Samstag, Oktober 5

Auf den Laufstegen zeigt sich, dass viele Labels einen Fokus auf das Design Kragen setzen. Die Inspiration dafür liegt in der Vergangenheit.

Ob es der Mode wirtschaftlich an den Kragen geht, dass er für die kommende Saison so prominent inszeniert wird? Oder steht generell betrachtet der Menschheit das Wasser bis zum Hals, und man sieht sich gezwungen, die so fragile Körperstelle zumindest kleidungsmässig zu schützen? Vielleicht.

Der Boom könnte aber auch einfach damit zu tun haben, dass der Kragen ein so wandelbares Detail an Blusen, Mänteln, Pullovern oder Kleidern ist. Ihn als Gestaltungselement zu ignorieren, wäre schade. Denn vom Hals über die Schultern definiert der Kragen Haltung und Statur, streckt und akzentuiert oder sendet Botschaften, ironisch oder doppeldeutig.

In den letzten Saisons fristete der Kragen ein eher tristes Dasein; Hals- und Schulterbereich sollten sichtbar sein. Cut Outs waren das grosse Thema. Im besten Fall gab es niedliche Kragen, stehend oder rund, die etwas mädchenhaftes vermitteln sollten. In der diesjährigen Herbstmode aber wird der Kragen beinah skulptural eingesetzt – aus Chiffon, gesteppt, mit Schmuckdetails versehen, gerafft oder derb gestrickt.

Aber natürlich ist der Kragen keine neue Erfindung. So könnte das Comeback also auch schlicht damit zu begründen sein, dass Inspiration für aktuelle Kollektionen vermehrt aus den hauseigenen Archiven kommt, wie man es zum Beispiel bei Gucci sieht.

Bildstrecke: Kragen-Inspiration aus dem Archiv

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