Die Kopfhörer «OnTrac» von Dyson im Test

Der erste von Dyson lancierte Kopfhörer war vielleicht etwas zu nischig: Der «Zone» spielte nicht nur Musik ab, sondern reinigte auch die Luft über ein eigens entwickeltes Mundstück. Nun hat die nahe London beheimatete Marke ihren ersten Hi-Fi-Kopfhörer lanciert, der ausschliesslich für Audio entwickelt wurde: den Dyson «Ontrac». Und wenn man genauer darüber nachdenkt, dann ergibt das total Sinn: Bei Staubsaugern und Haarstylinggeräten braucht es schliesslich auch Sounddesign. «Wir haben über dreissig Jahre Erfahrung in der Aeroakustik. Durch die Reduktion von Geräuschen in unseren eigenen Absorberkammern und unter Mithilfe unserer Expertinnen und Experten haben wir dieses Wissen weiter ausgebaut, um den Dyson-‹Ontrac›-Kopfhörer zu entwickeln», so James Dyson, Ingenieur und Mastermind.

Unverfälschter Klang und Isolationsmodus

Das Hauptziel dabei: Der Klang von Musik soll möglichst unverfälscht wiedergegeben werden. Und ja – egal, ob Klassik oder basslastig: Die abgespielte Musik klingt sauber und sehr vielschichtig. Über die App kann man noch einen Equalizer bedienen und so etwa die Bässe stärker hervorholen. Sowieso lohnt es sich, die App zu installieren: Man sieht, ob man die Ohren mit zu lautem Sound belastet, und erhält Tipps für die Bedienung.

Diese ist, hat man sie einmal verinnerlicht, sehr einfach: Links wird an- und ausgeschaltet, über einen Doppelklick beziehungsweise -fingertipp auf die linke Muschel wird das Noise-Cancelling aus- oder angeschaltet («Isolation-Mode»), begleitet von einem ganz kurzen, saugenden Geräusch. Am rechten Ohr sitzt ein Mini-Joystick, mit dem die Lautstärke geregelt wird und in einer Playlist vor- und zurückgesprungen werden kann.

Neben musikalischen Erlebnissen bietet sich der «Ontrac» von Dyson sehr für Online-Sitzungen an, gerade im Grossraumbüro oder im Home-Office: Dank der wählbaren Geräuschunterdrückung kann man sich gut von einem lärmigen Umfeld abgrenzen. Diese nutzt das sogenannte aktive Noise-Cancelling: Acht Mikrofone erfassen Umgebungsgeräusche 384 000-mal pro Sekunde. In Kombination mit passiver Dämpfung werden Umgebungsgeräusche damit bis zu 40 dB unterdrückt. Dank dieser guten Klangdifferenzierung kann man auch gut verstehen, was in grösseren zugeschalteten Gruppen gesprochen wird.

Auch Telefonieren ist kein Problem; wie bei allen Kopfhörern können Nebengeräusche am anderen Ende je nachdem verfremdet wiedergegeben werden.

Ideal für Individualisten

Nachdem viele Marken auf In-Ear-Kopfhörer gesetzt haben, sind On-Ear-Modelle nun wieder angesagt. Dyson hat also viel Konkurrenz, neben Klangspezialisten wie Bang & Olufsen auch von Mainstream-Anbietern wie etwa Apple. Um sich abzuheben, punktet Dyson mit weiteren Vorzügen wie einer sehr langen Akku-Laufzeit: 55 Stunden lang muss der «Ontrac» nicht aufgeladen werden. Gar einzigartig sind die Möglichkeiten der Personalisierung: Man wählt eine von vier Farbkombinationen, kann aber Ohrpolster und die sogenannten Endkappen in verschiedenen Farben und Finishings dazubestellen und sich so einen einzigartigen Kopfhörer zusammenstellen. Das Montieren geht einfach und unkompliziert.

Neben dem überragenden Klang, der intuitiven Bedienung und der Personalisierbarkeit ist ebenso der gute Sitz zu erwähnen: Auch Kindern und Menschen mit kleinen Köpfen rutscht dieser Kopfhörer nicht so weg wie andere Modelle.

Einige Punkte Abzug bekommt der «Ontrac» für sein Gewicht: Wenn die Leichtigkeit das schlagende Argument ist, verliert der «Ontrac» mit seinen 450 Gramm gegen die Konkurrenz, deren Geräte rund 250 bis 380 Gramm wiegen – auch wenn das Gewicht sich sehr gut verteilt: Die Akkus wurden im Kopfband verbaut. Ausserdem kann der Kopfhörer nicht klein zusammengelegt werden, sondern wird flach transportiert. Er nimmt dann so viel Platz weg wie etwa ein Buch.