Obwohl die Schweiz gegen Spanien lange in Überzahl spielt, verliert die Nationalmannschaft das Nations-League-Spiel klar.
(sda) Die Schweiz verliert das erste Heimspiel der Nations League gegen den Europameister Spanien trotz langer Überzahl mit 1:4. Zeki Amdouni schoss in Genf den Schweizer Treffer zum 1:2 kurz vor der Pause.
Aus dem ersten Zusammenzug im Rahmen der Nations League sprang für die Schweiz nichts Zählbares heraus. Drei Tage nach der Niederlage in Dänemark unternahm sie gegen Spanien nach einem frühen 0:2-Rückstand viel, um mindestens noch zum Remis zu kommen. In ihrer besten Phase gelang Zeki Amdouni in der 41. Minute der Anschlusstreffer. Zu diesem Zeitpunkt spielte die Schweiz schon seit längerem in Überzahl. Spaniens Verteidiger Robin Le Normand hatte nach einem Foul als letzter Mann gegen Breel Embolo die Rote Karte gesehen (21.).
Der Mut der Schweizer, inklusiver jener von Nationalcoach Murat Yakin, der in der letzten halben Stunde die Offensive personell verstärkte, wurde nicht belohnt. Mit zwei einfach gespielten Angriffen sorgten Fabian Ruiz (77.), der schon das 2:0 erzielt hatte, und Ferran Torres (80.) gegen die entblösste Schweizer Defensive für klare Verhältnisse.
Zu viele schlechte Phasen
Zu wenig konsequent verteidigt hatte die Schweiz bereits in der Startviertelstunde. Lamine Yamal war dabei zweimal entscheidend. Der 17-Jährige setzte sich zunächst in der 4. Minute gegen Remo Freuler durch und fand mit seiner Flanke den Kopf von Joselu, dem Ersatz für den verletzten Alvaro Morata. Der frühere Stürmer von Real Madrid setzte sich im Kopfball-Duell gegen Gregory Wüthrich durch. Die zweite entscheidende Aktion von Yamal führte knapp zehn Minuten später zum 2:0. Nach einem Ballverlust von Michel Aebischer lancierte er den Konter, den Fabian Ruiz abschloss.
Danach entwickelte sich das Spiel ganz anders, als man annehmen musste. Von den Spaniern war in der Offensive bis zu den beiden Toren in der Schlussviertelstunde kaum mehr etwas zu sehen. Gegen die bald mal nur noch zu zehnt spielenden Europameister war die Schweiz überlegen. Bei strömendem Regen und auf unansehnlichem Rasen hatte sie viel Ballbesitz, aber nach der Pause kaum mehr Torchancen. Zu viele Fehlpässe mischten sich in die Angriffe.
Die starken Minuten vor der Pause
Die Schweiz war personell dezimiert und das war ihr in den schlechteren Phasen anzumerken. Neben den Ausfällen der gesperrten Granit Xhaka und Nico Elvedi musste Murat Yakin auch auf der rechten Aussenbahn umplanen, nachdem sich Silvan Widmer beim Aufwärmen verletzt hatte. Becir Omeragic kam an seiner Stelle zum Zuge und hätte beinahe den perfekten Einstand gegeben. Sein Treffer in der 7. Minute, kurz nach dem 0:1, wurde wegen eines vorangegangenen Handspiels von Remo Freuler aberkannt.
Die spielerischen Ambitionen der Schweizer waren trotz fehlendem Stammpersonal gross. Wie es der Nationalcoach angekündigt hatte, war die SFV-Auswahl im ausverkauften Genfer Stadion bemüht, auch gegen den Europameister möglichst oft am Ball zu sein. Richtig gut gelang dies in Überzahl in der ersten Halbzeit. Nach dem Platzverweis gegen Le Normand beschäftigten Embolo und Co. die Spanier in der Defensive.
Ruben Vargas dribbelte sich auf seiner Seite gegen Yamal und Dani Carvajal immer wieder frei und schickte Ball um Ball gefährlich in den Strafraum. Er war es auch, der in der 41. Minute den Eckball trat, der Amdouni zum 8. Tor im 21. Länderspiel verhalf. Der neue Stürmer von Benfica Lissabon, der an der EM nicht die grosse Rolle spielen konnte, bewies seine Goalgetter-Qualitäten. Auch Embolo überzeugte, bis ihm zusammen mit dem Rest der Mannschaft ab der 50. Minute die Ideen und wohl auch etwas die Kraft ausgingen.
Mit null Punkten nach zwei Spielen steht die Schweiz nun unter Zugzwang. Die nächsten Partien finden am 12. Oktober in Serbien und am 15. Oktober gegen Dänemark statt.
Mehr folgt.