Sonntag, November 24

Einen Monat nach dem mysteriösen Tod des berühmtesten Wals der Welt gibt es neue Erkenntnisse.

(dpa) Anders als von Tierschützern vermutet ist der angebliche «Spionagewal» Waldimir in Norwegen aller Voraussicht nach nicht erschossen worden. Vielmehr kamen Tierärzte bei der Obduktion des Weisswals zu dem Schluss, dass wohl eine bakterielle Infektion zu seinem Tod geführt hat. Diese sei möglicherweise die Folge einer Wunde im Mund gewesen, teilte die zuständige Polizei unter Berufung auf den finalen Obduktionsbericht des norwegischen Veterinärinstituts mit.

Man habe bei den Untersuchungen nichts gefunden, was darauf hindeute, dass der Wal erschossen worden sei, erklärte der Leiter der Umweltabteilung des Polizeibezirks Südwest. Das Veterinärinstitut und Kriminaltechniker der Polizei seien zu der Einschätzung gekommen, dass es sich bei den oberflächlichen Wunden in der Haut des Meeressäugers nicht um Schussverletzungen handle. Projektile oder andere Metallfragmente habe man nicht entdeckt.

Ein Spionagewal?

Der Wal war erstmals 2019 mit einer Befestigung für eine kleine Kamera und mit dem Aufdruck «Ausrüstung St. Petersburg» am Körper in Norwegen aufgetaucht. Das hatte Spekulationen ausgelöst, das überaus zutrauliche Tier, das danach immer wieder gesichtet wurde, könnte ein russischer Spionagewal sein. Andere mutmassten, das Tier sei ein Therapiewal gewesen. Der Name Waldimir setzt sich aus dem norwegischen Wort für Wal (Hval) und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammen.

Ende August 2024 wurde Waldimir dann tot in einer Bucht in der Nähe von Stavanger entdeckt. Die Tierschutzorganisationen One Whale und Noah zeigten den Fall aufgrund von dokumentierten Verletzungen des Tieres bei den norwegischen Behörden an. Sie stützten sich dabei auf Bilder sowie die Schlussfolgerung von mehreren Tierärzten, Biologen und ballistischen Experten, dass Waldimirs Tod das Ergebnis einer kriminellen Handlung sei.

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