Samstag, November 23

Schützende Hüllen und modische Statements: Das sind die wichtigsten Mantel-Formen und -Accessoires für die kälteren Monate.

Schlicht und zeitlos – ein klassisch geschnittener Wollmantel von guter Machart, etwa der beigefarbene Evergreen «101 801» von Max Mara, geht immer. Was diese Saison aber besonders auffällt, sind eine Reihe dunkler Modelle mit losen Schnitten und einem maskulinen Flair. Beliebt sind etwa maritime Cabans, eine Ikone der Herrengarderobe, im Englischen auch als «pea coats» bekannt.

Längere Modelle, die bis zu den Knien oder Waden reichen, erinnern mit breiten Schultern oder doppelreihiger Knopfleiste entfernt an stramme Offizierslooks. Interessant ist, wie sie mit wenigen Stylingkniffen zeitgeistig wirken: bei Akris etwa in einem Schichtenlook über einem leichteren Mantel getragen, bei Prada Schwarz in Schwarz kombiniert, mit einem elegant-schlichten Ensemble aus Rollkragenpulli und asymmetrischem Jupe, das mit aparten Accessoires aufgelockert wird.

Das Thema Oversize ist nicht totzukriegen – im Gegenteil: Übergross wirkende Proportionen sind fester Bestandteil des heutigen Modevokabulars. Das müssen nicht zwingend nur Kleidungsstücke sein, die man einfach in der Grösse XXXL wählt. Raffinierter sind neuartige Spielereien mit Schnitten, die Volumen ausgewählter Partien optisch «manipulieren».

Beliebt ist etwa die überweite Schulter, unterstützt mit Polstern. Aber auch dramatisch konstruierte Kragen und Ärmel sind derzeit angesagt, wie etwa Marken wie Acne Studios und Bottega Veneta in ihren Modenschauen für Herbst/Winter 2024 cool demonstrierten.

Das Spiel mit vertrauten Ästhetiken und neu platzierten Details ist ein weiteres Hauptthema in dieser Herbst-Winter-Saison. Das zeigte Maximilian Davis wunderbar etwa bei Ferragamo mit kastigen Mänteln aus grober, fester Wolle oder Loden mit wuchtiger Gürtelpartie als coolem Akzent, während bei Chanel reguläre Ledergürtel mit Schnalle, auf Hüfthöhe gegurtet, den langen Tweedmänteln einen schmucken Fokus verleihen.

Ein weiterer Trend für diesen Herbst basiert ebenfalls auf altbekannten Mantel-Looks der klassischen Garderobe: Reich dekoriert mit glänzenden Applikationen, erhalten schlichte Schnitte mit diskreten Texturen gar eine feierliche, exzentrische Aura. Statement-Pieces par excellence!

Diese Saison erhält der immerwährende Liebling, der Trenchcoat, Konkurrenz vom unscheinbareren Bruder, dem Parka. Dieser ist weniger lang und meist ohne Gürtel, dafür auch einmal mit Kapuze. Wie eine typische Anglerjacke, geräumig geschnitten und mit grossen Taschen und hohem Kragen ausgestattet, kommt diese Art von lässigem, praktischem Kurzmantel in neuen, edlen Materialien, etwa aus weichem Leder bei Fendi oder Wolle bei Dior.

Auf Echtpelz verzichtet mittlerweile fast jede Marke in der Luxusbranche, aber sein Look mit animalisch-kuscheliger Textur ist weiterhin ein gefragtes Thema. Dennoch ist man sich nicht immer ganz sicher, ob es sich bei den neuen Kreationen um gut gemachte Imitate handelt oder um echte Tierhäute, etwa Lammfell, die aus der Fleischindustrie weiterverwendet wurden. Ein bewusstes Spiel der Verwirrung sind etwa die Modelle von Jil Sander in giftig-synthetischer Farbe oder die übergrossen Kunstpelz-Morgenmäntel von Balenciaga.

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