Montag, Oktober 13

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Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den scheidenden Premierminister Sébastien Lecornu wiederernannt. Dies ist ein schockierender Schritt, der tagelangen Spekulationen und intensiven Verhandlungen zur Lösung der zunehmenden politischen Pattsituation im Land ein Ende setzt.

Die Ankündigung am Freitagabend erfolgte im Anschluss an abschließende Konsultationen mit Vertretern der wichtigsten politischen Parteien Frankreichs.

Das Staatsoberhaupt versammelte früher am Tag Parteiführer im Élysée-Palast, mit Ausnahme derjenigen der linksextremen France Unbowed (LFI) und der rechtsextremen National Rally (RN).

Das Treffen, sagte das Élysée zuvor am Tag, „muss ein Moment kollektiver Verantwortung sein.“

Die Ernennung markiert einen entscheidenden Moment in Macrons Präsidentschaft, die bis 2027 läuft.

Da es in der Nationalversammlung keine Mehrheit gibt und die Kritik sowohl aus der Opposition als auch aus den eigenen Reihen wächst, hat Macron kaum politischen Handlungsspielraum.

Die Krise eskalierte Anfang dieser Woche, als Sébastien Lecornu am Montag überraschend zurücktrat, nur wenige Stunden nachdem er sein neues Kabinett bekannt gegeben hatte.

Sein überraschender Abgang führte zu erneuten Forderungen von Oppositionellen nach Macrons Rücktritt oder der Forderung nach erneuten Neuwahlen.

Die Unruhen gehen auf Macrons überraschende Entscheidung im Juni 2024 zurück, die Nationalversammlung aufzulösen. Die darauffolgenden vorgezogenen Neuwahlen führten zu einer Pattsituation im Parlament, sodass kein politischer Block mit einer Mehrheit übrig blieb.

Der neue Premierminister steht nun vor der gewaltigen Aufgabe, sich in derselben zersplitterten Landschaft zurechtzufinden und den äußerst umstrittenen Haushaltsplan für das nächste Jahr zu verabschieden.

Der Haushaltsplan 2026 ist für Frankreich eine dringende Angelegenheit, da die Frist für die Vorlage am 13. Oktober endet.

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