Samstag, November 23

Der Südtiroler Dichter Oswald Egger zerlegt in seiner Dichtung mit Worten die Welt und setzt sie wieder neu zusammen. Für dieses kühne Spiel ist er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet worden.

Wenn die Dichter Gas geben, bleibt den Kritikern oft nur die Rolle des Beifahrers. Da können sie auch schon einmal aus der Kurve fliegen. Man sieht das an der Rezeption des Werkes von Oswald Egger. Mich selbst verbindet mit dem Büchnerpreisträger eine frühe wortwörtliche Erfahrung. Vor zweiundzwanzig Jahren bin ich mit Egger zum ersten Mal im Auto unterwegs gewesen. Damals wurde in Lana Oskar Pastiors 75. Geburtstag gefeiert. Pastior war als Hauptgast anwesend, und weil sich die Veranstaltungsorte quer übers Südtiroler Tal verteilten, war man so freundlich, geladene Schriftsteller wie Herta Müller und Inger Christensen durch die Landschaft zu fahren.

Ich landete als Passagier im französischen Kleinwagen von Oswald Egger und wurde Komplize einer sozusagen verschärften Fortbewegung. Des Autors Zugriff auf die Technik beherzt zu nennen, wäre untertrieben. Es war ein Schalten und Walten, das dem Beobachter arbiträr erscheinen konnte, tatsächlich aber an der Landschaft geübt war: Selbst die plötzlichsten Kurven und Hügelkuppen wurden im Höllentempo und in Ideallinie überwunden. Gegenverkehr war nicht vorgesehen. Hier kannte einer die Topografie seiner Heimat, kannte Fliehkräfte und Abkürzungen. Und bestimmt auch manchen Polizisten.

Den Büchner-Preis bekommt man nicht fürs Autofahren. Und doch muss an dieser Stelle an den authentischen und lebensechten Egger erinnert werden, um gewisse Missverständnisse rund um sein Werk auszuräumen. Beim Lesen seiner Bücher könnte man auf die Idee kommen, mit dem Autor einen einsamen Waldgänger vor sich zu haben. Einen, der mit den Gräsern spricht und den Steinen befiehlt.

Wieder und wieder macht sich in Eggers verspielten und zugleich formstrengen Wortgebilden jemand auf, um durch die Natur zu gehen, werden Gebirgszüge und Flusstäler durchwandert. In der Nähe suchen diese Ich-Figuren die Ferne, und die Ferne wird ihnen nah. Das wirkt alles sehr unmittelbar, und manche Landschaften erinnern an die Südtiroler Heimat Oswald Eggers, aber ist deshalb wahr, was in seinen Büchern steht? Nein. Und es ist auch nicht gelogen.

Ein Ich ist nicht genug

In seinem Grossessay «Harlekinsmäntel & andere Bewandtnisse», der Gottfried Wilhelm Leibniz gewidmet ist, zitiert Oswald Egger aus einem Brief des Philosophen: «Wer mich bloss aus meinen Veröffentlichungen kennt, kennt mich nicht.» Wendet man den Satz auf den diesjährigen Preisträger an, beginnt er sofort zu schillern. Egger lernt man kennen, wenn man sieht, wie viele Ichs er sich ausdenkt, ohne eines davon auch nur annähernd selbst zu sein.

Nirgends in der deutschsprachigen Literatur ist die Varianzbreite dessen, was ein Ich sein kann, so gross wie bei diesem Schriftsteller. Hier gibt es Schiffbrüchige am Mississippi, die zu uns sprechen. Frisch geborene Homunculi scheinen genauso wenig um Worte verlegen wie Heidegräser oder bisher nicht offiziell in den Bestand der Fauna aufgenommene Wesen: «Ich bin ein der Dohle, dem Königsvogel nicht unähnliches Kehlchen», heisst es einmal.

Der Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz bekommt bei Oswald Egger nicht nur eine Stimme, sondern ein ganzes Buch. Es heisst «Euer Lenz» und multipliziert die multiple Persönlichkeit des tragisch kranken Sturm-und-Drang-Autors ins Unendliche. Wer redet hier, wenn es heisst «Ich sah mein Ich-Ich wie ein kleines Lichtpünktchen, wie eine Sternschnuppe stürzen, verglühen»?

In Oswald Eggers Buch «Euer Lenz» geht einer durchs Gebirge. Ein Wiedergänger des Zeitgenossen Goethes, aber auch ein Nachfolger von Georg Büchners Lenz. Warum ist er unser Lenz? Sind wir nicht alle ein bisschen Lenz?

«Ich unterschreibe mich gern Linz oder Lunz nur damit man bey meinem Namen nichts als meine Person denkt und auf keine albernen Nebenbegriffe kommt», hat der Dichter des 18. Jahrhunderts einmal festgehalten. In der Krankheit wird er viele, er hat Stimmen und Stimmungen. «Müdigkeit spürte er keine, nur war es ihm manchmal unangenehm, dass er nicht auf dem Kopf gehen konnte», schreibt Georg Büchner über Lenz.

Scheitern und retten in einem

Oswald Egger geht einen Schritt weiter als Büchner. Er stellt den Dichter tatsächlich auf den Kopf. Er lässt die Gebirgslandschaft, wenn nicht überhaupt die ganze Welt durch seinen Lenz wandern. Egger macht aus diesem Vorgang einen Sturm der Sprache. Etwas Neues entsteht. Wahn und Wirklichkeit begegnen sich in epiphanischen Augenblicken. Hier schaut einer, der viele ist, durchs Wurmloch zu den Wolken. «Ein Wurmloch zu den Wolken» ist ein originales Lenz-Zitat.

In Oswald Eggers Buch «Euer Lenz» geht es um die Aufhebung der Ich-Grenzen als poetische Chance. So gesehen ist Jakob Michael Reinhold Lenz vielleicht in und an seinem Menschenleben gescheitert, als Dichter aber ist er ein Geretteter. Und ein Retter noch dazu. Für Georg Büchner und für Oswald Egger. Egger schreibt sich selbst mit hinein in dieses grosse Wimmelbild vom Ich. Er wird selbst Lenz und Linz und Lunz und noch vieles mehr. Sogar ein «Ossian des Südens» wird er. Ein von sich selbst erfundener Dichter. Da klingt der Ossi an, der Oswald aus Südtirol.

Oswald Egger gebührt der Büchner-Preis, weil er eine bestimmte Vorstellung von Literatur wieder radikalisiert hat. Es soll Autoren geben, die glauben, dass Literatur in einer Art produktiver Ähnlichkeitskonkurrenz zur Wirklichkeit steht. Sie beschreiben möglichst genau das, was ohnehin ist. Damit treffen sie auf ein kongeniales Publikum, das beglückt ausruft: Genau so ist es!

Bei Oswald Egger tritt man aus diesen Formen der echten Welt heraus. Die Welt wird in ihre strukturellen Bestandteile zerlegt – in die Wörter, die Organe des Benennens. Und dann wird sie wieder neu zusammengesetzt. Es ist eine Versuchsanordnung, die wissen will, was Sprache ist und wie Sprache geht. Damit bewegt sie sich nahe an der Philosophie. Zwischen Novalis und Wittgenstein. In seinen «Fichte-Studien» fragt sich Novalis: Müsste die Philosophie nicht «vom Lernenden handeln, also von uns, wenn wir Gegenstände lernen»?

Verloren im Val di Non

Oswald Egger macht uns zum Philosophen, weil wir bei ihm tatsächlich Gegenstände lernen. Wir werden Zeugen einer sprachlichen Selbsterschaffung der Natur. Wir erfahren von kunteren Untieren, von Zulpbeuteln, Knittlitzen, Schlafzageln, Schlampampern, Kalmblasen und Bandel-Bäumen. «Wie durch die ganze Welt wandert meine flache Hand», heisst es im Buch «Val di Non». Und tatsächlich wird durch dieses Werk im Handumdrehen ein real existierendes Tal zum Verschwinden gebracht und literarisch wieder neu hervorgezaubert.

Das Nonstal gehört zur unmittelbaren Heimat des Autors, und der Witz des Talnamens liegt darin, dass es sich selbst zu verneinen scheint. In seinem Buch überschreibt der Dichter die Landschaft und alles, was zu ihr gehört. Was bei null beginnt, ufert im wahrsten Sinn des Wortes an Flussläufen aus. Die Sprache fliesst an Tiefwirbelrinnen, Spülsaumlinien und Sandmaserungen dahin, die Worte türmen sich wie Geröll, und am Ende weiss man nicht mehr, ob man es hier mit Fachsprachen der Flussforscher und Geologen zu tun hat oder mit dem Ingenium des Dichters.

Wie aus dem Nichts wird aus dem Non des Nonstals ein ganzer Kosmos: «Da gab es Reif am Morgen», heisst es, «eisige Tobel, opalisiernde Ösen und weglose Gründe, mit Sternen und ähnlichem, die ein Sieb bildeten, wodurch die Kälte in die Welt strömt, welche sich mit Schatten füllt, lange bevor die Nacht aufbricht mit dem Glanz ihrer Esse und dem Gesicht von Strichgewittern und Spiessgras.»

Immer wieder findet man sich bei Egger an einem Nullpunkt. «Nichts, das ist», heisst ein früher Gedichtband, dessen doppeldeutiger Titel darauf hinweist, dass das Nichts mitnichten nicht ist. Das Nichts gibt es ja. Man könnte den Titel aber auch anders lesen. Entweder endzeitlich oder als Formel für einen vorweltlichen Zustand. Da ist gar nichts. Totales Vakuum. Oder ein leeres Blatt Papier, das erst mit Wörtern gefüllt werden muss.

Wie den Mystikern steckt auch dem Dichter die Angst in den Gliedern, dass hinter dem Zauber oder auch dem Klimbim der Welt die grosse Leere gähnen könnte. Ein verzweifelter Ausruf des Mystikers Johannes vom Kreuz kommt in «Val di Non» vor: «. . . – nichts, nichts, nichts, nichts, nichts, nichts, und auf dem Berge nichts.» Auch wer vom Nichts spricht, spricht von etwas.

Welt entsteht aus Sprache

Eine weitere in dieser Hinsicht pointierte Wendung nimmt das Buch «nihilum album». Nihilum Album ist ein chemischer Stoff, eine Zinkverbindung, die den Alchimisten geläufig war. Man nennt sie auch «philosophische Wolle» oder Lana philosophica. Es ist abenteuerlich, was der Philosoph aus dem Südtiroler Ort Lana alles zusammenspinnt und zusammenspannt. Viele Zeichnungen, die Oswald Egger in seine Texte hineinmontiert, stellen Knoten dar. Der Knoten ist auch das Symbol für den endlos mit sich selbst verwobenen Sinn. Für eine Vieldeutigkeit, die es dem Leser ermöglicht, einen roten Faden zu finden, wo er ihn gar nicht gesucht hat. Das ist das Abenteuer des Lesens schlechthin.

Bei Novalis steht geschrieben: «Genie ist das Vermögen, von eingebildeten Gegenständen wie von wirklichen zu handeln und sie auch wie diese zu behandeln.» Bei Oswald Egger hat das realistisch Erfundene eine enorme Verführungskraft. Man glaubt sich mitten im Tal und gleichzeitig in einem tosenden Weltschöpfungsprozess. Egger macht den Künstler zum gewitzten Demiurgen. Planvoll stülpt er die Welt um. «Die Erde – kaum auszumalen – ist der Rede interieur», heisst es schon im frühen Poem «Herde der Rede». Nicht die Sprache ist in der Welt, sondern die Welt in der Sprache. Erst in der Sprache wird sie geschaffen, und für dieses Prinzip stehen auch die Dichter ein.

Eine der wildesten Expeditionen zu neuen Gebieten unternimmt der Büchnerpreisträger in seinem Werk «Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt». Am Anfang dieser Beschreibung einer seltsamen Reise steht der Satz: «Das Buch vom Mississippi beginnt in meinem Zimmer.» Und es geht weiter: «Häutige, verwischte Schatten, das zerwölkte Fliessen der Pinsel und Strichelchen im aquatilen Takt, dass die geschwungenen Linien umeinanderschlingen wie auf-, wie zukupfernde Wolken, und Tupfer, die verschlaufen: Diesig hat sich die Linie aufgetunkt, vom Horizont gemohrt, mit wässrigen Konturen unzusammen schwankend: Seit Jahren fahre ich so zur See.»

Fährt hier einer wirklich zur See oder nur hinaus in die Nacht seines eigenen Traums? Hat das Ich dieser Road-Novel – oder besser gesagt: River-Novel – das Zimmer je verlassen? Eggers Textfluss ist ein breiter Strom voller Gefahren. Wilde Welse und Krokodile tummeln sich in einem Mississippi des Missvergnügens. Der Erzähler erleidet mehrfach Schiffbruch. Er muss sein Gefährt in den Wogen des Flusses wieder in Ordnung bringen, während in den Tiefen die Eggerschen Untiere, die man auch innere Dämonen nennen könnte, ihr Wesen treiben.

Ist es nur eine Reise durch die eigenen vier Wände, die hier geschildert wird? Eine ähnliche, in den Regionen des Unbewussten angesiedelte Verwandlung des Subjekts hat Oswald Egger in seinem Buch «Triumph der Farben» beschrieben. Da ist es plötzlich, «als engte sich das Zimmer immer zäher ein, indem die vier Wände konzentrisch gegeneinanderpflockten». In dieser Lage nimmt das Ich «Abblätterungen der wirklichen Welt» wahr, «Pünktchen ohne Richtung und Gesetz». Hier geht ein Riss durch atomare Verbindlichkeiten, und genau durch diesen Riss schaut der Schriftsteller in seinen Kosmos hinaus.

Die ganze Zeit in einem Buch

Eine der missmutigsten Feststellungen über Literatur ist, dass es ihr an Mut fehle. Ein mir persönlich bekannter Lyriker hat die Lage einmal sehr unlyrisch auf den Punkt gebracht: «Die Kritiker wollen mit dem Arsch der anderen übers Eis reiten.» Was sie selbst nicht können, sollen bitte schön die Schriftsteller für sie erledigen. Oswald Egger betreffend muss man sagen: Hier ist einer, der seit langem mit was auch immer übers Eis reitet. Einer, der sich manchmal auch richtig reinreitet, um es umgangssprachlich auszudrücken.

Eggers Opus magnum «Die ganze Zeit» ist so ein berserkerhafter Akt. Hybris auf allen Linien. 740 Seiten im Grossformat. Ein Versprechen, dass in einem Buch die ganze Zeit stecken könnte, würde man naturgemäss nicht halten können. Tatsächlich ist Eggers grosses Werk performativ gedacht. In der «Ganzen Zeit» ist alles drin, was in der Zeit der Lektüre geschieht. Auch alles, was während ihrer Dauer im Kopf des Wesens, das uns von ihr erzählt, geschieht. Sogar als Parabel auf die beschleunigte Welt kann man «Die ganze Zeit» lesen. Dann wird daraus eine Geschichte aus Ewigkeit und Gegenwart. Eine Hase-und-Igel-Geschichte. Der rasende Lauf des Hasen, der versucht, gegen den Igel zu gewinnen, ist aus Augenblicken der Selbstvergeudung zusammengesetzt, während sein schlauer Gegner den Trick des Ubiquitären anwendet: «Ick bün all hier!», sagt der Igel, sagt die Ewigkeit. Dagegen ist die Gegenwart nur ein rasch verzischendes Nichts.

Weil sich die Ebenen von Oswald Eggers Buch fortwährend neu verknüpfen und verschleifen, ist es im Prinzip unendlich. Man kann es lesen wie Raymond Queneaus «Cent mille milliards de poèmes», die «Hunderttausend Milliarden Gedichte». Dort lässt sich jede Zeile eines Gedichts mit den Zeilen anderer Gedichte kombinieren, bis sich ebenjene Unsumme von Poemen und Sinnzusammenhängen ergibt.

Oswald Eggers nichtlineare Geschichte von der ganzen Zeit ist anders aufgebaut, aber ähnlich. Es ist ein Gewimmel von Philosophisch-Poetologischem, von Kürzesttexten, Texten und Zeichnungen, die sich sinnlich und synästhetisch aufeinander beziehen. Man kann «Die ganze Zeit» aufschlagen, wo man möchte, darin blättern wie in einem Kalendarium. So wird das Buch selbst ein Buch für die ganze Zeit.

Was das Werk des Büchnerpreisträgers von vielem in der Literatur unterscheidet: Es erzählt nicht von einem Anfang auf ein Ende zu. Es entsteht in den Augenblicken des Lesens. Es hat ein Jetzt des Nochniegehörten und Nochniegesehenen. Die abgegriffene Wirklichkeit ist seine Sache genauso wenig, wie es sich in literaturbetriebliche Schablonen pressen liesse.

Was Oswald Egger macht, geht weit über die Literatur hinaus. Seine Lesungen sind Performances, die man nicht wieder vergisst. Seine Bücher sind von ihm selbst gestaltet, und sie sind ausserordentlich schön. Sie haben eine Grammatik der äusseren Form, so wie es eine Grammatik der Sprache gibt. Oft stehen Zeichnungen des Autors inmitten der Texte. Es sind Miniaturen der Versinnbildlichung, aber auch ganz eigenständige Wesen. Als hätten sie sich selbst hineingeträumt in die Bücher.

In seinem kombinatorischen Spiel schliesst der Südtiroler Schriftsteller an die Romantiker an. Wie übrigens auch Oskar Pastior. So wie Kafka nicht kafkaesk war, waren die Romantiker nicht romantisch. Egger ist es auch nicht. Er arbeitet an einer Naturwissenschaft des Schreibens. Geometrie, Mathematik und Physik gehören als Begleitdisziplinen zu seinem Werk.

Die Verifizierung von Mutmassungen über die Welt ist Geschäftsfeld der Wissenschaften genauso wie der Literatur. Diese Sachlage hat Oswald Egger in seinem Buch «Diskrete Stetigkeit» aufs Schönste vorgeführt. Nicht einmal angesichts eines Waldes wird hier romantisch geglotzt: «Ich dachte mir den Wald als Anordnung von Punkten im Grundriss. Wann waren zwei Punkte, Baum um Baum, gegenseitig sichtbar, im Raster, und wann nicht?» Und: «Alles, was Zahl ist, war gleichmöglich, dies und jenes, und eins ums andere, zählbar als Wald.»

Was sehen wir, wenn wir Oswald Egger lesen? Sehen wir etwas, oder sehen wir alles, wie es bei Samuel Beckett einmal heisst? Wir sehen etwas und alles zugleich. Den Wald voller Bäume und das Sein, das sich zur Eins hin dreht: hyperrealistisch und überlebensgross den einzelnen Baum, das einzelne Blatt. Das ist grosse Kunst und längst noch nicht das Ende aller Fragen. «Wenn es so war, wie ich annahm, dass es sei, konnte nichts so sein, wie es ist», schreibt Oswald Egger. Es ist schön, dass den hypothetischen Dichter heute die schöne Praxis der Auszeichnungen mit voller Wucht erwischt. Ich gratuliere sehr zum Büchner-Preis!

Der vorliegende Text ist die Laudatio zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises an Oswald Egger am 2. November in Darmstadt.

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