Mittwoch, Oktober 9


Lokal-TIpp

Für Sterne-Restaurants gehört nebst feinem Essen eine umfangreiche Weinkarte mit zum Menu. Doch auch Quartierrestaurants vermögen mit einer besonderen Auswahl an edlen Gewächsen zu punkten. Zumindest im Zürcher Lokal Bü’s Hopfenau ist es so.

Es wäre vermessen, wenn ich von mir behauptete, alle Quartierbeizen des Landes zu kennen. Selbst in Zürich gelingt das Unterfangen nicht. Aber man liegt nicht so falsch, wenn man das Restaurant Hopfenau in der Limmatstadt für eine der besten Weinkarten rühmt.

Das gemütliche, mit 35 Plätzen überschaubare Lokal im Quartier Wiedikon hat seit kurzen einen neuen Pächter. Einen, der in der Gastro- und Weinszene einen schillernden Ruf hat. Jörg Bühler, kurz Bü’s genannt, ist nach einer längeren Pause wieder aufgetaucht. Er nennt seine Gaststätte mit gutbürgerlicher Küche folgerichtig Bü’s Hopfenau. Ambitionen, in einem der bekannten Restaurantführer aufzutauchen, hat er nicht.

Das lässt sich gut verkraften, denn die Weinkarte ist mit rund 500 Positionen trotzdem umfangreich. Dabei sind noch längst nicht alle Schätze Bühlers aufgelistet. Der Gastgeber hat sich im Laufe seiner Karriere eine wertvolle Sammlung angelegt, mit Weinen etwa aus der Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien, den USA und Südafrika. Berühmte Namen für Etikettentrinker sind ebenso dabei wie Geheimtipps für neugierige Geniesser und Geniesserinnen.

Beispiele gefällig? Wer auf Marken steht, wählt vielleicht den Bordeaux Château Pichon-Lalande 2015 für 250 Fr. oder den gehypten Supertoskaner Flaccianello 2017 der Azienda Agricola Fontodi aus dem Chianti Classico (159 Franken). Wer Unbekanntes vorzieht, ist mit dem Cru Bourgeois Château du Retout 2016 aus dem Bordeaux (65 Franken) gut bedient, ebenso mit dem Chianti Classico 2018 von San Giusto e Rentennano (62 Franken).

Zu finden sind auch gereifte Schmuckstücke, etwa der glasweise ausgeschenkte Fendant Président Troillet 2016 der Walliser Kultwinzerin Marie-Thérèse Chappaz (10.20 Franken je Deziliter). Sie füllt heute etwa den Fendant Coteaux de Plamont ab (Preis für neuen Jahrgang auf Anfrage, chappaz.ch). 14 Weine gibt es im Offenausschank. Der umtriebige Bü’s betreibt auch eine Boutique, pardon Bütique. Mit dem Abo «Wein-Jahreszeiten» erhält man viermal im Jahr je drei speziell von ihm selektionierte Tropfen.

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