Sonntag, Dezember 29

Im Inland dürfte die Teuerung nächstes Jahr kein Problem sein. Doch es lauern Risiken an verschiedenen Fronten.

Die Schweiz als Insel der Glückseligkeit? Zumindest mit Blick auf die Inflation stimmt das Bild. Schneller als andernorts ist die Teuerung hierzulande gesunken. Sie liegt heute mit 0,7 Prozent wieder dort, wo sie liegen sollte: inmitten des geldpolitischen Zielbereichs zwischen 0 und 2 Prozent. Doch bleibt das so? Oder droht 2025 eine neue Inflationswelle?

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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist zuversichtlich, dass die Inflation in der Schweiz besiegt ist. Für 2025 rechnet sie mit einer Inflation von 0,3 Prozent und für 2026 von 0,8 Prozent, wobei die Prognosen von einem konstanten SNB-Leitzins von 0,5 Prozent ausgehen. Die Währungshüter sehen auf absehbare Zeit also keine Anzeichen für einen starken Inflationsanstieg.

Sinkende Mieten und Stromtarife

Für die Zuversicht gibt es Gründe. Einige sind administrativer Natur. So dürften die Strompreise für die Haushalte 2025 im Mittel um rund 10 Prozent sinken, wie Zahlen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission zeigen. Nachdem die Stromtarife in den letzten Jahren zu höherer Inflation beigetragen haben, dürften sie 2025 preisdämpfend wirken.

Auch die Teuerung der Mieten dürfte nachlassen. So gilt es als sicher, dass der hypothekarische Referenzzins im März gesenkt wird. Die Mieter können dann eine Mietzinssenkung einfordern. Das dürfte bei den Bestandesmieten den Preisauftrieb beenden. Anders sieht es bei den Angebotsmieten aus, wo der Aufwärtsdruck aufgrund des knappen Wohnraums wohl anhalten wird.

Geopolitische Risiken

Es gibt aber diverse Risiken, namentlich aus dem Ausland. Unklar ist etwa die Wirkung der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Politik. Werden Zollerhöhungen, Steuersenkungen und Ausweisungen illegaler Einwanderer so umgesetzt, wie Trump es im Wahlkampf in Aussicht stellte, könnte dies die US-Inflation wieder nach oben drücken – mit indirekten Folgen auch für die Schweiz.

Auch eine Verschärfung der geopolitischen Konflikte könnte die Rohstoff- und Energiepreise in die Höhe klettern lassen. Einen Inflationsschutz bietet zwar der starke Franken. Dieser dämpft aber nur die Inflation importierter Güter, während sich inländische Waren mit derzeit 1,7 Prozent noch immer relativ stark verteuern. Dieses Auseinanderklaffen zwischen der Teuerung von importierten und inländischen Gütern dürfte in der Schweiz auch 2025 nicht so schnell verschwinden.

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