Donnerstag, November 28

Am 5. November wählen die Amerikanerinnen und Amerikaner ihren nächsten Präsidenten. Der jüngere der beiden Kandidaten hat an den Wettmärkten die Führung übernommen.

In 145 Tagen, in wenig mehr als fünf Monaten, werden die Amerikanerinnen und Amerikaner an die Urnen gerufen. Die Präsidentschaftswahl vom 5. November ist das wichtigste politische Ereignis des Jahres.

Der Wahlkampf wird in den kommenden Wochen in die heisse Phase treten. Am 15. Juli beginnt in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin der dreitägige Konvent der Republikanischen Partei. Dort wird der 78-jährige Donald Trump offiziell zum Kandidaten gekürt werden. Zwischentöne wird es am Konvent keine geben; Abweichler wie die frühere Anwärterin Nikki Haley oder der Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, haben Trumps Ring geküsst und dem Kandidaten ihre Unterstützung zugesagt. Spannend wird nur noch, wen Trump für den Posten des Vizepräsidiums portieren wird.

Donald Trump verspürt Aufwind

Ebenso klar ist der Name des offiziellen Kandidaten der Demokratischen Partei: Am dreitägigen Konvent, der am 19. August in Chicago beginnt, wird die Partei den bisherigen Präsidenten Joe Biden (81) nominieren. Fraglich ist dabei noch, ob Biden weiterhin auf seine bisherige – wenig profilierte – Vizepräsidentin Kamala Harris setzen wird.

Das Stimmvolk wird also zwischen zwei Greisen entscheiden können. Nach allen Projektionen ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen angesagt. Geht es nach den Quoten an den Wettmärkten, verspürt ein Kandidat aber klar mehr Aufwind: Donald Trump.

In den von predictit.org eruierten Wettquoten wird Trump gegenwärtig eine Gewinnchance von 51% eingeräumt. Joe Biden kommt auf 45%.

Weit abgeschlagen rangieren überdies noch der demokratische Gouverneur Kaliforniens, Gavin Newsom, sowie der unabhängige Kandidat Robert Kennedy Jr. Der 56-jährige Newsom wird bisweilen als «Vernunftskandidat» gehandelt, falls Joe Biden doch noch zum Schluss kommen sollte, dass sein Alter in den Wahlen ein zu gefährliches Handicap werden könnte.

Schuldspruch hat nicht geschadet

Eindrücklich zu sehen ist der nahezu ununterbrochene Aufstieg von Donald Trump in den Wettquoten im Verlauf der vergangenen zwölf Monate. Besonders seit Ende April hat Trump kontinuierlich zugelegt, während Biden verloren hat. Das war die Zeit, als im New Yorker Stadtteil Manhattan der Prozess gegen Trump wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen lief.

Der Prozess vor einem Geschworenengericht endete am 30. Mai mit einem Schuldspruch in allen 34 Anklagepunkten. Der Popularität des ehemaligen Präsidenten innerhalb seiner Partei hat das Urteil nicht geschadet. Seine Wahlchancen sind sogar gestiegen.

«Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue stehen und jemanden erschiessen, und ich würde keine Wähler verlieren. Es ist unglaublich.»

Diese Worte äusserte der damalige Präsidentschaftskandidat Donald Trump vor mehr als acht Jahren, im Januar 2016, an einer Wahlkampfveranstaltung in Sioux Center, Iowa.

Er hatte recht.

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