Stefano Rellandini / Reuters

In den Insignien des Pontifex spiegelt sich die Mode der Monarchen des Mittelalters. Unverändert geblieben sind die Symbole aber nur scheinbar. Eine visuelle Übersicht über die Attribute, die allein dem Papst vorbehalten sind.

Mit dem Abschluss des Konklaves und der Wahl des neuen Papstes ist die Sedisvakanz beendet. Rund ein bis zwei Wochen nach der Wahl findet die Amtseinführung des neuen Papstes statt.

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Die Übergabe der Insignien bei der Amtseinsetzung

In einer feierlichen Zeremonie wird der neue Papst in seine neuen Gewänder gehüllt, und er erhält die Symbole seiner Autorität.

Die Symbole ändern sich

So traditionsbewusst und unbeweglich die katholische Kirche auch scheinen mag: Sitten können sich ändern. Mit jedem neuen Papst können Gebräuche enden oder neue entstehen. Viele Gewänder, die sich in ihrer Gestaltung stark an der Mode der weltlichen Monarchen orientierten, sind heute nicht mehr in Gebrauch – wie etwa die Cappa magna, ein rotes Übergewand mit meterlanger Schleppe. Der Papst nutzt auch nicht mehr die Sedia gestatoria, einen tragbaren Sessel.

Die Wahl der Gegenstände ist Ausdruck eines theologischen Programmes

In einer Institution mit vielen symbolischen Elementen, in der jeder physische Gegenstand noch eine weitere, geistige Ebene hat, sind solche kleinen Entscheidungen immer von Bedeutung. Päpste können auf diese Weise kommunizieren, für welche Werte sie stehen.

So wählte Benedikt XVI. immer wieder Kleidungsstücke aus, die auf die päpstliche Garderobe in der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den sechziger Jahren verwiesen: die roten Schuhe, den Fanon als Schultergewand oder die pelzverbrämte Mozetta (Schulterkragen). Auch die Ferula (Kreuzstab) seines Vorgängers war ihm zu modern. Er entschied sich, ein älteres Modell zu verwenden.

Franziskus hingegen reduzierte die Opulenz wo nur möglich. Er verzichtete auf luxuriöses Schuhwerk. Er verwendete eine Ferula aus Holzteilen gekenterter Flüchtlingsboote. Eine andere bestand aus nach ethischen Kriterien gewonnenen Metallen, wiederum eine andere aus Olivenholz, von Häftlingen hergestellt.

Genauso programmatisch wäre eine Rückkehr zur päpstlichen Tiara zu verstehen. An der Zahl eingelagerter Papstkronen in der Schatzkammer des Petersdoms würde das sicher nicht scheitern – auch nachdem Paul VI. diese Kopfbedeckung abgelegt hatte, ähnlich danach seine Vorgänger, wurden den Päpsten reich verzierte Tiaren geschenkt. Aber ob es das richtige Signal wäre? Vielleicht sollte man darum auf eine Tiara aus Papiermaché zurückgreifen – diese hätte immerhin den Vorteil, dass sie für einen Papst deutlich leichter zu tragen ist.

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