Freitag, November 15

Das amerikanische Unternehmen Desri hat den Rahmenvertrag mit Meyer Burger aufgelöst, wie das Unternehmen mitteilt. Zuvor hatte Meyer Burger den Aktienhandel vorübergehend gestoppt.

obe. Am Freitagmorgen hat Meyer Burger den Handel an der Börse Six vorübergehend ausgesetzt. Kurz vor dem Mittag hat das Unternehmen dann den Grund kommuniziert: Meyer Burger verliert seinen grössten Kunden. Wie das Unternehmen mitteilt, habe es von der amerikanischen Firma D. E. Shaw Renewable Investements (Desri), die auf die Entwicklung von erneuerbaren Energien spezialisiert ist, die Kündigung erhalten.

Zur Zeit analysiere man das Schreiben und die Situation, teilte das Unternehmen mit. Es sei davon auszugehen, dass die Bemühungen von Meyer Burger um eine finanzielle Restrukturierung beeinträchtigt würden. Sollte die Restrukturierung scheitern, ist Meyer Burger möglicherweise nicht mehr in der Lage, das Geschäft fortzuführen.

Um 12 Uhr 35 nahm Meyer Burger den Handel an der Börse wieder auf – und die Aktie sackte ab. Am frühen Nachmittag war eine Aktie noch 50 Rappen wert. Dabei ist der Verlust gar nicht mal so gross. Das Geschäft lief bei Meyer Burger ohnehin schon schlecht. Im Frühjahr 2023 war eine Meyer Burger Aktie noch mehr als 180 Franken wert. Bei Eröffnung der Börse an diesem Freitagmorgen waren es rund 1 Franken und 20 Rappen.

Konkurrenz aus China ist stärker

Bei Meyer Burger läuft das Geschäft seit längerem schlecht. Grund ist die Konkurrenz aus China. Meyer Burger hatte jahrelang Technologie zur Produktion von Solarmodulen nach China verkauft. Inzwischen ist China immer weniger darauf angewiesen. Nicht nur die Maschinen, sondern auch die Solarmodule sind nicht mehr konkurrenzfähig.

Im September trat Gunter Erfurt als Chef von Meyer Burger zurück. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen eine Restrukturierung an, bei der die Belegschaft von 1050 auf rund 850 Stellen reduziert werden sollte. Erfurt war mit dem Plan gescheitert, Meyer Burgers Produktion von Solarzellen und Solarmodulen aus Ostdeutschland vollständig in die Vereinigten Staaten zu verlagern.

In Arizona sollte die Produktion von Solarmodulen hochgefahren werden. Die Verlagerung hätte das Überleben von Meyer Burger sichern sollen. Doch der Umzug scheiterte – wegen hoher Kosten und fehlender Finanzmittel.

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