Donnerstag, Oktober 10


Archivbilder

Kaum ein anderes Kleidungsstück schafft es, den jeweiligen Zeitgeist über Jahrzehnte so galant-pointiert auf den Punkt zu bringen.

Als im Frühjahr 1873 Levi Strauss und Jacob Davis ein Patent für eine Hose mit Nieten aus Segeltuch in Amerika beantragten, konnte niemand wirklich wissen, welch smarter Schachzug das war. Bald schon wurde das Segeltuch durch ein robustes und strapazierfähiges Baumwollgewebe ersetzt und mit Indigo eingefärbt. Nieten an den Taschen sorgten dafür, dass diese selbst bei grosser Beanspruchung nicht rissen.

Als beinah unverwüstliche Arbeitskleidung trugen anfänglich nur Männer die robusten «Bluejeans». Hollywoods Filmindustrie brachte dann Coolness und Verwegenheit in das Kleidungsstück und stattete ihre smartesten Westernhelden vornehmlich mit den derben Hosen aus.

Zu Beginn der 1950er Jahre kam dann der Durchbruch der Jeans auch als Frauenhose. Wesentlich dazu beigetragen hat Marilyn Monroe: Bei ihr sahen Bluejeans, ob Filmkostüm oder privat, immer so aus, als gebe es für eine selbstbestimmte Frau gar keine andere Kleiderwahl. Leger oder elegant, beides miteinander – alles schien sich in diesem Kleidungsstück vereinigen zu können.

Die Mode kommt seither um die Jeans nicht mehr herum – tief oder hoch sitzend, weit geschnitten, abgewetzt, aufgeraut. Hier ist sie eng anliegend, dort mit Schlag. Sie kommt in Karottenform, ausgewaschen, tief dunkelblau oder hell wie eine wolkenloser Sommerhimmel. Kein Jahrzehnt ohne eine dazugehörige Jeans-Attitude – getragen von jedem sozialen Milieu, in fast jeder Kultur und zu praktisch jedem Anlass.

In unserer Bildstrecke sehen Sie die inspirierendsten Jeansformen aus vergangenen Jahrzehnten:

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