Donnerstag, November 13

Nach dem Attentat auf den vorherigen Politbüro-Chef übernimmt nun der Hamas-Chef des Gazastreifens die politischen Geschäfte der gesamten Hamas. Dabei ist Yahya Sinwar der Hauptverantwortliche des Terrorangriffs vom 7. Oktober.

Der neue Chef der Hamas: Yahya Sinwar


Marlen Oehler mit Daniel Böhm

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In dieser Podcast-Episode:

Man werde mit einer unendlichen Zahl von Raketen kommen, mit einer Flut von Soldaten und mit Millionen aus dem Volk – solche Äusserungen finden sich in einer Rede des neuen Chefs der Hamas, Yahya Sinwar, wenn er über Israel spricht. Nach dem Tod von Ismail Hanya, wahrscheinlich durch ein israelisches Attentat, übernimmt nun der Gaza-Chef auch die politischen Zügel der gesamten Hamas. «Auf den ersten Blick ist das erstaunlich», sagt der Nahost-Korrespondent Daniel Böhm. «Denn bis auf ganz wenige Ausnahmen war der Chef der Hamas immer ein Kader, der im Ausland im Exil gelebt hat und nicht etwa in Gaza.»

Doch der oberste Rat der Hamas hat sich für den 61-jährigen Sinwar entschieden. «Ich habe mit einem Pressesprecher von der Hamas gesprochen und ihn gefragt, warum denn ausgerechnet jetzt Sinwar der neue Chef wird», erzählt Böhm in der neusten Folge von «NZZ Akzent». «Er meinte einfach: ‹Das ist ein entschlossener Mann, ein entschlossener Führer und ein guter Verhandler.›.»

Doch mit Yahya Sinwar als neuem Chef der Hamas werden die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas nur schwieriger. Schon früh hat Sinwar sich den Ruf erworben, brutal und rücksichtslos vorzugehen. Und er gilt als Drahtzieher der Massaker vom 7. Oktober. Auch deshalb sind nicht alle Teile der Hamas und nur wenige in der arabischen Welt glücklich mit seiner Wahl. Doch Yahya Sinwar hat gute Beziehungen zu Iran. «Dass sich die Hamas für ihn entschieden hat, ist ein klares Zeichen – trotz dem unendlichen Leid, das der Krieg der Zivilbevölkerung gebracht hat, ist die Hamas bereit, weiterzukämpfen.»

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