Sonntag, Oktober 6


Ausstellungstipp

Die Marmorskulpturen aus der Sammlung Torlonia blieben lange vor der Öffentlichkeit verborgen. Jetzt kann man ausgewählte Stücke in der Ausstellung «Meisterstücke aus der Sammlung Torlonia» im Louvre entdecken – auch dank der Unterstützung der Fondazione Bulgari.

Vor mehr als 200 Jahren begann Giovanni Torlonia, ein aus Lyon stammender Bankier, der später in den Adelsstand erhoben wurde, in Rom antike Sarkophage, Büsten und griechisch-römische Statuen zu sammeln. Sein Sohn Alessandro führte die Tradition fort: Er kaufte weitere Stücke, organisierte Ausgrabungen auf seinen zahlreichen Ländereien und eröffnete 1875 das Museo Torlonia.

Im Laufe des letzten Jahrhunderts geriet die Sammlung etwas in Vergessenheit, das Museum wurde geschlossen. Unter Prinz Alessandro Torlonia (1929–2017) wurde schliesslich die Fondazione Torlonia gegründet, um die Sammlung zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine Ausstellung während der Corona-Zeit in Rom erregte international schon Aufsehen. Und nun verlassen die «Marmi Torlonia» zum ersten Mal seit Mitte des 20. Jahrhunderts Italien und gehen auf Welttournee.

Erster Halt: der Louvre in Paris

Vom 26. Juni bis zum 11. November 2024 kann man in der Ausstellung «Meisterstücke aus der Sammlung Torlonia» eine Auswahl restaurierter Statuen aus der bedeutendsten Privatsammlung antiker römischer Marmorskulpturen entdecken. Im Denon-Flügel, in den erst kürzlich renovierten Sommergemächern der Anna von Österreich (1601–1666), treten sie in einen Dialog mit einer Auswahl von antiken Skulpturen des Louvre.

Organisiert wurde die Ausstellung vom Louvre, von der Fondazione Torlonia und dem italienischen Kulturministerium. Hauptsponsor ist die italienische Luxusmarke Bulgari mit ihrer Stiftung Fondazione Bulgari.

Diese wurde erst dieses Jahr unter der Leitung des CEO Jean Christophe Babin ins Leben gerufen. «Auch wenn wir die Stiftung erst jetzt gegründet haben, so unterstützen wir schon seit Jahrzehnten verschiedene Initiativen», erklärt er. Eine Stiftung unterstreiche die Bedeutung des Engagements und mache die Organisation einfacher.

Neben der Förderung des Handwerks und philanthropischen Projekten gehört die Finanzierung von Restaurierungen zu den Massnahmen, etwa jene der Scala d’Oro in Venedig, der Spanischen Treppe in Rom, der Bodenmosaike der Caracalla-Thermen – und die von über hundert griechisch-römischen Statuen der Torlonia-Sammlung, die nun in Paris ausgestellt werden.

Auch weitere Statuen der Torlonia-Sammlung werden restauriert: «Unser Ziel ist es, auf jeder Station der Wanderausstellung neue Objekte zu präsentieren», so Babin. Dafür werden eigens junge Leute ausgebildet. Neben der Welttournee wird auch an Plänen für ein neues Museo Torlonia gearbeitet.

Ausstellung «Meisterstücke aus der Sammlung Torlonia», Louvre, Paris, bis zum 11. November 2024.

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