kurz und mit vielen Vokalen.

Das Bundesamt für Statistik hat am Freitag (23. 8.) die Rangliste der beliebtesten Vornamen für neugeborenen Mädchen und Knaben im Jahr 2023 herausgegeben.

2023 waren in der Schweiz die Vornamen Noah, Liam und Matteo für neugeborene Knaben am beliebtesten. Der männliche Vorname Noah, der bereits 2010, 2011, von 2013 bis 2017 sowie 2021 und 2022 am beliebtesten war, behielt 2023 wieder die Spitzenposition.

Bei den Mädchen führten Mia, Emma, und Sofia die Rangliste an. Bei den Mädchen nimmt Mia wieder den ersten Platz vor Emma ein. Mia war bereits 2013, 2015, 2016 und von 2019 bis 2021 der beliebteste Vorname.

Bereits im Mai hatte die Stadt Zürich die beliebtesten Namen für Neugeborene im Jahr 2023 veröffentlicht. Sofia, Olivia und Ella stehen in Zürich an der Spitze, bei den Jungs Leo, Louis und Theo.

Nicht zu aussergewöhnlich

Ein Trend zu allzu ausgefallenen Vornamen ist nicht auszumachen. Das Schweizer Zivilstandesamt kann Vornamen ablehnen, wenn es befürchtet, das Kind werde durch den Namen lächerlich gemacht oder auch, wenn es sich nicht um einen Menschennamen handelt, sondern das Kind nach einer Marke oder einem Verein benannt würde.

Die Vornamen Vera bei den Mädchen und Kiyan bei den Knaben machten die meisten Plätze in der Rangliste gut. Sie rückten zwischen 2022 und 2023 um 114 bzw. 186 Plätze nach oben. Die grösste Absteigerin im gleichen Zeitraum war Thea, der grösste Absteiger Maxime; sie verloren 63 bzw. 68 Plätze. Neu gehören Amaya, Lily, James und Jaro zu den 100 beliebtesten Vornamen von Neugeborenen.

Leichte Abweichungen im französischen und italienischen Teil

In der italienischsprachigen Schweiz ist die Reihenfolge leicht verändert. Bei den Knaben steht hier Leonardo auf Platz eins vor Noah, Enea, Liam, Edoardo und Matteo. Bei den Mädchen ist Emma auf Platz eins, gefolgt von Aurora, Ginevra, Sofia und Mia.

In der französischen Schweiz steht Noah an der Spitze der Knaben, gefolgt von Gabriel, Liam, Arthur und Louis. Bei den Mädchen führt Emma die Liste an, gefolgt von Olivia, Alice, Eva und Sofia.

Im rätoromanischen Teil führt Mauro die Liste der Knaben an, gefolgt von Luca, Nino, Andrin, Duarte, Leano und Livio. Bei den Mädchen sind es Amalia, Gianna und Hannah.

Künstliche Intelligenz macht Vorschläge

In der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz 2023 sind Daniel und Maria die häufigsten Vornamen. Betrachtet man die einzelnen Jahrgänge, werden die Vorlieben über die Zeit sichtbar. Bei den Männern mit Jahrgang 1963 steht Daniel an erster Stelle, bei den Frauen Maria. Im Jahrgang 1983 führen Daniel und Sandra die Liste an und bei den 2003 Geborenen sind es Luca und Laura.

Mittlerweile steht auch allerlei Künstliche Intelligenz bereit, um Eltern bei der Namenswahl zu unterstützen. So gibt es auf der Website familienleben.ch einen Vornamengenerator, der verspricht, «den schönsten Namen für Dein Kind zu finden».

Als Filter lassen sich Geschlecht, Zuordnung zu einer Ethnie, Klassisch oder Modern, Anfangsbuchstaben und Silbenzahl einstellen. Wünscht man sich beispielsweise einen zweisilbigen Jungennamen, der etwas mit Glück zu tun hat, kommt nicht nur Felix, sondern auch Dexter, Caesar, Hugo oder Ivan infrage. Lässt man bei der Kategorie Mädchen alles weitere offen, generiert die KI Vorschläge wie Ava, Bella, Chloe, Daisy, Hazel, Beatrice und Edith.

Müller, Meier, Schmid

Das Bundesamt für Statistik hat auch Zahlen zur Verbreitung der Nachnamen in der Schweizer Bevölkerung aufgelistet. Hier dominieren Müller, Meier und Schmid. Im ganzen Land gibt es über eine halbe Millionen verschiedener Familiennamen. In der Romandie , in der italienischsprachigen Schweiz, in der rätoromanischen Schweiz.

Der häufigste Nachname in der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz ist Müller, gefolgt von Meier und Schmid. Mit 53 170 Personen machen die Müllers jedoch nur 0,6 Prozent der gesamten Bevölkerung der Schweiz (8,96 Mio.) aus (Meier: 32 657 Personen, Schmid: 30 332 Personen). Die Namensvielfalt in der Schweiz ist enorm, insgesamt gibt es über eine halbe Million verschiedene Nachnamen, wobei verschiedene Schreibweisen separat gezählt werden. Damit ist Müller auch der häufigste Nachname in der Deutschschweiz (49 137 Personen). Der häufigste Nachname in der Romandie ist da Silva (10 287 Personen). In der italienischsprachigen Schweiz ist es Bernasconi (2250 Personen) und in der rätoromanischen Schweiz Caduff (230 Personen).

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