Samstag, Oktober 5
Wanderung

Heinz Staffelbach


Mehrtägige Wanderung

Die Wanderung über den Lötschenpass ist von Anfang bis Schluss ein Erlebnis, auch eine Gletscherüberquerung gehört dazu. Die Route kann man auf zwei oder drei Tage aufteilen.

Kennen Sie die BLS, die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn? Wahrscheinlich schon. Sind Sie schon einmal durch den Lötschberg-Basistunnel gefahren? Die Chancen sind gut. Doch – wo ist denn dieser Berg, dieser Lötschberg? Kurz – es gibt ihn nicht.

Es gibt keinen Berg in der Schweiz, der so heisst. Immerhin gibt es einen Ortsnamen Lötschberg, und das ist eine steinige Flanke hoch über Ferden im Lötschental und gleich unterhalb des Lötschenpasses, unter der mächtigen Ostwand des fast 3700 Meter hohen Balmhorns.

Eine Wanderung – verteilt auf mehrere Tage

Etymologie und Bahnwissenschaft beiseite – die Wanderung über den Lötschenpass ist ein grosses Erlebnis, und das von A bis Z. Am besten verteilt man das Projekt gleich auf zwei oder drei Tage. Das könnte dann so aussehen: Am ersten Tag wandert man von der Postauto-Haltestelle Kandersteg, Talstation Sunnbüel, durch die eindrückliche Kanderschlucht ins Gasterntal.

Das Tal ist mit seinen weiten Flusslandschaften und den steil aufragenden Felswänden zu beiden Seiten selbst einen Besuch wert – es gilt als eine der intaktesten Auenlandschaften der Schweizer Alpen. Hinten im Tal in Selden (etwa 400 Meter Aufstieg und 2½ Stunden Wanderzeit) liegen die beiden urchigen Gasthäuser «Steinbock» und «Gasterntal». (Alternativ sind die beiden Häuser auch mit einem Büssli erreichbar.) Nach einer Nacht hier geht’s ans Eingemachte.

Etwas über 1200 Meter sind es bis zur Lötschenpasshütte oben auf dem Lötschenpass. Anfänglich geht es durch Wald, dann über Alpwiesen, kurz über den Lötschengletscher und schliesslich über Fels zur Hütte. Die Querung des Gletschers ist in der Regel kein Problem; entweder man ist noch auf Winterschnee unterwegs oder dann auf viel Schutt.

Wer genau wissen will, wie die Bedingungen sind, erkundigt sich auf der Website der Hütte oder gleich telefonisch. (Das ist dieses Jahr besonders ratsam, da noch lange Schnee lag und die Nordseite lange nicht begehbar war.) Nach einer zweiten Nacht in der Hütte geht es schliesslich zur Bergstation auf der Lauchernalp; wer Lust auf mehr hat, wandert gleich bis zur Fafleralp (zirka 4¼ Stunden ab Lötschenpass).

Koordinaten

Start

Selden, Gasthaus Steinbock

Route

auf der Route 56 via Lötschenpass und Sattlegi zur Lauchernalp. 12,1 km, 1240 m Aufstieg, 830 m Abstieg, zirka 5½ Std., Schwierigkeit T2–T3

Verpflegung

Selden, Lötschenpasshütte, Lauchernalp

Karte

1:25 000, Blatt 1268; 1:50 000, Blatt 264

Infos

loetschenpass.ch, loetschental.ch

Exit mobile version