Reverenzen an altbekannte Klassiker, ewige Kalender, die sehr kompliziert aussehen, aber einfach zu bedienen sind, solarbetriebene Quarzwerke und immer wieder die Farbe Blau.
Das Tourbillon gilt als grosse Komplikation. Es integriert Unruh und Anker in einen rotierenden Käfig, der sich in der Regel einmal pro Minute um die eigene Achse dreht. Diese Bewegung minimiert die Auswirkungen der Schwerkraft und steigert die Präzision. Um den empfindlichen Mechanismus zu schützen, setzt IWC bei der «Big Pilot’s Watch Shock Absorber Tourbillon Skeleton XPL» zum ersten Mal ihr patentiertes «SPRIN-g PROTECT®»-Schockabsorbersystem zum Schutz eines Tourbillons vor Erschütterungen ein. Das erforderte eine Neukonstruktion der schockabsorbierenden Feder, sie wurde an das hauseigene Kaliber 82915 mit fliegendem Minutentourbillon angepasst. Um die Masse der Uhr zu reduzieren, wurde kräftig skelettiert – und auch, um tiefe Einblicke in das spannende Werk zu bieten.
Eingeführt wurde die «Patrimony»-Kollektion von Vacheron Constantin vor rund zwanzig Jahren, zeitlos-elegante Uhren mit schlanken Gehäusen, schlichten Zifferblättern, feinen Zeigern und reduzierten Indizes, angelehnt an den Minimalismus der 1950er Jahre. Einige Jahre später kam dann die «Traditionelle»-Linie hinzu, mit etwas komplizierteren Werken und basierend auf historischen Vacheron-Constantin-Uhren aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Beide Linien unterstreichen: Hier handelt es sich um eine Maison mit reicher Historie. 270 Lenze zählt diese heuer und drückt sich mit einem speziellen Motiv auf den Zifferblättern limitierter Modelle aus: ein Netz aus Linien, das vom Markenzeichen, dem Malteserkreuz, in alle Richtungen ausgeht.
1971 war TAG Heuer die erste Uhrenmarke, die ein Formel-1-Team sponserte, und seit diesem Jahr ist sie offizieller Zeitnehmer der Formel 1. Mit einer neuen Version der legendären «Formula 1»-Uhr will sie sich auch beim jüngeren Publikum eine Pole-Position sichern. 1986 wurde sie als erschwingliche, robuste und sportliche Quarzuhr eingeführt und war ein Hit.
Nach etlichen Varianten in Edelstahl, Titan und Keramik und mit Automatikwerken folgt nun eine neue Generation, die den markanten Originalen Tribut zollt: Neun Modelle mit 38-mm-Gehäuse aus sandgestrahltem Stahl und mit DLC-Beschichtung und Armbändern aus Kautschuk oder Metall bringen den Zeitgeist der späten 1980er Jahre zurück – angetrieben mit einem Solargraph-Werk, dem solarbetriebenen Quarzwerk, das TAG Heuer 2022 bei der «Aquaracer» einführte.
Beste Ablesbarkeit dank der eigenen, patentierten Leuchtmasse «Luminor», aber auch aufgeräumte Designs: Klarsicht und Klarheit sind Tugenden von Panerai. Die ebenfalls «Luminor» benannte Kollektion ist denn auch die bekannteste der italienischen Marke mit Manufaktur in Neuenburg. Der Neuzugang «Luminor Perpetual Calendar GMT Platinumtech» ist aus einer kratzfesten Speziallegierung aus 95 Prozent Platin, während die fluoreszierenden Indizes und Zeiger im Dunkeln in kräftigem Grün leuchten und das Zifferblatt aus tiefblauem Saphirglas den Blick auf die Tages- und Datumsscheiben freigibt. Tiefe Einsichten in das Kaliber P.4100 gewährt der transparente Gehäuseboden: Das mechanische Uhrwerk mit Automatikaufzug verfügt über eine Drehscheibe zur Berechnung des Datums bis zum Jahr 2399.
Nicht mit einem grossen Knall, sondern mit einem grossen Wurf begeht Hublot die Feierlichkeiten zum 20. Geburtstag seiner wohl bekanntesten Uhr, der «Big Bang». 2005 verzichtete die Marke für diesen revolutionären Oversize-Zeitmesser auf eine traditionelle Konstruktion und kombinierte Rotgold, Keramik, Kautschuk und die synthetische Faser Kevlar zu einer Art Sandwich. Seitdem wurden immer wieder neue Variationen lanciert. Zur Feier des 20-Jahr-Jubiläums werden fünf limitierte Modelle mit der charakteristischen geschichteten Konstruktion vorgestellt, die das Design der ursprünglichen «Big Bang» mit dem der aktuellen «Big Bang Unico» kombinieren.
Anno 1931 für Sportler entwickelt, geniesst sie heute einen Status als «dress watch» mit einem gewissen Etwas: die «Reverso» von Jaeger LeCoultre. Das wendbare Gehäuse wurde einst für Polospieler entwickelt, um das Uhrenglas während der Matches zu schützen. Heute dient der Mechanismus hingegen als stilistische Spielerei, die zusammen mit dem Art-déco-Look die historischen Wurzeln der Uhr zelebriert.
Jahr für Jahr erscheint die «Reverso» in neuen Varianten. Nun gibt es sie endlich auch in einer Version mit schmuckem Milanese-Armband. Dessen geflochtene Struktur aus eng verwobenen Roségoldgliedern kontrastiert sanft mit dem glatten Roségoldgehäuse mit gekörntem Zifferblatt und unterstreicht so den Vintage-Charakter der Kultuhr.
«Reverso Tribute Monoface Small Seconds», 18 K Roségold. Preis auf Anfrage, von Jaeger LeCoultre.
Seit die erste «Black Bay» von Tudor im Jahr 2012 auf den Markt kam, hat die sportliche Taucheruhr mit Vintage-Anmutung eine treue Fangemeinde. Seitdem kommen neue Varianten des Bestsellers in den Handel. Typisch für die Serie: der markante Stundenzeiger, «Snowflake» genannt, die geometrischen Stundenmarkierungen in Kreis- und Dreiecksform und die grosse Krone mit der «Tudor-Rose». Die Kollektion «Black Bay Chrono» vereint diese typischen Merkmale mit den Eigenschaften eines Chronografen.
Der diesjährige Neuzugang mit einem Zifferblatt in der verwirrend benannten Farbe «Flamingo Blue» soll Miami-South-Beach-Feeling verbreiten. Im Inneren tickt das COSC-zertifizierte Manufakturwerk MT5813 mit einer Gangreserve von 70 Stunden und einer Siliziumspiralfeder.
Ende der 1970er Jahre überzeugte der damals 22-jährige Karl-Friedrich Scheufele – heutiger Co-Präsident von Chopard – seinen Vater, Karl Scheufele III., die erste Luxussportuhr für Chopard zu lancieren. Als «St. Moritz» wurde 1980 das Design des Juniors vorgestellt: ein sportiv-eleganter Zeitmesser mit integriertem Armband, ganz im Geiste weiterer legendärer Edelsportuhren dieser Ära, jedoch mit prägnanten Ausbuchtungen an der Lünette. 2019 verschwanden diese mit der Neuinterpretation «Alpine Eagle». Immerhin eine Reminiszenz an den Jetset-Look der 1980er Jahre ist das neue, diamantbesetzte 33-Millimeter-Modell mit COSC-Zertifizierung. Erstmals wird das nachhaltige «Lucent Steel» (zu 80 Prozent rezykliert) mit ethischem Gelbgold kombiniert. Weitere Premiere: eine Platinversion der «Alpine Eagle».
«Alpine Eagle 33», 33 mm, «Lucent Steel TM», ethisches Gelbgold, und «Alpine Eagle 41 XP CS Platinum», 41 mm, 950 Platin. Preise auf Anfrage, von Chopard.
Hat die Uhrenbranche eigentlich auch etwas fürs kleinere Portemonnaie zu bieten? Solide Luxusuhren der Mittelklasse – also zwischen Massenmarktware und Haute Horlogerie – gibt es etwa von Raymond Weil. Die von ebendiesem 1976 gegründete Firma etablierte sich während der Quarz-Krise in den 1980er Jahren mit erschwinglichen Schweizer Luxusuhren mit zuverlässigen Automatikwerken, etwa von Sellita oder ETA – das Familienunternehmen zählt heute zu den letzten unabhängigen Schweizer Uhrenmarken.
Dieses Jahr gibt es Neuzugänge in der 2007 lancierten «Freelancer»-Kollektion, die für Unabhängigkeit und Innovation steht. Nebst zwei Modellen, die erstmals mit einem Vollkalender ausgestattet sind, wird eine auf 500 Stück limitierte Skelettuhr mit dem hauseigenen Kaliber «RW1212» mit 41 Stunden Gangreserve angeboten.
Die «Top Time» von Breitling, lanciert in den 1960er Jahren von Willy Breitling, wurde als unkonventioneller Chronograf bekannt, der auch James Bond gefiel – der Geheimagent trug eine modifizierte Variante in «Feuerball» (1965). Nun ist die Uhr als «Top Time B31», wenn man so will, etwas erwachsener – sprich eleganter – geworden und löst sich von ihren Chronografen-Wurzeln mit dem ersten von Breitling mit drei Zeigern konzipierten und entwickelten Manufakturwerk Kaliber B31. Die Uhr lässt sich entweder mit einem perforierten Lederarmband mit Kontrastnähten tragen, inspiriert von den Rennsportwurzeln der Kollektion, oder mit einem Edelstahlarmband. Die Grösse von 38 Millimetern gilt gegenwärtig als Unisex. Das Gesicht der neuen Kollektion, die derzeit drei Modelle umfasst, ist der Schauspieler Austin Butler, bekannt aus «Elvis» und «Dune: Part Two».
Nachdem Louis Vuitton 2023 der legendären «Tambour» einen neuen Look als elegante Sportuhr aus Stahl verpasst hatte, stellte die Maison im Januar zur LVMH Watch Week eine Weiterentwicklung des Gehäusedesigns vor, das nach der japanischen Taiko-Trommel benannt ist. Mit 39,5 und 42,5 Millimeter Durchmesser bildet diese nun den Rahmen für sechs Neuversionen der «Spin Time», jener dynamischen Anzeige für springende Stunden, die 2009 von der unabhängigen Fabrique du Temps entwickelt wurde, die daraufhin in das LV-Universum integriert wurde. Klappenanzeigen an Flughäfen inspirierten zum Mechanismus, der nun in der limitierten «Tambour Taiko Spin Time»-Kollektion von vier verschiedenen Kalibern angetrieben wird.
Bereits 25 Jahre ist es her, dass Chanel mit der «J12» den Werkstoff Keramik in die Liga der kostbaren Materialien erhob. Die innovative Hightech-Version der Marke ist härter als Stahl, aber leichter, das Material korrodiert nicht, und da es durchgehend gefärbt ist, verbleicht seine Farbe auch nicht. Nach einem Vierteljahrhundert mit etlichen Variationen in Schwarz und Weiss erscheint die legendäre Luxusuhr erstmals in einem neuartigen Blau.
Satte fünf Jahre wurde daran getüftelt, den perfekten Ton zu finden, eine Art Schwarz mit einem blauen Leuchten – oder einem tiefen Blau, das die Eleganz von Schwarz innehat. In der neuen «J12 Bleu»-Kollektion schimmern neun verschiedene Kreationen geheimnisvoll um die Wette, einige auch mithilfe von Saphiren.
«Gerade in Zeiten des Abschwungs müssen Marken Grenzen überschreiten und es wagen, neue Wege zu gehen», so Jean-Christophe Babin, CEO der Bulgari Group. Dieses Credo verwirklicht das Uhren- und Schmuckhaus mit MB&F (Maximilian Büsser & Friends): Das Label entwickelt faszinierende Zeitmesser, die eher kinetischen Skulpturen ähneln. 2021 lancierten die beiden Häuser mit der «MB&F × Bulgari LM FlyingT Allegra» ihr erstes gemeinsames Modell. Das zweite widmet sich nun einem der legendären Bulgari-Symbole: der Schlange, auch passend zum diesjährigen chinesischen Tierkreiszeichen. Die Zeit wird auf den Augen der «Bulgari × MB&F Serpenti» abgelesen. Erhältlich sind drei Varianten, die je auf 33 Stück limitiert sind.
Die Uhrenmanufaktur Audemars Piguet begeht ihr 150-Jahr-Jubiläum und will dies das ganze Jahr über mit aufsehenerregenden Neuigkeiten feiern. Den Anfang macht ein neues Automatikwerk mit ewigem Kalender: das Kaliber 7138. Fünf Jahre lang wurde in Le Brassus an dieser Innovation gearbeitet. Das Werk wurde ganz aus Sicht der Nutzerfreundlichkeit entwickelt: Die Korrektur aller Funktionen ist über die sogenannte «Alleskönner»-Krone möglich. So kann diese «grosse Komplikation» überall ohne Werkzeug eingestellt werden – und zudem ohne das Risiko, das Werk zu beschädigen. Das neue Kaliber 7138 hat sein Debüt in einer «Code 11.59»-Uhr in 18 Karat Weissgold und zwei «Royal Oak»-Modellen, einem in Edelstahl, einem in Sandgold (Bild), sowie in drei auf 150 Exemplare limitierten Jubiläumseditionen.