19. Dezember 2025
Was waren die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Automobilpaket der Europäischen Kommission? Wie hat die Branche auf die weitere Flexibilität der Fahrzeugemissionen in der EU reagiert? Steigen außerdem die weltweiten Verkäufe von Elektrofahrzeugen (EV) oder hat sich die Dynamik verlangsamt? Autovista24-Journalist Tom Hooker präsentiert den Podcast „The Automotive Update“.
Diese neueste Folge befasst sich mit den wichtigsten Ankündigungen des neuen Automobilpakets der Europäischen Kommission. Autovista24 untersucht, wie die verschiedenen Vorschläge, darunter mehr Emissionsnachsicht, die Zukunft des Autoverkaufs in der EU verändern könnten.
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Änderungen am EU-ICE-Verbot bestätigt
Die Europäische Kommission hat ein Automobilpaket vorgelegt, das den Ansatz der EU in Bezug auf Fahrzeugemissionen erheblich verändern könnte. Im Mittelpunkt steht dabei, dass das Paket den Verkauf neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (ICE) nach 2035 ermöglicht.
Dies bestätigt eine deutliche Abkehr vom bisherigen Rahmenwerk. Die frühere Gesetzgebung verlangte, dass alle ab diesem Jahr in der EU verkauften Neuwagen und leichten Nutzfahrzeuge (LCVs) null CO₂-Ausstoßemissionen aufweisen müssen.
Stattdessen zielt der Vorschlag darauf ab, mehr Flexibilität bei der Art und Weise zu bieten, wie Hersteller im Rahmen längerfristiger Klimaziele Emissionsreduzierungen erreichen. Das neue Paket ermöglicht den Verkauf neuer Benzin- und Dieselmodelle nach 2035. Die Gesetzgebung sieht auch den Verkauf neuer Mild-Hybride, Vollhybride, Plug-in-Hybride (PHEVs) und Elektrofahrzeuge mit erweiterter Reichweite nach diesem Datum vor.
Nach dem neuen Rahmen müssen Automobilhersteller ab 2035 ihre CO₂-Emissionen am Auspuff um 90 % im Vergleich zu 2021 reduzieren. Die verbleibenden Emissionen könnten durch die Einführung von in der EU hergestelltem kohlenstoffarmen Stahl sowie durch die Einbeziehung von E-Kraftstoffen und Biokraftstoffen ausgeglichen werden.
Das Paket schlägt außerdem Anpassungen der vorläufigen Emissionsziele über einen „Banking-and-Borrowing“-Mechanismus zwischen 2030 und 2032 vor. Dies würde den Herstellern zusätzliche Flexibilität geben, um das Ziel einer CO₂-Reduktion von 55 % bis 2030 zu erreichen.
Rasanter Technologiewandel
Zu den weiteren Maßnahmen gehören überarbeitete Fahrzeugkennzeichnungsanforderungen sowie eine Ausweitung der CO₂- und geänderten Informationen zur Energieeffizienz. Auf nationaler Ebene würden verbindliche Null- und Emissionsarme-Fahrzeugziele für Unternehmensflotten festgelegt.
Um die Erschwinglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern, wurden mit dem Paket auch Anreize für kleinere Elektroautos eingeführt. Außerdem gab es Förderankündigungen zur Stärkung der europäischen Batteriekette. Dazu gehört auch eine erhebliche Förderung der Batteriezellproduktion.
‚Innovation. Saubere Mobilität. Wettbewerbsfähigkeit. In diesem Jahr waren dies die obersten Prioritäten in unseren intensiven Dialogen mit der Automobilbranche, Organisationen der Zivilgesellschaft und Interessenvertretern“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission von der Leyen.
„Heute sprechen wir sie alle gemeinsam an.“ „Da Technologie die Mobilität rasant verändert und Geopolitik den globalen Wettbewerb verändert, bleibt Europa an der Spitze des globalen sauberen Übergangs“, erläuterte sie.
Aufschwung bei der Einführung von Elektrofahrzeugen in Europa und darüber hinaus
Die Auslieferungen von Elektrofahrzeugen in Europa, darunter batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) und PHEVs, sind in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 um 27,8 % gestiegen. Insgesamt wurden in der Region etwas mehr als drei Millionen Einheiten verkauft.
BEVs verzeichneten ein geringeres kumuliertes Wachstum von 25,7 % bei einem insgesamt höheren Auslieferungsvolumen. Zwischen Januar und Oktober rollten mit dem Antriebsstrang über zwei Millionen Fahrzeuge auf Europas Straßen.
PHEVs verzeichneten von Januar bis Oktober einen größeren Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr von 32,1 %. Dies basiert jedoch auf einer kleineren Zahl. Knapp über eine Million PHEV-Einheiten wurden ausgeliefert.
Weltweit wuchs der Elektrofahrzeugmarkt in den ersten 10 Monaten des Jahres 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 28,8 %. Treiber hierfür waren BEVs, die einen Anteil von 64,3 % am gesamten Plug-in-Umsatz ausmachten. Im Gegensatz dazu verzeichneten PHEVs ein langsameres Wachstum. Beeinträchtigt durch den relativ rückläufigen Markt in China machte der Antriebsstrang zwischen Januar und Oktober etwas mehr als ein Drittel aller Elektrofahrzeugverkäufe weltweit aus.
In China selbst erreichte das PHEV-Wachstum in den ersten 10 Monaten des Jahres 2025 18,7 %. Gebremst durch das langsame Wachstum seit Juli liegt dies deutlich unter der Steigerung von 84,1 % im gleichen Zeitraum des Jahres 2024. Allerdings verzeichnete der chinesische Markt von Januar bis Oktober einen Gesamtanstieg der Elektrofahrzeugverkäufe um 29,1 %, wobei BEVs dieses Wachstum vorantreiben.

