Deutsche Bahn (DB) wird ab Sonntag keine ermäßigten Reservierungen für Familiensitze mehr anbieten, sagte der deutsche Eisenbahnbetreiber.

Ab dem 15. Juni können Familien mit bis zu fünf Jahren in der zweiten Klasse keine Sitzplätze mehr für nur 10,40 € reservieren.

Der Preis für einzelne Sitzreservierungen steigt ebenfalls um 0,40 €.

Infolgedessen muss eine vierköpfige Familie nun 22 € zahlen, um bei einer Zugfahrt zusammen zu sitzen – über doppelt so viel wie zuvor.

Die Entscheidung wurde von Politikern aus dem gesamten politischen Spektrum sowie von Umweltgruppen kritisiert. Viele argumentieren, dass die neue Preisstruktur Familien dazu drängen wird, zu fahren, anstatt den Zug zu nehmen, was sowohl die ökologische Nachhaltigkeit als auch die Attraktivität von Bahnreisen untergräbt.

«Insbesondere Familien mit Kindern sind auf reservierte Sitze angewiesen», sagte Kerstin Harmann, Vorsitzende der VCD Transport Group. «Sie sind jetzt mit einer anderen effektiven Preissteigerung ausgesetzt.»

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Laut DB sind die Änderungen erforderlich, um seine finanzielle Position zu stützen. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Bahnbetreiber einen Verlust von 1,8 Milliarden €. Es befindet sich jetzt inmitten eines Umstrukturierungsprogramms namens S3, das Investitionen, aber auch Kosteneinsparungen beinhaltet.

Anders als in früheren Fällen wie der versuchten Entfernung gedruckter Ankunftszeitpläne von Bahnhöfen, die nach dem öffentlichen Aufschrei schnell umgekippt wurden, wird DB den Kurs nicht umkehren.

Was ändert sich ab dem 15. Juni

  • Die Reservierungen der ersten Klasse steigen auf 6,90 €, gegenüber 6,50 €
  • Reservierungen der zweiten Klasse kosten jetzt 5,50 €, gegenüber 5,20 €
  • Die ermäßigte Familienreservierung existiert nicht mehr
  • Kinder bis 14 werden weiterhin kostenlos reisen, wenn sie begleitet werden
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