Die NZZ ist wirtschaftlich auf Kurs. Das Marktumfeld bleibt aber anspruchsvoll. Die NZZ wird die Transformation und das Wachstum des publizistischen Kerngeschäfts mit gezielten Investitionen weiter vorantreiben.
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Der laufende Umbruch der Medienbranche hat durch die schnelle Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz zusätzliche Dynamik erfahren. Mit ihrer klaren Strategie und dem Fokus auf unabhängigen Qualitätsjournalismus liberaler Prägung ist die NZZ gut unterwegs, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Erträge im Nutzermarkt gesteigert
Die NZZ erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2024 einen betrieblichen Gesamtertrag von 118,3 Millionen Franken. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang um rund 1 Prozent. Dabei konnte der höhere Ertrag im Nutzermarkt vor allem den Rückgang des Ertrags im Werbemarkt nicht vollständig ausgleichen.
Der Ertrag im Nutzermarkt stieg auf 58,0 Millionen Franken (+4 Prozent). Besonders hervorzuheben ist der Lesermarkt mit einer Ertragssteigerung auf 46,4 Millionen Franken (+3 Prozent). Einen wesentlichen Teil zu dieser Entwicklung trug das im Dezember 2023 vollständig übernommene digitale Finanzmagazin «The Market» bei.
Der Ertrag im übrigen Nutzermarkt erhöhte sich auf 11,7 Millionen Franken (+8 Prozent). Höhere Umsätze mit Kunsteditionen und Leserreisen sowie die Umsätze des im Oktober 2023 eröffneten Kinos Frame an der Europaallee in Zürich trugen zu diesem Anstieg bei.
Der Ertrag im strukturell rückläufigen Werbemarkt Print ging im ersten Halbjahr 2024 weiter zurück auf 16,4 Millionen Franken (–5 Prozent). Da das klassische Digitalvermarktungsgeschäft in der Schweiz und in Deutschland durch tiefere Preise im Displayverkauf über programmatische Kanäle zunehmend unter Druck gerät, sank auch der Ertrag aus dem Werbemarkt Digital auf 21,1 Millionen Franken (–4 Prozent). Zudem zeigte sich bei den internationalen Kunden der Architektur- und Design-Community DAAily Platforms eine gewisse Zurückhaltung.
Die Erträge aus den Partnerschaften im Event-Bereich mit NZZ Connect und dem Zurich Film Festival gingen gegenüber dem Vorjahr auf 8,4 Millionen Franken zurück (–6 Prozent). Hier machten sich das zunehmend schwierige Marktumfeld und der verstärkte Wettbewerb bemerkbar. Der übrige Ertrag sank um 4 Prozent, was vor allem auf die operative Trennung von CH Media in den Bereichen Technologie und Verlagsservices zurückzuführen ist.
Gewinn und Rendite verbessert
Der betriebliche Gesamtaufwand reduzierte sich trotz den vollständigen Übernahmen von «The Market» und weiteren Investitionen in Wachstumsinitiativen auf 111,6 Millionen Franken (–3 Prozent). Neben niedrigeren Direktkosten in der Vertriebslogistik und umsatzproportionalen Verlegeranteilen im Werbegeschäft ist die Kostenreduktion vor allem auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen. Diese konnten unter anderem durch die verstärkte Zusammenarbeit in den Redaktionen und durch Restrukturierungsmassnahmen bei DAAily Platforms realisiert werden.
Das operative Ergebnis (Ebit) belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf 6,8 Millionen Franken, was 2,0 Millionen Franken oder 42 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Die Ebit-Marge konnte von 4,0 auf 5,7 Prozent gesteigert werden.
Im ersten Halbjahr 2024 betrug das Finanzergebnis 2,4 Millionen Franken und lag damit um 2,2 Millionen Franken höher als im Vorjahr. Dazu trug vor allem das Wertschriftenergebnis bei. Zudem fiel der Ergebnisanteil von CH Media besser aus als im Vorjahr. Mit dem Anstieg der Vorsteuergewinne der Gesellschaften geht auch eine Erhöhung des Ertragssteueraufwands einher.
Es resultierte für das Unternehmen NZZ im ersten Halbjahr 2024 ein Reingewinn von 6,9 Millionen Franken. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 3,8 Millionen Franken. Die Umsatzrendite belief sich auf 5,8 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 2,7 Prozent.
Beteiligung an APG sichert zusätzlichen Ertragsstrom
Im Mai 2024 kündigte die NZZ die Übernahme einer 25-Prozent-Beteiligung an der APG SGA AG an. Sie wird damit strategische Aktionärin beim führenden Out-of-Home-Medienunternehmen der Schweiz. Die Transaktion ist ein bedeutender Schritt in der Umsetzung der Strategie, mit dem die NZZ angesichts der Herausforderungen in der Medienbranche ihre Position in den Werbemärkten um den weiterhin wachsenden Bereich Aussenwerbung erweitert und sich damit einen zusätzlichen Ertragsstrom erschliesst.
Das Marktumfeld bleibt anspruchsvoll, da der fundamentale Umbruch in der Medienbranche und der strukturelle Rückgang im Leser- und Werbemarkt Print anhalten. Dazu kommen konjunkturelle Entwicklungen, die das zweite Halbjahr voraussichtlich zusätzlich belasten werden.
Die NZZ wird ihre Strategie mit Fokus auf Qualitätsjournalismus konsequent weiterverfolgen. Dazu gehören weitere Investitionen in die Redaktionen, Produkte und Technologien, um das organische Wachstum zu unterstützen und die Zahl der Abonnenten und den Umsatz pro Kunde weiter zu steigern.
