Freitag, Oktober 18


Produkt-Tipps

Einst galt die Hose aus Jeansstoff ganz unprätentiös als Arbeitsbekleidung, mittlerweile hat sie es bis in die Haute Couture geschafft. Die goldene Mitte macht sie zum wandelbaren Alltagslook. Die Lifestyle-Redaktion verrät ihre liebsten Jeansmodelle.

1. Eine High Waisted Jeans mit gutem Fit – von Lamarel

Die Suche nach der perfekten Jeans ist für mich genauso mühselig, wie ein Möbel von Ikea zusammenzubauen oder das perfekte Shampoo für dünne Haare zu finden (Tipps sind an dieser Stelle gerne willkommen!). Da ich breite Hüften, eine Tendenz zu einem Hohlkreuz und eine schmale Taille habe, ist die Hose meistens am Gesäss zu eng, und rund um den Bauch hat es etwa drei Zentimeter Abstand. Manchmal schafft ein Gurt Abhilfe. Dann aber wäre noch die Frage nach der Beinlänge sowie die Verarbeitung beziehungsweise der Look allgemein: So viele Dinge, die bei einer Jeans passen müssen.

Vergangenen Sommer habe ich die Jeans von Lamarel, einem kleinen Schweizer Label mit Läden in Zürich und Basel, gefunden, die wunderbar passt – auch farblich (ich entschied mich für Dark Blue). Nun lebe ich praktisch in diesen Jeans.

Jeans in der Farbe Blue, Fr. 119.90, von Lamarel.

Sie ist High Waisted, aber mit gutem Fit, der sich meiner Taille anpasst, mit weitem Bein und doch noch knackigem Sitz am Po. Dass ich jemals so weite Jeans tragen würde, hätte ich nicht gedacht. Doch es ermöglicht mir, meine Garderobe nochmals neu zu stylen. Oft trage ich dazu schlicht ein T-Shirt, Blazer, Turnschuhe oder Boots mit oder ohne Absatz. Einziger Nachteil: der Reissverschluss ist schon nach kurzer Zeit kaputtgegangen. Aber: zum Schneider des Vertrauens und Problem behoben.

Text: Jocelyne Iten

2. Die eine bequem, die andere nachhaltig schön – von Levi’s und Haikure

Wenn es um die Lieblingsjeans geht, muss ich eine Unterscheidung machen zwischen bequem und besonders. Da wäre, zum einen, die Ribcage Straight Ankle Jeans von Levi’s, die ich seit Jahren trage und sogar doppelt im Schrank habe. In dieser Jeans reise ich, ich trage sie im Büro und spaziere mit dem Hund. Was ich an diesem Modell so schätze, ist der hohe Bund, der mich nie frieren lässt, und der Stretchanteil im Material, der dafür sorgt, dass die Hose weich ist, aber in Form bleibt.

Dazu kommt meine zweite Lieblingsjeans von Haikure, die ich kürzlich im Zürcher Laden Fidelio entdeckte. Sie ist das Stück, das ich raushole, wenn es einfach gut aussehen soll. Ein Detail ist der ausgefranste Bund, der locker auf der Hüfte sitzt, die Beine sind weit geschnitten, und ich trage diese Hose überlang. Mal zu Turnschuhen, mal zu Stiefeln mit Absatz; und gerne darüber einen Blazer. Haikure ist ein Label, das sich auf nachhaltig produzierte Jeans spezialisiert hat. Sie sind aus Bio-Baumwolle und werden in Italien gefertigt.

Text: Kerstin Netsch

3. Ein Vintage-Fund in Williamsburg – Jeans von Polo Ralph Lauren

Die perfekte Jeans? Hat es für mich noch nie gegeben. Als Teenager waren es irgendwelche losen Baggy Jeans aus dem Secondhand-Laden, später leistete man sich eine teure Designerjeans von Helmut Lang und Acne Studios oder probierte mal die damals neuen Skinny Jeans von Karl Lagerfeld für H&M. Sie alle waren für ein Weilchen gut und gerne getragen, perfekt fühlten sie sich dennoch nicht an. Als schmal gebauter Mann mit für westliche Verhältnisse eher kurzen Beinen ist die Suche nach der perfekten Jeans zu anstrengend. Ich verliess mich auf Zufallsgriffe.

Ein solcher war das jüngste Modell, das ich vergangenem Herbst erstanden habe und aktuell ziemlich nah an das Gefühl der perfekten Jeans rankommt. Denn der Geschmack hat sich nach all den Jahren wieder geändert: Es darf heute wieder etwas loser, gar mittlerweile eleganter sein. Gefunden habe ich die Hose auf einer Geschäftsreise nach New York, wo ich in Williamsburg per Zufall im Herrenladen des Vintage-Geschäfts Chickee’s (97 N 7th St, Brooklyn, NY 11249) gelandet bin.

Die Präsentation ist edel und kuratiert, die Ware in gutem Zustand und von bekannten Designermarken. Die Jeans in meiner Grösse sitzt perfekt um Hüfte und Bein. Nur die Länge liess ich später beim Änderungsschneider anpassen: Die schöne originale Saumkante wurde dabei nicht einfach weggeschnitten, sondern in Originalzustand bei den gekürzten Beinen wieder so angenäht, dass man den Eingriff gar nicht bemerkt. Eine Investition, die sich gelohnt hat – das gute Teil von Polo Ralph Lauren in weichem, aber noch dunklem Denim kostete mich stolze 200 Dollar.

Text: Kim Dang

4. Eine gut sitzende Baggy Jeans – von Armed Angels

Spätestens seit der Pandemie muss eine Jeans für mich bequem sein wie eine Jogginghose. Skinny Jeans? Auf keinen Fall zwänge ich mich je wieder in diese enge Hose. Viel eher soll die Hose locker fallen, mit einem Stoff, der weder steif noch zu dünn ist.

Mit dem Modell Haayi der deutschen Marke Armed Angels hab ich gefunden, wonach ich gesucht habe: Die Jeans ist baggy geschnitten, aber sitzt an der Hüfte und am Po gut. Und auch die Farbe ist schön satt. Denn was ich an Bluejeans ebenfalls nicht mag, sind Verwaschungen, die schon da sind, bevor man sie zum ersten Mal getragen hat. Zu viel Nineties-Charakter für meinen Geschmack.

Text: Lea Hagmann

5. Die perfekte Hose vom Flohmarkt – von Nice Things Paloma S

Ab und zu trauere ich noch immer den Jeans von Topshop in Länge 30 hinterher. Sie sassen bei mir als kleine Frau einfach perfekt. Alternativen fand ich bei Uniqlo, Monki und auf Flohmärkten. Dort nutze ich jeweils einen einfachen Trick: Passt der Hosenbund gut einmal um meinen Hals, sollte sie oben sitzen.

So habe ich vor zwei Jahren auf dem Kreisflohmi in Zürich eine indigoblaue Hose vom spanischen Label Nice Things Paloma S gefunden. Sie ist so geschnitten, wie ich es mag: am Bein gerade und am Po etwas enger. Obendrein ist sie durch das Elastan und den Gummizug auf der Rückseite auch noch bequem. Aktuell gibt es das Modell aus Cord unter nicethingspalomas.com – und bald startet auch die Flohmarkt-Saison wieder.

Text: Hannah Hitz

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