Montag, September 30

Wie wäre es mit Usbekistan oder Finistère? Die Orte sind schön – und vor allem: weniger gefährdet durch Overtourism, weshalb sie gute Ferien-Alternativen sind, um die Mainstream-Destinationen zu entlasten.

Georgien

Die Landschaft des zwischen der Türkei, Armenien, Aserbaidschan und Russland eingeklemmten Georgien ist mal rau und wild, mal lieblich-pastoral. Von den gut 3,6 Millionen Einwohnern lebt fast ein Drittel in der Hauptstadt Tbilissi, der Rest des Landes ist spärlich besiedelt und weitgehend unberührt. Im Norden bietet der Grosse Kaukasus ein weitläufiges Skigebiet, im Westen badet man an den Kiesstränden des Schwarzen Meers.

Hoteltipp: Das in schickem 30er-Jahre-Stil gestaltete «Rooms» in Tbilissi bietet 137 Zimmer und Suiten mit matt schimmernden Holzböden, Lederbetten, farbenfrohen Wandtapeten und weissen Bädern. Am Abend sitzen auch Einheimische auf der Terrasse der Lounge-Bar;

Usbekistan

Wer kennt schon die monumentale Bibi-Khanum-Moschee in Samarkand mit ihren kunstvollen Mosaiken, Marmorsäulen und Holzportalen? Oder die über 2500 Jahre alte Kunya-Ark-Zitadelle von Chiwa, deren Moscheen und deren Harem von den jeweiligen Herrschern genutzt wurden? Oder Bucharas gigantischen Poi-Kalon-Komplex, in dessen fast 50 Meter hohem Minarett früher rund um die Uhr ein Feuer brannte, das den Karawanen den Weg in die Stadt wies?

Hoteltipp: Um den Innenhof des vor rund zwei Jahren in Buchara eröffneten «Mercure Bukhara Old Town» sind 57 luftige Zimmer verteilt, ganz oben wartet ein gutes Restaurant mit Terrasse und Cinemascope-Blick; mercure.accor.com.

Finistère

Finistère ist dort, wo die Erde zu Ende ist – jedenfalls aus Sicht der Franzosen, die ihre subjektive Wahrheit gerne für allgemeingültig halten. Am Ende ihrer Welt liegt das stille Dorf Aber Wrac’h – ein winziger Hafenweiler mit zwei Handvoll trutziger Häuser, ein paar Kneipen, in denen sich abends die Jugend trifft, und sechs Fischern, die im breiten Meeresarm noch immer reiche Beute machen und dafür sorgen, dass in Finistère mit die besten Austern der Grande Nation serviert werden.

Hoteltipp: Direkt am Meer und gar nicht finster präsentiert sich das «Clos de Vallombreuse» in einem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert mit Park, Terrassen, Pool, 30 schlicht-eleganten Zimmer und hervorragendem Restaurant; closvallombreuse.com.

Peloponnes

«Als Gott mit der Schöpfung der Erde fertig war, hatte er einen Sack Steine übrig und leerte ihn hier.» Die Bewohner der griechischen Halbinsel Mani sagen das nicht ohne Stolz – der Mittelfinger des Peloponnes ist wild und herb, mit mächtigen Bergzügen und dichten grünen Wäldern, zerklüfteten Felsklippen und friedlichen Badebuchten, umspült vom Messenischen und vom Lakonischen Golf und beschienen von der nimmermüden griechischen Sonne.

Hoteltipp: Das einsam in den Hügeln gelegene «Zen Rocks Mani Retreat» punktet mit liebevoll eingerichteten Studios und grosszügigen Luxuszelten hoch über dem hübschen Ort Kardamili. Dazu: Yogakurse, vegetarisches Restaurant und der schönste Blick in den Sonnenuntergang; zenrocksmani.com.

Wales

Das amerikanische Magazin «National Geographic Traveler» nannte Pembrokeshire eines der besten Reiseziele der Welt. Der walisische Küstenstreifen lockt mit zerklüfteten Steilklippen und tosender Gischt, Sandstränden und versteckten Buchten. Und obwohl dies ein Paradies für Wanderer, Surfer, Kajakfahrer und Segler ist, ist hier vergleichsweise wenig los.

Hoteltipp: «The Cambrian Inn» ist ein Gasthaus aus dem 16. Jahrhundert im malerischen Hafendorf Solva an der Küste von Pembrokeshire. Es gibt nur fünf gemütliche Zimmer mit schönen Holzböden und eigenem Bad über einem ländlich-rustikalen Restaurant mit ausgezeichneter Küche; thecambrianinn.co.uk.

Exit mobile version